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Umstellung auf grüne Logistik mit nachhaltigem Flottenmanagement

von Loginfo24 Redaktion
Die Themen Nachhaltigkeit und CO2-Ausstoß werden für Unternehmen immer relevanter. Bislang waren nur circa 500 Unternehmen in Deutschland verpflichtet, Nachhaltigkeitsinformationen in ihre Geschäftsberichte aufzunehmen, neu auch KMU-Firmen, was für die eine grosse Herausforderung bedeutet. Heinz Rothmann, Project Manager EMEA bei Powerfleet, berichtet darüber.

Von: Heinz Rothmann

(Woodcliff/Düsseldorf) Nach der neuen EU-Richtlinie sollen jedoch alle Großunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten und einem Nettoumsatz von über 40 Millionen Euro oder einer Bilanzsumme größer als 20 Millionen Euro berichtspflichtig werden. Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) gelten 10 Beschäftigte, 700.000 Euro Nettoumsatz oder 350.000 Euro Bilanzsumme als Grenzwerte für die Berichtspflicht. Die neue Berichtspflicht stellt vor allem KMU vor große Herausforderungen.

Produzierende Betriebe sind besonders betroffen. Denn Herstellung und Warentransport verursachen einen hohen CO2-Fußabdruck, den es zu reduzieren gilt. Der Anteil an Elektrofahrzeugen in LKW-Flotten hat sich zwar laut Statista seit 2021 bereits verdoppelt. Dennoch verwendet der Großteil immer noch Diesel als Kraftstoff – laut ACEA-Bericht waren das 2022 noch 98 Prozent aller Lastkraftwagen. Gerade einmal 0,1 Prozent der mittleren bis schweren Nutzfahrzeuge sind vollständig batteriebetrieben.

Kunden bevorzugen nachhaltige Transportlösungen

Doch die Anforderungen von Kunden und Auftraggebern steigen. Sie bevorzugen zunehmend nachhaltige Transportlösungen, die CO2 in der Lieferkette einsparen. Elektrische oder mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge, Energiekosten, kurze Transportwege und nachhaltige Verpackungen sind hier nur einige relevante Bereiche, die es zu optimieren gilt. Hilfreich sind dabei digitale Lösungen, mit denen sich CO2-Fußabdruck und Materialverbrauch analysieren lassen. Auf Basis dieser Daten können Unternehmen Einsparpotenziale – beispielsweise beim Kraftstoffverbrauch – ermitteln und die Wartung verbessern. Außerdem können sie gesetzliche Vorschriften besser einhalten, ihre Gesamtbetriebskosten senken und eine Steigerung der Rendite beschleunigen.

Berechnung des CO2-Fußabdrucks einer Flotte

Die Umweltauswirkungen einer Flotte lassen sich auf zwei Arten bestimmen: mit einer mathematischen Berechnung oder über eine genaue Messung. Mathematisch berechnet sich der CO2-Verbrauch aus dem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch der Flotte und dem CO2-Ausstoß pro verbrauchtem Liter Treibstoff.

Doch der tatsächliche Verbrauch einer Flotte variiert je nach Marke, Modell und Einsatzzeit der Fahrzeuge und ist ebenso abhängig vom Fahrstil. Für eine genaue Berechnung ist es daher notwendig, auf historische Daten der Flotte zurückzugreifen. Sie geben den tatsächlichen Verbrauch an, der sich dann mit den CO2-Werten multiplizieren lässt, um den Fußabdruck der Flotte zu berechnen. Ein Liter Diesel entspricht dabei 2,68 kg CO2. Bei Benzin liegt der Wert bei 2,31 Kilogramm pro Liter.

Intelligente Flottenmanagement-Systeme können mit Geräten kommunizieren

Intelligente Flottenmanagement-Systeme, wie das von Powerfleet, können mit unterschiedlichen IoT- (Internet-of-Things) und Telematik-Devices, auch von Drittanbietern, sowie mit unterschiedlichen Fahrzeugen und Geschäftssystemen kommunizieren. Zu diesem Zweck wird ein IoT-Tracker im Fahrzeug implementiert, der die Fahrzeit, Strecke, Ladestatus, Kraftstoffverbrauch und den Wartungsstatus jedes Assets überwacht. Das Tool liefert Parameter, die über die der Hersteller (OEMs) hinausgehen. Über ein Dashboard erhalten Flottenmanager in Echtzeit wertvolle datengestützte Erkenntnisse, um wichtige Entscheidungen sowohl in Bezug auf die gesamte Flotte als auch auf nur einzelne Fahrzeuge treffen zu können. Auf diese Weise kann ein Unternehmen seinen Ruf in der Öffentlichkeit steigern und auch die  Loyalität seiner Mitarbeiter zum Unternehmen verbessern und damit letztendlich seine Gewinne quantitativ und qualitativ steigern.

