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Impulse für mehr Nachhaltigkeit in der Transportlogistik

von Redaktion Loginfo24
Weltweit sind die Folgen des Klimawandels immer drastischer spürbar. Dazu trägt unter anderem das unaufhaltsam wachsende Güterverkehrsaufkommen auf der Straße bei. Wie die Digitalisierung Unternehmen dabei helfen kann, ihre Transportprozesse auf schnellstem Wege klima- und umweltfreundlicher, zugleich aber auch effizienter auszurichten, zeigt dieser Beitrag von Lisa Reitz. Der Aufwand ist sowohl in monetärer als auch zeitlicher Hinsicht vergleichsweise gering und weist den Weg in eine nachhaltigere Zukunft bei parallel gesteigerter Wettbewerbsfähigkeit.

Von Lisa Reitz

(Dortmund) Die Politik hat bereits vor Jahren das Ziel ausgerufen, die bundesweiten Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu verringern. Doch inwieweit geht das ehrgeizige Vorhaben auf? Die Zahlen des Umweltbundesamtes sorgen für Ernüchterung: Zwar verursachen Pkw und Lkw heute weniger CO2-Schadstoffe als noch vor 25 Jahren. Weil aber die Verkehrsleistung steigt und folglich speziell im Güterverkehr mehr Lkw auf den Straßen unterwegs sind, fallen die absoluten Kohlendioxid-Emissionen in diesem Sektor heute um 21 Prozent höher aus.

https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/emissionen-des-verkehrs#minderungsziele-der-bundesregierung

Diese Entwicklung können auch eine verbesserte Kraftstoffqualität, alternative Antriebe oder neue Wasserstoff-basierte Technologien nicht kompensieren. Auch die zwingend notwendige, vermehrte Verlagerung von Gütertransporten auf den umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiene zündet nicht in dem gewünschten bzw. erforderlichen Ausmaß. Doch ist es tatsächlich zwingend erforderlich, direkt das sogenannte „Big Picture“ im Blick zu haben? Selbst kleinere Schritte zeigen oftmals mehr Wirkung als gedacht. Mithilfe der Digitalisierung ist das recht einfach, denn sie hat großes Potenzial, einen nicht unerheblichen Beitrag zum Klimaschutz im Transportsektor zu leisten.

Smarte Softwarelösungen für die vernetzte Auftragskommunikation

Plattformen übernehmen in diesem Zusammenhang eine wichtige Funktion. Dabei steht primär der Gedanke im Mittelpunkt, auf Grundlage digitalisierter Prozesse die Planung und Steuerung von Transporten gezielt zu optimieren – und zwar unter Nachhaltigkeits- und Effizienzaspekten. Hier haben vor allem moderne, ausgereifte Logistikplattformen für die vernetzte Auftragsabwicklung und Kommunikation den entscheidenden Vorteil, ganze Partnernetzwerke flexibel und barrierefrei einbinden zu können. Sie ermöglichen ein Prozess-Monitoring in Echtzeit und bei Abweichungen ein Nachsteuern auf operativer Ebene. Dies impliziert zudem eine effiziente Gestaltung des Ressourceneinsatzes.

Auch existieren bereits Cloud-basierte Softwarelösungen, die in der Praxis dem konzeptionellen Grundgedanken eines offenen Ökosystems gerecht werden – wie etwa catkin. Zu dieser Plattform des gleichnamigen Anbieters haben sowohl Logistikdienstleister und Speditionen als auch Verlader Zutritt und agieren im Rahmen der Auftragsabwicklung vernetzt untereinander. Infolge können relevante Informationen schnell und sicher respektive in Echtzeit kommuniziert und geteilt werden. In den Dialog sind darüber hinaus Lkw-Fahrer, weiteres mobiles Personal, Disponenten und Kunden eingebunden.

Agilität, Resilienz und Ressourceneffizienz – kein Widerspruch

Letztlich geht es darum, durchgängig Transparenz zu schaffen und Daten nicht nur zu erheben und zu konservieren, sondern effizient zu nutzen. Anwender und Beteiligte profitieren in vielerlei Hinsicht: Transportprozesse lassen sich besser planen und werden schneller, kostengünstiger sowie ressourcenschonender abgewickelt. Die Möglichkeit einer softwaregestützten Sendungskonsolidierung ist nicht nur aus wirtschaftlicher Perspektive sinnvoll. Mehrfachfahrten, wie häufig im halbbeladenen Zustand üblich, werden ebenso minimiert wie Leerfahrten. Auf die Ladeeinheiten heruntergebrochen verringern sich somit der Energieverbrauch sowie der Ausstoß klima- und umweltschädlicher Kohlendioxid-Emissionen massiv.

Nicht zu unterschätzen ist ferner der Faktor, auf Veränderungen entlang der Supply Chain wesentlich schneller und zielgerichtet reagieren zu können. Man denke nur an die Corona-bedingten Lockdowns in den beiden zurückliegenden Jahren oder an die Havarie eines Containerschiffs im Suezkanal. Warenströme mussten umgelenkt und parallel die Transportkapazitäten angepasst werden – ein Stresstest nicht nur für Verlader und Disponenten, sondern letztlich selbst für das Klima. Auch in derlei Situationen, die so oder ähnlich geartet in Zukunft vermutlich häufiger auftreten werden, helfen Digitalisierung und Automatisierung auf Grundlage vernetzter Plattformen nach dem Prinzip der Transportlogistik 4.0. Anwender haben die gesamte Lieferkette stets im Blick und sind durchgängig reaktionsfähig, auch dann, wenn sich unerwartete strukturelle Probleme anbahnen. Der Investitionsaufwand ist vergleichsweise gering, der Effekt in puncto Nachhaltigkeit, die einhergeht mit einem Einklang von Ökologie und Ökonomie, umso größer.

