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Amazon mit Katastrophenstützpunkt im Logistikzentrum Rheinberg

von Loginfo24 Redaktion
Amazon hat heute den ersten europäischen Stützpunkt für Katastrophenhilfe in Rheinberg nahe Düsseldorf eröffnet. In diesem speziellen Zentrum lagert das Unternehmen Hilfsgüter und nutzt von hier aus sein globales Logistiknetzwerk, um diese Produkte im Fall von Naturkatastrophen schnell an gemeinnützige Organisationen vor Ort schicken zu können.

(München/Rheinberg) Der Stützpunkt für Katastrophenhilfe ist ein spezieller Bereich in einem Logistikzentrum von Amazon, in dem Artikel gelagert und schnell verpackt werden können, die bei Naturkatastrophen wie Hochwassern, Erdbeben oder Waldbränden am dringendsten benötigt werden. Das Logistikzentrum in Rheinberg liegt verkehrsgünstig in der Nähe internationaler Flughäfen und ist an ein dichtes Verkehrsnetz angebunden.

Die Lagerfläche von 2.000m² bietet Platz für 1.000 Paletten mit Hilfsgütern. Das entspricht der Beladung von 20 Boeing 737-Flugzeugen. Der Stützpunkt ist darauf vorbereitet, auf die in Europa am häufigsten auftretenden Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Waldbrände zu reagieren. Zu den vorrätigen Artikeln gehören Hilfsgüter, die erfahrungsgemäß am dringendsten benötigt werden, z.B. für Notunterkünfte, wie zum Beispiel Zelte, Decken, Feldbetten, Matten und Schlafsäcke. Außerdem sind Hygienesets mit Seife, Zahnbürsten und Zahnpasta eingelagert, und für die Einsatzkräfte stehen Arbeitshandschuhe und Reinigungsmittel bereit.

Eine Datenanalyse von bei Naturkatastrophen seit dem Jahr 2017 angeforderten Produkten zeigt, dass nach jeder größeren Naturkatastrophe mehr als 80 % der angeforderten Artikel identisch sind. Anhand der eigenen Daten und Prognosen der Hilfsorganisationen hält Amazon Millionen von Hilfsgütern bereit, um sie bei Bedarf zu verpacken und an die betroffenen Gemeinden zu schicken. Zu den am häufigsten angeforderten Produkten gehören Windeln, Planen, Feldbetten, Decken, Heizungen, Zelte und Reinigungsmittel. Dank des Stützpunkts, in dem diese Artikel versandfertig sind, kann das Unternehmen die Hilfe in weniger als 72 Stunden bereitstellen – viel schneller, als wenn die Teams die Produkte verpacken und in verschiedenen Einrichtungen auf dem ganzen Kontinent konsolidieren müssten.

In seinem Grußwort in Rheinberg betonte Herr Staatssekretär Matthias Heidmeier, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, die Bedeutung der Krisenvorsorge: „Als Vertreter der Landesregierung freue ich mich natürlich sehr über das Vertrauen in den Standort Nordrhein-Westfalen. Insbesondere, weil ich hier einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung von Krisen und Katastrophen sehe, der aus Nordrhein-Westfalen heraus geleistet werden kann.

Ich bin überzeugt, dass eine gut durchdachte Vorbereitung auf mögliche Krisenszenarien ein wesentlicher Bestandteil ist, Resilienz zu stärken, und zwar sowohl die eigene als auch die der Allgemeinheit. Denn Krisenresilienz beginnt für mich bei der ganz individuellen Vorsorge im Sinne

von Notbevorratung, einer gut ausgestatteten Hausapotheke sowie Basiskenntnissen in Erster Hilfe und setzt sich in der Chronologie weiter fort in Themen wie Planung und Organisation von Katastrophenschutz, Katastrophenhilfe und humanitärer Hilfe. Es ist gewiss, dass wir uns gesamtgesellschaftlich zukünftig noch besser auf Krisen- und Katastrophenszenarien vorbereiten müssen und hier jede Expertise gefragt ist. Deswegen ist auch das Engagement privater Akteure wie Amazon, die bereit sind, die Aufgaben staatlicher Akteure durch Ihre Arbeit im Themenfeld der Katastrophenhilfe zu ergänzen, zu begrüßen.“

„Naturkatastrophen ereignen sich immer häufiger und sind zunehmend schwerwiegender. Wir mobilisieren unseren weltweiten Warenbestand, unsere Logistik und unsere Technologie, um die von diesen Notfällen betroffenen Gemeinden zu unterstützen. Wir wollen unsere Größe und unsere Leidenschaft für das Gute einsetzen“, sagte Bettina Stix, die das Team für Katastrophenhilfe von Amazon aufgebaut hat. Die Abteilung betreibt bereits Stützpunkte für Katastrophenhilfe (auf engl. „Disaster Relief Hubs“) in den USA, Asien und Australien. „Dazu arbeiten wir mit lokalen und internationalen Hilfsorganisationen zusammen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen, und wir haben unsere Daten ausgewertet, um die am meisten nachgefragten Produkte nach Naturkatastrophen zu identifizieren. Mit der Eröffnung dieses neuen Stützpunkts in Deutschland können wir noch schneller und effizienter auf Katastrophen in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika reagieren.“

Partnerschaften mit Hilfsorganisationen sind essenziell

Amazon arbeitet mit nationalen und internationalen Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz, Save the Children und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen zusammen, um deren Bedürfnisse zu kennen und die von ihnen nachgefragten Produkte bereits im Vorfeld zu beschaffen. Dank dieser Zusammenarbeit konnte Amazon seit 2017 bei über 145 Naturkatastrophen weltweit helfen und mehr als 24 Millionen Hilfsgüter spenden.

