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Schweizerische Post digitalisiert Dorfläden in den Bergen

von Loginfo24 Redaktion
Einkaufen rund um die Uhr, 24/7-Konzept: In den Schweizer Bergen setzen immer mehr Dorfläden auf die Digitalisierung. Dank innovativer Konzepte lässt sich so das drohende Aus verhindern – davon profitieren sowohl Einheimische wie auch Touristen. Auch die Schweizerische Post kann einen wichtigen Beitrag leisten. Das zeigt das Beispiel in der Surselva im Kanton Graubünden.

(Bern/Andiast/Waltensburg-Vuorz) In Andiast, Region Surselva, im Schweizer Kanton Graubünden, leben auf knapp 1200 Meter über Meer rund 200 Menschen. Das etwas tiefer gelegene Waltensburg/Vuorz hat rund 330 Einwohnerinnen und Einwohner. Dorfläden haben in Bergdörfern wie in der Surselva eine wichtige Rolle. Sie versorgen Einheimische und Touristen mit den nötigsten Lebensmitteln und sind oft der einzige Treffpunkt für einen ungezwungenen Schwatz. Doch diese Läden haben es schwer. Die Kundschaft ist überschaubar und die möglichen Alternativen für den Einkauf sind vielfältig. Werden sie geschlossen, verliert die betroffene Ortschaft an Attraktivität. 

Läden sind nur von 7 bis 12 Uhr bedient

Wie sich die Schliessung vermeiden und der Betrieb sichern lässt, zeigt das Beispiel in der Surselva. Beide Dorfläden setzen voll auf die Digitalisierung und auf die Zusammenarbeit mit der Post. Dafür wurde eigens ein Konzept entwickelt. Neu sind die beiden Läden rund um die Uhr geöffnet. Wer das 24/7-System nutzen will, muss sich lediglich einmalig registrieren. Danach ist einkaufen immer möglich – auch an Sonn- und Feiertagen. Die Kundinnen und Kunden können die ausgewählten Produkte selbst an der Kasse scannen. Bezahlt wird mit Bank- und Postkarten, Twint oder auf Rechnung. Von Montag bis Samstag, 7 bis 12 Uhr, sind jeweils auch Laden-Mitarbeitende vor Ort. Während diesen Zeiten kann die Kundschaft bei den Mitarbeitenden auch ihre Postgeschäfte erledigen – hier greift das bewährte Partnermodell der Post.  

Digitalisiert und meist unbesetzt, so könnte die Rettung des klassischen Dorfladens auch (oder gerade) in den Schweizer Bergen aussehen.

Die Dorfläden in Andiast und Waltensburg/Vuorz betreiben das Postgeschäft wie bisher im Auftrag der Post und werden dafür entschädigt. Die Mitarbeitenden werden durch die Post geschult und betreut. In den Dorfläden können Briefe und Pakete abgegeben werden. Es ist aber auch möglich, Briefmarken zu kaufen oder Pakete abzuholen. Damit leistet die Post einen Beitrag, dass die Läden das Dienstleistungszentrum des Dorfes bleiben. Die Zusammenarbeit mit der Post ist für die Geschäftsführerin Sara Hoch aber auch noch aus einem anderen Grund wichtig: «Damit haben wir ein weiteres finanzielles Standbein in unserer Geschäftstätigkeit. Die Post trägt in beiden Dörfern dazu bei, Arbeitsplätze und Infrastruktur zu erhalten».  

Warenfluss kann effizienter organisiert werden

Von der Einführung des 24/7-Einkaufskonzept erhoffen sich die Betreiber höhere Umsätze. Dank den neuen Öffnungszeiten können auch Arbeitstätige oder Zweitwohnungsbesitzer das Angebot des Dorfladens nutzen. Gleichzeitig lassen sich die Personalkosten senken. Mit der Digitalisierung kann zudem der ganze Warenfluss effizienter organisiert werden. Sara Hoch hält aber fest: «Wir wollen die Digitalisierung nutzen, dabei aber die Menschen nicht vergessen – das war unser Ansatz bei der Umsetzung des neuen hybriden Dorfladenkonzepts». Zur Prävention von Diebstählen ist in den Läden Videoüberwachung installiert. Die Post wiederum hat einen abschliessbaren Rollladen entwickelt. Damit kann die Posttheke während den Selbstbedienungszeiten sicher verschlossen werden. 

Foto: © Schweizerische Post / Bildlegende: Digitalisierung in den Schweizer Bergen; Die Schweizerische Post hält Poststelle und Dorfladen 24/7 offen (PS: Die Sprache auf dem Türschild ist übrigens rätoromanisch, die vierte Landessprache der Schweiz)

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