Startseite LänderDeutschland Digitale Services und Daten sind Zukunftsschlüssel der Logistik

Digitale Services und Daten sind Zukunftsschlüssel der Logistik

von Loginfo24 Redaktion
Höhere Energiepreise und Engpässe auf Wasserwegen oder Straßen erfordern ein Umdenken bei der Logistik. Wir brauchen nachhaltigere, sicherere und zuverlässigere Lösungen. Die Digitalisierung spielt hierbei eine herausragende Rolle. Der Mobility Data Space aus München ist dabei ein Enabler für die Logistik von morgen.

(München) „Für mehr Effizienz, Resilienz, Umwelt- und Klimaschutz müssen Güterverkehr und Warentransporte übergreifend koordiniert werden“, sagt Michael Schäfer, Geschäftsführer des Mobility Data Space (MDS). „Es reicht nicht mehr, nur innerhalb eines Konzerns, einer Warengruppe oder für einen Verkehrsträger zu optimieren, um die Potenziale auszuschöpfen.“ Die Logistik von morgen brauche eine umfassendere Digitalisierung anhand einer breiten Datenbasis, wie sie im Mobility Data Space bereitgestellt werden kann.

„Immer häufiger erleben wir, dass Lieferketten abreißen, dass die Just-in-time-Anlieferung an überfüllten Autobahnen scheitert. Just-in-time an sich ist ein gutes Konzept, doch die Fokussierung auf Lkw-Transporte bringt es an seine Grenzen. Künftig werden wir mehr Zwischenlager benötigen, die auch auf dem Schienen- oder Wasserweg beliefert werden können, um Risiken zu vermeiden und Kosten für die Wirtschaft und die Auswirkungen auf die Umwelt zu senken“, sagt Michael Schäfer. Er ist Geschäftsführer der DRM Datenraum Mobilität GmbH, der Betreibergesellschaft des Mobility Data Space. In einer gemeinschaftlichen Digitalisierung des Transports sieht er große Chancen für die Logistiker – und für die deutsche Wirtschaft insgesamt.

Nachhaltige Logistik kann zum Motor werden

„Eine durch künstliche Intelligenz unterstützte Lagerhaltung sowie Koordination der Lieferketten stärkt die Logistikunternehmen. Ihre Services würden große und kleine Unternehmen gleichermaßen ansprechen und neue Zielgruppen erschließen. Eine bessere, nachhaltigere, klimafreundlichere und wirtschaftlichere Logistik könnte wiederum eine Steigerung der Produktion inklusive einer teilweisen Rückverlagerung von Asien und Wettbewerbsvorteile für uns in Deutschland und Europa mit sich bringen“, so Schäfer. „Zudem könnte sich ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Logistikkonzept selbst zum Exportschlager entwickeln.“

Michael Schäfer, Geschäftsführer des Mobility Data Space: „Nachhaltige Logistik benötigt eine breitere Datenbasis“

Logistikoptimierung setzt Skaleneffekte frei

„Voraussetzung sind umfassende digitale Services, die Transport und Lagerung nach diversen Kriterien optimieren. Künstliche Intelligenz wird ideale Routen, die besten Verkehrswege für Ferntransporte und die letzte Meile sowie die optimale Lagerhaltung ermitteln – und zwar übergreifend über alle Warengruppen und Verkehrsträger hinweg. Somit müssen die Kosten für Kraftstoff bzw. Energie, die Auswirkungen für Umwelt und Klima sowie die Risiken und Möglichkeiten zur Risikovermeidung und mehr kalkuliert werden“, sagt der MDS-Geschäftsführer. „Große Online-Händler setzen das teilweise heute schon um, optimieren aber nur ihre eigenen Lieferketten. Damit die Logistik insgesamt nachhaltiger wird, auch für Organisationen, die hausintern bereits optimiert haben, ist der Blick über den eigenen Tellerrand nötig. Für die Optimierung ist es egal, ob Nordsee-Krabben oder Baustahl befördert wird – alles gehört in denselben Algorithmus und wird gemeinsam optimiert. Das vermeidet Leerfahrten, minimiert Engpässe und reduziert obendrein Emissionen.“