Amazons Partnerschaft mit der IOM hat bereits Zehntausenden von Geflüchteten und Familien geholfen, die von Katastrophen betroffen sind. Das Unternehmen spendete lebenswichtige Artikel im Wert von knapp 6,5 Millionen Euro für Geflüchtete in ganz Europa sowie Produkte im Wert von 1,5 Millionen Euro für die von den Erdbeben betroffenen Gebieten in der Türkei und Syrien. Amazon hat logistische Unterstützung durch Lastwagen und Flugzeugen geleistet, um eine reibungslose Auslieferung der Hilfsgüter zu gewährleisten. Auch die Mitarbeiter:innen von Amazon helfen. In Freiwilligen-Aktionen packten sie zehntausende Hygiene-Kits, die an Geflüchtete in ganz Europa verteilt werden können.

Jeanette Camarillo, stellvertretende Direktorin der Abteilung für humanitäre Hilfe und Wiederaufbau bei der IOM, sagte: „Die Einrichtung dieses Stützpunkts ist ein bedeutender Meilenstein in unserer Zusammenarbeit. Ich freue mich sehr, dass die IOM bei diesem wichtigen Projekt ein strategischer Partner wird. Unsere gemeinsame Arbeit in den letzten Jahren in der Katastrophenhilfe und bei Nothilfeeinsätzen war sehr fruchtbar und hat ein starkes Fundament für unsere zukünftigen gemeinsamen Bemühungen gelegt.“

Neben der Spende von Produkten und Logistikdienstleistungen hat Amazon es seinen Kunden auch leicht gemacht, Produkte über die Online-Shops des Unternehmens zu spenden. Als die russische Invasion in der Ukraine begann, schickten Kunden aus ganz Europa Tausende von Produkten über Amazon an Hilfsorganisationen, die diese an vertriebene Familien aus der Ukraine spendeten.

Amazon betreibt Stützpunkte für Katastrophenhilfe in den USA, Asien und Australien. Seit 2017 nutzt das Unternehmen seinen Warenbestand, seine Logistik und seine Technologien, um bei mehr als 145 Naturkatastrophen und humanitären Krisen zu helfen und weltweit mehr als 24 Millionen Hilfsgüter zu spenden. Allein in den letzten 18 Monaten hat Amazon auf Naturkatastrophen in aller Welt reagiert, darunter Waldbrände in Chile, Kolumbien, Australien und Hawaii, Erdbeben in Japan, der Türkei, Syrien und Marokko sowie Wirbelstürme und Zyklone in Puerto Rico, Florida und Indien.

Modernste Technik im Einsatz: Katastrophenhilfe durch Cloud Computing

Amazons Unterstützung bei Naturkatastrophen geht über die Logistik zur schnellen Lieferung von Waren in die betroffenen Gebiete hinaus. Amazon Web Services (AWS) hilft Organisationen, ihre Katastrophenhilfe durch Cloud Computing zu optimieren. AWS arbeitet beispielsweise mit dem Amerikanischen Roten Kreuz zusammen, um durch Cloud-Anwendungen besser vor Ort helfen zu können. Dazu gehört auch der Einsatz von Alexa-fähigen Geräten, um Hurrikan-Warnungen zu empfangen und Blutspenden zu planen.

AWS verfügt über ein spezielles Team für Katastrophenhilfe, das Bereitschaftspartnern – darunter Hilfsorganisationen, Behörden und gemeinnützige Organisationen – dabei hilft, sich mit Hilfe der Cloud auf Katastrophen weltweit vorzubereiten und darauf zu reagieren. Dazu gehören gehören die Erprobung von Proof-of-Concepts und die Feinabstimmung bestehender Lösungen unter simulierten Katastrophenbedingungen, wie z. B. der Einsatz von Fahrzeugen zur Katastrophenhilfe von AWS zur Bereitstellung von Netzwerken, wenn die Internet- und Telekommunikationsinfrastruktur schwer beschädigt wurde. Diese Fahrzeuge sind mit leistungsstarken und mobilen Cloud-Computing-Geräten ausgestattet, die für den stabilen Einsatz unter schwierigen Bedingungen konzipiert sind.

AWS unterstützt Partner mit Cloud-Anwendungen, um schwer betroffene Gebiete zu kartieren und Schäden zu beurteilen, Internetverbindungen wiederherzustellen und Kapazitäten in Call Centern hochzufahren, damit nach einer Katastrophe mehr Anfragen bearbeiten werden können. Das Team stellt Einsatzorganisationen vor Ort AWS Rechenleistung zur Verfügung, um direkt lokale Informationen zu verarbeiten und dadurch schneller entscheiden zu können, worauf sich die Hilfsmaßnahmen konzentrieren sollen.

Bekämpfung von Waldbränden in Chile, Kolumbien und auf Maui

Zuletzt hat AWS Cloud-Anwendungen und Fachwissen bereitgestellt, um bei der Bekämpfung von Waldbränden in Chile, Kolumbien und auf Maui zu unterstützen. Durch modernste Technologien konnten die Einsatzkräfte das Ausmaß der durch die Brände verursachten Schäden erkennen, neue Brandherde erkennen und den Brandverlauf verfolgen. Die Teams nutzten die Luftaufnahmen, um Karten für die Entscheidungsfindung und für vorbeugende Maßnahmen zu erstellen.

Weitere Informationen über die Katastrophenhilfe von Amazon

Foto: ©  Amazon

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