Startseite LänderDeutschland Personalengpässe in Logistik bleiben trotz Konjunkturtief bestehen

Personalengpässe in Logistik bleiben trotz Konjunkturtief bestehen

von Loginfo24 Redaktion
Die Descartes Systems Group, der weltweit führende Software-as-a-Service-Anbieter für Logistikunternehmen, veröffentlicht ihre erste Studie des Jahres 2024: „Arbeitskräfte für Supply Chain und Logistik: Wie groß ist die Herausforderung?“. Laut 76 Prozent der 1.000 befragten Logistik-Führungskräfte aus neun Ländern weltweit, erlebt die Branche eine erhebliche Personalressourcen-Knappheit. Diese wiederum wirke sich auf Finanzen, Logistikleistungen sowie laut rund 600 der Befragten negativ auf den Kundenservice aus.

(Leipzig) Die Umfrage wurde Ende 2023 durchgeführt und bildet den ersten Part einer zweiteiligen Studie der international agierenden Unternehmensgruppe in Zusammenarbeit mit SAPIO Research. Erklärtes Ziel ist es, Betrieben im ersten Schritt ein Gefühl für die Ursachen und Wirkungsbereiche des Arbeitskräftemangels zu geben, um im zweiten Teil der Studie einen Ausblick auf mögliche Lösungen für die personellen Herausforderungen zu schaffen.

„Nach der wirtschaftlichen Boom-Phase der letzten Jahre kühlt sich die Situation Stück für Stück ab. Deshalb sind viele Unternehmen der Logistikbranche davon ausgegangen, dass auch die Personalknappheit parallel dazu langsam nachlässt. Leider ist das nicht der Fall und genau diesem Problem gehen wir mit der Studie auf den Grund“, sagt Dirk Haschke, VP & General Manager, E-Commerce Solutions bei der Descartes Systems Group. Die Schwierigkeit, genügend Personal zu finden, sei nach wie vor sehr präsent und werde es auch künftig sein. 37 Prozent der Befragten Logistik-Entscheider klassifizieren den Ressourcenmangel als hoch bis extrem hoch.

Abgesehen von der logischen Konsequenz, dass Logistik-Prozesse mit unzureichender Personalkraft langsamer ablaufen, wirke sich der Umstand auf lange Sicht außerdem auf die Gesamt-Performance eines Unternehmens aus. Beispielsweise geben 58 Prozent im Rahmen der Umfrage an, dass die Qualität des Kundenservices unter dem Mangel leide. „Spätestens während der Peak-Season sind die Konsequenzen des Arbeitskräftemangels entlang der gesamten Lieferkette spürbar. Bestellungen werden zu spät oder fehlerhaft bearbeitet und Versanddienstleister liefern nicht fristgerecht aus“, erklärt Haschke. Außerdem steige die Unzufriedenheit der Mitarbeitenden aufgrund von Überstunden und Leistungsdruck, insbesondere in arbeitsintensiven Bereichen wie Lagerung und Transport. Schließlich wachse dadurch auch der Frust beim Kunden oder der Kundin..

Der Personalmangel – insbesondere im Expertenbereich – beeinträchtigt laut Studienergebnissen vor allem die Performance der Unternehmen und ihrer Logistikpartner in den Bereichen Finanzen, Kundenservice und Logistikleistung während Peak-Phasen. Immer häufiger greifen Entscheidungsträger deshalb zu moderner Technologie, die fehlendes Transport- und Lagerpersonal zumindest teilweise ausgleichen soll. Dafür wiederum werden Fachkräfte mit Expertenwissen zunehmend wichtiger, um die technologiegestützten und datengetriebenen Lieferketten zu managen. Diese zu finden, bildet eine neue Herausforderung, der sich die Befragten der Studie zur Arbeitskräfteplanung stellen müssen.

Fachkräfte-Engpässe bleiben bestehen

Die Ergebnisse der Umfrage von Descartes und SAPIO legen nah, dass Fachkräfte-Engpässe auch künftig bestehen bleiben werden. Deshalb empfiehlt die Descartes Systems Group Führungskräften entlang der gesamten Logistik-Supply-Chain, ihre Einstellungsprozesse und umfassende Programme zur Arbeitskräftegewinnung und -bindung weiterzuentwickeln. Außerdem helfe zusätzlich der Einsatz von Technologie, um Arbeitsschritte zu automatisieren, die zuvor von Personalkraft abgewickelt wurden.

Studie hier downloaden

Foto: © Descartes

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