Effiziente Logistik braucht eine vertrauensvolle Basis

Schäfer weiß: Was das Teilen von Daten angeht, brauchen wir in Deutschland und Europa einen Mindset Change. Nur durch die Preisgabe eigener Daten lassen sich diese Skaleneffekte nutzen. Damit dieser Datenaustausch selbstbestimmt, frei verhandelbar und auf einer vertrauensvollen Ebene stattfinden kann, gibt es den Mobility Data Space. Dies ist ein Online-Handelsmarktplatz für mobilitätsrelevante Daten. Dort können Informationen zu anstehenden Aufträgen, Transport- und Lagerkapazitäten, Trackingdaten, Wetterdaten und vieles mehr in Form eines Katalogs präsentiert werden. „Der Mobility Data Space selbst stellt die Daten nicht bereit; vielmehr verhandeln Datengeber und Datennehmer untereinander, wer welche Daten zu welchen Konditionen und auf welchem Wege erhält“, betont Schäfer. „Zum Beispiel könnten die Daten ausschließlich IT-Dienstleistern bereitstehen, deren KI-Algorithmen im Auftrag mehrerer Mandanten eine Datenverarbeitung und -veredelung vornehmen und Optimierungsempfehlungen erarbeiten.“

Der Mobility Data Space sei dadurch ein Enabler für die Logistik von morgen – und gut gerüstet für die große Aufgabe. „Unsere cloudbasierte Handelsplattform bietet das Potenzial, mit den Anforderungen des Marktes mitzuwachsen, denn eine weitreichende Optimierung der Logistik verlangt nach einer unglaublichen Menge an Bedarfs-, Verfügbarkeits- und Mobilitätsdaten sowie Informationen zu Rahmenbedingungen wie Verderblichkeit oder Sicherheitsanforderungen. Der MDS bietet zudem das Potenzial, diese Daten international zu handeln, da der Marktplatz europäischen Datenraumstandards entspricht.“

Plattform für Logistikpioniere, die etwas bewegen möchten

Das bietet laut Schäfer eine große Chance für alle, die aus ihren Silos ausbrechen und Wettbewerbsvorteile schaffen und sichern möchten. „Der MDS ist der bestentwickelte Marktplatz für mobilitätsrelevante Daten in Europa und damit die ideale Plattform für Mobilitätsmacher und Logistikpioniere, die für sich, ihre Kunden und die Gesellschaft etwas bewegen möchten.“

Über Mobility Data Space

Der Mobility Data Space (MDS) ist ein Datenmarktplatz, auf dem Partner im Mobilitätssektor selbstbestimmt Daten austauschen, um innovative, umweltfreundliche und nutzerfreundliche Mobilitätskonzepte zu ermöglichen und weiterzuentwickeln. Die technische Konzeption des MDS erfolgt in enger Abstimmung mit europäischen und nationalen Initiativen, um die Kompatibilität mit den Projekten von Gaia-X sowie anderen europäischen Datenräumen zu gewährleisten. Trägergesellschaft ist die Non-Profit-Organisation DRM Datenraum Mobilität GmbH, die aus einem Projekt von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hervorgegangen ist. Gefördert wird der MDS vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

Gesellschafter sind neben dem Förderverein der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften e.V. die BMW INTEC Beteiligungs GmbH, die Caruso GmbH, die Deutsche Bahn Aktiengesellschaft, die Deutsche Post AG, die HERE Europe B.V., die HUK-COBURG Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a.G. in Coburg, die Mercedes-Benz AG, die VDV eTicket Verwaltungsgesellschaft mbH und die Volkswagen Group Info Services AG sowie die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen.

Foto: © Mobility Data Space / Bildlegende: Geschäftsführer Michael Schäfer von Mobility Data Space

www.mobility-dataspace.eu

Ähnliche Artikel

Kommentar hinterlassen