IoT-Geräte sammeln wichtige Daten

IoT-Geräte sammeln wichtige Daten und zeigen, verarbeitet und ausgewertet, dem Flottenmanager unter anderem an, wie viele Tonnen CO2  insgesamt sein Fuhrpark ausgestoßen hat und wie viel sich davon einsparen ließe. Die Echtzeit-Analyse erfolgt im Abgleich zu den im Flottenmanagement-System eingespeisten Anfangsdaten und -werten, wie Fahrzeugmarke, Modell, Baujahr, Anzahl der genutzten Fahrzeuge sowie ihre jeweiligen Emissionen. Hierdurch werden Fahrzeuge mit hohen und niedrigen Emissionen automatisch identifiziert und transparent gemacht, d.h. Verursacher größerer Emissionen werden schnell gefunden. Basierend auf diesen wertvollen Einblicken und Erkenntnissen lassen sich fundierte Maßnahmen in Bezug auf die Wartung, den Austausch durch nachhaltigere Modelle sowie einen Wechsel zu Fahrzeugen mit alternativen Treibstoffen ergreifen.

Datengestützte Analysen zum Fahrverhalten

Auch datengestützte Analysen zum Fahrverhalten geben aufschlussreiche Hinweise zu der entstandenen Emissionsmenge  und ob diese über dem Durchschnittswert liegt. Das Tracking des Ladestatus, der Fahrgeschwindigkeit, von starkem Bremsen und Beschleunigen sowie weitere Messwerte informieren Flottenmanager zu einer Verkehrssituation sowie zum Fahrstil. Sobald festgelegte Grenzwerte von Kraftstoffverbrauch oder der Fahrgeschwindigkeit überschritten werden, erhält er automatisch eine Warnmeldung. Er kann sofort entsprechende Maßnahmen veranlassen – etwa Verbesserungen in der Routenplanung oder Schulungen für die Fahrer. Ebenso erhöhen eine starke Beladung, lange Strecken sowie Leerfahrten unnötig den CO2-Ausstoß.

Logistikunternehmen sollten ihre Flotten regelmäßig dahingehend überprüfen, wann welche Fahrzeuge durch Modelle mit alternativen Antrieben ersetzt werden sollen, um den Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß zu reduzieren. Hierzu sind Echtzeitanalysen der Fahrzeugauslastung und eine regelmäßige Überwachung des Fahrverhaltens hilfreich. Auch das Alter und der Wartungsstatus der Fahrzeuge spielen eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung zu beispielsweise einer Umstellung auf E-Fahrzeuge.

Grüne Flotten als Unternehmenstreiber

Klimawandel, politische Initiativen zur Reduzierung der Emissionen, der zunehmende gesellschaftliche Druck und die Nachfrage nach umweltfreundlichen Maßnahmen: Auch für Entscheider in der Logistik haben sich dadurch nachhaltige Technologien zu einem wichtigen Motivationsfaktor entwickelt. Grüne Technologien anzubieten, die nicht nur der Flotte und den Mitarbeitern zugutekommen, sondern sämtliche Geschäftsprozesse mit der ESG-Strategie abstimmen, sind heute unverzichtbar. Der Einsatz von IoT unterstützt durch die tiefen, wertvollen Einblicke in das Fahrzeug- und Fahrverhalten entscheidend die ESG-Initiativen der Unternehmen und trägt zu der Umstrukturierung von Flotten bis hin zu einem grünen Logistikunternehmen der Zukunft bei.

Fotos/Grafiken: © Powerfleet

Heinz Rothmann ist Project Manager EMEA bei Powerfleet.

Im Unternehmen arbeitet er seit rund 15 Jahren,

zunächst auch als Applications Engineer.
www.powerfleet.com/de
LinkedIn-Profil von Heinz Rothmann:
bit.ly/44eUWMc  

 

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