Potentiale im Kombinierten Verkehr (KV) ergänzend erschließen

Eine weitere Möglichkeit nicht nur in Krisenzeiten, sondern langfristig nachhaltiger zu agieren, ist eine vermehrte Einbeziehung des Schienengüterverkehrs – Stichwort Kombinierter Verkehr (KV). Bahntransporte sind bekanntlich wesentlich umweltfreundlicher als Lkw-Transporte und helfen parallel, den drohenden Verkehrskollaps auf den Straßen zu verhindern. Dabei gilt es, alle zur Verfügung stehenden Transportmittel optimal miteinander zu verknüpfen. Die für eine effiziente Steuerung erforderliche Planung, wird durch die speziell auf den Kombinierten Verkehr zugeschnittene, Cloud-basierte Speditionssoftware cTRANS der Dortmunder catkin GmbH automatisiert vereinfacht. Der Clou: Über das integrierte Bahnbuchungsmodul lassen sich Schienengütertransporte direkt anlegen und über eine Schnittstelle in Echtzeit an die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) melden. Bahnbuchungsleistungen müssen somit nicht mehr via aufwändigem E-Mail-Verkehr eingekauft werden, sondern können direkt digital in den Planungsprozess mit eingebaut werden. Somit werden die Einstiegsbarrieren in die Bahnbuchung erheblich gesenkt, wodurch Kunden nun auch vermehrt diese Transportwege nutzen können.

Nachhaltigkeit stringent implementieren und einfordern

Damit „Nachhaltigkeit“ nicht zu einem Buzz-Wort verkommt, ist es nicht zuletzt wichtig, das Thema in der Geschäftsstrategie zu verankern und alle Mitarbeitenden darauf einzuschwören. Gleiches gilt für die Digitalisierung. Ein plattformbasiertes Ökosystem in der Transportlogistik ist nur dann erfolgreich, wenn es von allen mit großem Engagement getragen wird. Apps in Verbindung mit mobilem Arbeiten machen solche Anwendungen vor allem auch für mobil agierende Menschen attraktiv – und damit auch den Arbeitgeber als solchen, der ein solches Ökosystem nutzt. Apropos Strategie: Plattformanbieter gibt es reichlich. Doch wie sind sie aufgestellt? Bieten sie nicht nur Lösungen, über die die Transportlogistik „grüner“ ausgerichtet wird, sondern leben sie den Nachhaltigkeitsgedanken auch in ihrer eigenen Organisation? Unternehmen, die auf Stringenz setzen und von ihrem Partner beides erwarten, sollten sich beispielsweise darüber hinaus fragen, inwieweit ihre Daten nicht nur sicher, sondern auch klimafreundlich gehostet werden.

Damit rücken auch die Betreiber von Rechenzentren und deren Aktivitäten im Hinblick auf gesteigerte Nachhaltigkeit und Klimaeffizienz in den Fokus der Abschätzung und Bewertung. Denn dort wird massiv Energie benötigt. Die Nutzung von zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bestehendem Ökostrom sollte in Rechenzentren nicht nur eine Option, sondern Realität sein. Im Optimalfall setzt der Anbieter ergänzend auf ein Kalt-Warmgang-Konzept, das den Abfluss von durch Server verursachter Warmluft in gekühlte Bereiche verhindert. Somit ist nicht nur ein Maximum an Sicherheit für Geschäftsdaten garantiert, die etwa bei der Nutzung von catkin und/oder cTRANS anfallen, sondern auch ein unternehmensübergreifender verantwortungsbewusster Umfang mit den endlichen Ressourcen.

Digital nachjustieren und Herausforderungen kollaborativ angehen

Abgesehen von diesem kleinen, aber durchaus nicht unerheblichen Exkurs, gibt es zahlreiche Stellschrauben, mit deren Hilfe Transportlogistiker einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten können, ohne aufwändig teure Investitionsgüter, wie etwa elektrisch oder wasserstoffgetriebene Zugmaschinen, anschaffen zu müssen. Diese senken zwar den CO2-Ausstoß, kompensieren jedoch (noch) nicht das erhöhte Transportaufkommen auf der Straße. Deutlich kostengünstiger gestaltet sich die Digitalisierung der Auftragsabwicklung. Auch die Möglichkeiten des Kombinierten Verkehrs sollten verstärkt in Betracht gezogen werden. Passgenaue Softwarelösungen bzw. Portale für das vernetzte Arbeiten wie beispielsweise catkin sind vorhanden. Der Einstieg ist dank offener Schnittstellen unabhängig von Raum und Zeit mit nur wenigen Klicks möglich. Damit sind die Einstiegsbarrieren denkbar niedrig.

Lisa Reitz ist Marketing Managerin beim Dortmunder Logistik–Softwareunternehmen catkin. Sie interessiert sich besonders für den Bereich des Kombinierten Verkehrs und konzentriert sich dabei gerne auch auf die positiven Einflüsse neuer innovativer Logistik-Technologien. In ihren Artikeln beschäftigt sie sich vor allem mit den Fragen, wie eine Logistik der Zukunft aussehen kann, welche Vorteile dabei die Digitalisierung bietet und wie sich Unternehmen diese Vorteile zunutze machen. können.

www.catkin.eu  / www.speditionssoftware.eu

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