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Raben testet erneuerbaren Dieselkraftstoff HVO100 in Hamburg

von Loginfo24 Redaktion
Die Raben Group will die Verkehrswende voranbringen und sieht in alternativen Kraftstoffen großes Potenzial. Deshalb hat der europäische Logistikdienstleister zu Forschungs- und Erprobungszwecken ein Pilotprojekt mit dem erneuerbaren Dieselkraftstoff HVO100 gestartet, das die Emissionen signifikant senken soll. Seit Mitte Oktober sind in Norddeutschland Nutzfahrzeuge mit HVO100 im Einsatz. Sie fahren im Stückgutverkehr von Hamburg, in Norddeutschland und bis nach Skandinavien. Im Vergleich zu fossilem Diesel reduziert Raben die Transportemissionen damit um bis zu 86 Prozent.

(Mannheim/Hamburg) HVO – Hydrotreated Vegetable Oil (hydriertes Pflanzenöl) – ist ein synthetischer und hochreiner Ersatzkraftstoff für den konventionellen Diesel, der aus hydrierten Restspeisefetten /-ölen mittels Reaktion produziert wird. Er erfüllt – mit Ausnahme der Dichte – alle Eigenschaften von Dieselkraftstoff. Er darf völlig uneingeschränkt und bedenkenlos in allen gängigen Dieselfahrzeugen eingesetzt werden, die für die europäische Norm 15940 freigegen sind.

Mit HVO100 die Emissionen jährlich um 703.339 Kilogramm CO2  

Raben begann Mitte Oktober mit zwei HVO100-Lkw. Mittlerweile sind schon acht schwere Nutzfahrzeuge mit dem alternativen Kraftstoff auf der Straße. Sie wurden bislang ausschließlich auf dem Firmengelände in Hamburg betankt. Nach dem Beschluss des Bundeskabinetts, der vorsieht, dass künftig auch Tankstellen HVO100 zu Forschungs- und Erprobungszwecken anbieten dürfen, will Raben im Rahmen des Projekts in diesem Jahr noch mehr Lkw des eigenen Fuhrparks mit dem paraffinischen Diesel aus biogenen Rest- und Abfallstoffen betanken. Nach Angaben des HVO-Anbieters Biofuel Express spart Raben durch den Kraftstoff HVO100 jährlich rund 86 Prozent CO2 im Vergleich zu einem mit Diesel betriebenen Motor ein, was auf acht Nutzfahrzeuge hochgerechnet eine Reduktion von 703.339 Kilogramm CO2 ergibt. Grundlage für diese Berechnung sind die etwa 1.080.000 Kilometer, die Raben im Jahr mit den acht Lkw zurücklegt, was einem Verbrauch von circa 291.600 Litern Diesel entspricht. Ein Liter Diesel entspricht wiederum 2,68 Kilogramm CO2-Emissionen. Daraus ergibt sich ein CO2-Ausstoß von rund 781.488 Kilogramm.

Unkomplizierter Einsatz von HVO100 ist für Raben der entscheidende Vorteil  

Bislang hat der Pilottest gezeigt, dass das hydrierte Pflanzenöl den fossilen Diesel gleichwertig ersetzen kann. Auch in der Reichweite muss der Logistikdienstleister keine Abstriche machen. „Für uns ist dieses Projekt ein weiterer wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung der Flotte, um die ehrgeizigen CO2-Reduktionsziele zu erreichen“, sagt Philip Hansen, Geschäftsleiter Vertrieb und Marketing. Raben wertet den unkomplizierten Einsatz von HVO100 als großen Vorteil. Um mit dem umweltfreundlichen Kraftstoff fahren zu können, sind keine Anpassungen an den Fahrzeugen oder Motoren erforderlich. Die Nutzung wird allerdings mit den Herstellern der Fahrzeuge abgestimmt. HVO kann in Reinform oder in einem beliebigen Verhältnis mit fossilem Diesel gemischt werden. Auch die vorhandene Infrastruktur der Tankstellen kann für HVO100 genutzt werden. „Wir wissen, welche Auswirkungen der Betrieb unseres Fuhrparks auf die Umwelt hat, deshalb wollen wir nicht warten, sondern jetzt handeln. Aus diesem Grund nutzen wir biobasierten Treibstoff aus Altspeisefetten, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen“, so Herr Hansen.

Alternative Kraftstoffe sind ein wichtiger Baustein in der Eco2Way-Strategie

Das Pilotprojekt ist ein wichtiger Baustein der Raben Unternehmensstrategie „Eco2Way“, die Emissionen des Transports und die durch die Instandhaltung von Gebäuden und Ladeinfrastruktur entstehen, bis 2030 signifikant zu reduzieren. In Polen testete Raben gemeinsam mit IKEA für den Werksverkehr Elektro-Lkw. Erst vor wenigen Wochen nahm die neue Niederlassung in Regensburg-Neutraubling den Betrieb auf. Sie ist wie auch das Depot im hessischen Herborn ein Zero-Emission-Gebäude. Jeder weitere neue Standort soll ebenfalls nach diesem Standard errichtet werden.

Foto: © Raben Group

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