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VTM entwickelt Sicherheitskonzept gegen Kraftstoffdiebstahl

von Redaktion Loginfo24

Die Schweizer VTM Technik AG hat ein Sicherheitskonzept gegen Kraftstoffdiebstahl entwickelt. Die Speditionen können damit bis zu 90 Prozent ihres Schwunds minimieren. Der Tankstellennetzbetreiber geht gegen Kraftstoffverlust vor. Das Fuel-Management erfolgt per App, Videoüberwachung sowie einem Tank-Siphon. Ein digitaler Peilstab soll Abhilfe schaffen.

(Luzern/Schweiz) Fremdtanken, Verdünnen, Anzapfen: Die wachsende Kraftstoffkriminalität unter Lkw-Fahrern, Lieferanten und fremden Dritten bedeutet für viele Spediteure einen finanziellen Verlust im vier- bis fünfstelligen Euro-Bereich pro Jahr. Um dem Dieseldiebstahl wortwörtlich einen Riegel vorzuschieben, hat die VTM Technik AG als Erste am Markt spezielle Schutzmaßnahmen konzipiert. Neben einem digitalen Peilstab, der angelieferten Treibstoff auf dessen Temperatur, Volumen und Gehalt prüft, verhindert ein Siphon im Tankstutzen das illegale Anzapfen von Treibstofftanks. Herzstück des Sicherheitskonzepts ist eine eigens programmierte App, welche die für Manipulationen anfällige Tankkarte ersetzt. Die zugrundeliegende Software hat das Tochterunternehmen der in der Schweiz ansässigen Swiss Kiss Petrol AG bereits als Patent angemeldet.

Dieselverlust gehört zur Tagesordnung

 „Leider gehört der Dieselverlust nach wie vor zur Tagesordnung von Frachtführern – herbeigerufen durch Diebstahl oder Streckung. Den betroffenen Unternehmen entsteht dadurch jährlich ein finanzieller Schaden von mehreren Tausend Euro“, sagt Stefan Rettberg, Verwaltungsratsvorsitzender der Swiss Kiss Petrol AG. Aus diesem Grund hat die Tochtergesellschaft VTM Technik AG ein vielschichtiges Sicherheitskonzept erdacht, bestehend aus vier Komponenten: einem digitalen Peilstab, einer speziellen Tank-App, einem präventiven Tank-Siphon und einer Videoüberwachung. „Es ist die Kombination dieser verschiedenen Mechanismen, die einen Missbrauch nahezu unmöglich macht“, so Rettberg.

Für Spediteure birgt die Versorgungskette von Kraftstoff viele Schwachstellen, an denen Manipulation stattfindet. Als Inhaber einer betriebseigenen Tankstelle stellt bereits die Lieferung eine erste Verlustquelle dar. „Oftmals weicht der bereitgestellte Kraftstoff im Volumen, in der Temperatur oder in der Qualität vom Soll ab“, erläutert Rettberg. Ein digitaler Peilstab mit VTM-Software, der jene Werte messen kann, soll die Versorgung zukünftig transparenter und kontrollierbarer machen.

Problem war und ist die Tankkarte

Wird das Fahrzeug an einer fremden Tankstelle betankt, droht dort die nächste Gelegenheit zum Missbrauch: das Befüllen von Kanistern, Privatautos oder fremden Lkw gegen Schwarzgeld. „Das Problem war und ist die Tankkarte. Nicht selten hilft ein Fahrer dem anderen aus, weil dieser seine Karte vergessen oder verloren hat oder sie defekt ist. Auch die PIN-Nummern sind unter den Kollegen kein Geheimnis“, so Rettberg. Dies mache es beinahe unmöglich herauszufinden, wer den Treibstoffverlust zu verantworten hat. Abhilfe verspricht die bereits seit einem halben Jahr bei Pilotkunden eingeführte und als Patent eingereichte App namens VTM-Tankmanager, welche die Tankkarte ablöst. Laut Rettberg schließt sie einen Missbrauch nahezu aus und bildet daher auch den Kern des Sicherheitskonzeptes.

Zukünftig fordert der Fahrer mit der auf dem mitgeführten Tablet installierten App eine Tankung an und erhält über diese auch eine temporär gültige TAN. Daraufhin zieht sich die App ohne Mitwirken des Fahrers relevante Fahrzeugdaten wie den Kilometer- und Tankfüllstand, das Kennzeichen und den Fahrernamen und sendet diese zwecks Controllings an das Zentralsystem.

Gesamte Steuerung via App

Für Fahrzeuge, bei der sich die App nicht über eine Schnittstelle mit dem Lkw verbinden lässt, können die Daten alternativ per Foto und/oder manuelle Eingabe übermittelt werden. Nach dem Tankvorgang werden die Daten erneut abgerufen und mit denen der Abgabestelle verglichen. Stimmen sie nicht überein, erfolgt ein Alarm. In diesem Fall kann die Fuhrparkleitung eine visuelle Überprüfung mittels Überwachungskamera vornehmen. Fand ein Missbrauch an der Tankstelle statt, ist dieser somit entdeckt und dokumentiert.

Kann an der Tankstelle nicht mehr gestohlen werden, bleibt nur noch die Entnahme aus dem befüllten Lkw-Tank. „Hier greift unser Tank-Siphon. Sein Korb ist genau so tief, dass die Zapfpistole beim Tankvorgang hineingesteckt werden kann, das Einführen eines Abzapf-Schlauches aber nicht mehr möglich ist“, erklärt der Experte. Der Plastikaufsatz besteht aus hochfestem, glasfaserverstärktem Kunststoff. Seine Materialbeschaffenheit verhindert sowohl das Oxidieren als auch eine elektrostatische Entladung. „Auch ein Überschäumen oder Auslaufen von Kraftstoff wird verhindert. Dadurch wird der gesamte Tankvorgang sicherer“, so Rettberg. Erhältlich ist das Produkt bereits im ELVIS-Truckstar, dem Online-Shop des Europäischen Ladungs-Verbunds Internationaler Spediteure (ELVIS AG).

Über VTM Technik AG

Die VTM Technik AG baut, kauft und integriert unabhängige Tankstellen in das VTM-Tankstellennetz, um ein preisoptimiertes Kraftstoff-Handling zu ermöglichen. VTM produziert und vertreibt auch die Hardwarekomponenten, die für die Integration in das Tankstellensystem erforderlich sind. Die Muttergesellschaft ist die in der Schweiz ansässige Swiss Kiss Petrol AG.

Foto: © VTM Technik AG / Bildlegende: Über die App VTM-Tankmanager fordert der Fahrer eine Tankung an und übermittelt zur Prüfung auf Manipulation relevante Fahrzeugdaten wie den Kilometerstand an Swiss Kiss Petrol. (Foto: VTM Technik AG)

www.vtm-fair.de

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