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Die LogiMAT öffnet die Tore endlich wieder für Besucher

von Andreas Müller
Am 31. Mai ist es wieder so weit: Nach zwei abgesagten Ausgaben öffnet die LogiMAT ihre Tore für Besucher. Die Veranstaltung hat sich zur führenden Messe für die Intralogistik entwickelt und hat bis zur Pandemie ständig neue Rekordzahlen bei Besuchern und Ausstellern vermeldet. Im Vorfeld zur Messe sprach Loginfo24 mit Michael Ruchty, Prokurist beim Veranstalter EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH und Messeleiter der LogiMAT, über die Situation während Corona, den Stand der Vorbereitungen und die Neuerungen bei der kommenden Ausgabe.

(München/Stuttgart) Die LogiMAT 2022 steht vor der Tür. Nach der FRUIT LOGISTICA Angang April, kann nun eine weitere Grossveranstaltung der Branche wieder ihre Tore öffnen. Das „Kerngeschäft“ der LogiMAT ist die Intralogistik. Aber längst haben nicht nur Hersteller rund um das Material Handling die Messe für sich entdeckt, sondern es häufen sich auch die Teilnahmen der Logistikdienstleister und anderen Marktteilnehmern aus dem Logistikumfeld. Messeleiter Michael Ruchty stand Loginfo24 Rede und Antwort zu Fragen rund um die LogiMAT:

Loginfo24: Michael Ruchty, die LogiMAT ist ja aus dem Messekalender der Logistikexperten nicht mehr wegzudenken und die Erfolgsstory wurde jetzt nur durch Corona ausgebremst. Können Sie uns etwas über die Beweggründe zur Gründung einer Fachmesse für die Intralogistik erzählen?

Michael Ruchty: „Die Globalisierung wurde Anfang des neuen Jahrtausends zum Megatrend in Industrie und Handel. Kostenreduzierung, Prozessoptimierung, Serviceverbesserung und die Integration der Marktteilnehmer in globale Netzwerke waren Aufgaben, denen sich die Unternehmen der Intralogistik-Branche zu stellen hatten. Nur gab es damals diese Bezeichnung für die Anbieter von Hebezeugen, Förder- und Lagertechnik, Flurförderzeugen, Logistiksoftware und Logistikdienstleistungen noch nicht. Der Begriff und seine identitätsfördernde Wirkung für eine ganze Branche sollte erst im Jahre 2003, das Jahr der ersten LogiMAT, plötzlich auftauchen. Dafür ging um das Jahr 2000 das Schlagwort Supply Chain Management in der Logistikwelt um. Neue Logistikzentren und Industrieparks entstanden. In der Kommissionierung reiften Systeme wie Pick-by-voice heran. Und Innovationen wie Wireless LAN und RFID erlebten ihre Geburtsstunde und sind bis heute in aller Munde.

Fachvorträge und Podien bereichern auch dieses Jahr wieder die LogiMAT

Die Wandlungsfähigkeit und Innovationskraft der Logistik als branchenübergreifende Schnittstellen-Disziplin, die veränderten Rahmenbedingungen und die wachsenden Informationsansprüche der Unternehmen verlangten nach einer neuen praxisorientierten Plattform für den innerbetrieblichen Material- und Informationsfluss sowie den Warenumschlag in Industrie und Handel. Getreu dem Grundsatz der Intralogistik, die richtige Ware in der richtigen Menge zur richtigen Zeit bereitzustellen, entstand im Jahr 2002 nach reiflicher Überlegung das Konzept einer neuen Fachmesse für die innerbetriebliche Logistik mit dem Namen LogiMAT. Es sollte eine am Standort Stuttgart jährlich stattfindende, dreitägige „Arbeitsmesse zum Anfassen“ sein mit klarer Positionierung und hohem Nutzwert für Aussteller und Besucher gleichermaßen. Aufgrund des stetigen Wachstums hat sich die LogiMAT im Laufe der Jahre zur größten jährlich stattfindenden Veranstaltung für die interne Logistik entwickelt und als „Vernetzungsplattform der Branche“ etabliert.“

Aus welchen Gründen wurde der Standort Stuttgart ausgewählt?

„Stuttgart hat sich strategisch als idealer Standort erwiesen, denn Baden-Württemberg ist die Heimat der europäischen Intralogistik mit vielen Unternehmen im Bereich der „kleinteiligen Wirtschaft“. Im Umkreis von 250 Kilometern und damit dem direkten Einzugsbereich der Veranstaltung ist der Kunde quasi schon vor Ort. Baden-Württemberg liegt im „Herzen Europas“ und internationale Messegäste können das Gelände nach ihrer Ankunft über den „hauseigenen Flughafen“ in nur wenigen Gehminuten erreichen. Somit lohnt die Anreise auch nur für einen Tag. Gerade Führungskräfte mit engem Zeitfenster schätzen diesen effizienten Messebesuch.“

Bis 2019, der bisher letzten „Live-Ausgabe“, eilte die LogiMAT von Erfolg zu Erfolg. Was hat dazu geführt, dass die LogiMAT den heutigen Stand erreicht hat?

„Sie war von Anfang an als «Arbeitsmesse» und zu Beginn des Jahres als «Branchen Kick-Off» geplant. Eine Verbindung von Fachausstellung und hochkarätigem Rahmenprogramm im jährlichen Turnus. Die Innovationszyklen der Produkte und Lösungen im Bereich der Intralogistik sind relativ kurz, so dass auf der Messe jedes Jahr spannende Neuheiten aus den Reihen der Aussteller verkündet werden.

Die LogiMAT steht für Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch und Networking auf höchstem Niveau. Der Werbeslogan „Qualität trifft auf Entscheider“ wird durch das entsprechende Angebot mit einem Mix aus Ausstellung, Fachvorträgen und Live-Events erfüllt.“

Stapler sind auch an diesjährigen LogiMAT ein grosses Thema

Wie sind Sie als Veranstalter durch die Pandemie gekommen und was bedeuten die beiden ausgefallenen Messen?

„Es waren ehrlich gesagt nicht die schönsten Jahre, das kann man nicht schönreden – eine Messe zu verschieben ist deutlich mehr Arbeit als eine durchzuführen. Trotz aller Maßnahmen und Rückschläge hat das ganze Team den Blick immer nach vorne gerichtet und heute bin ich auch überzeigt davon, dass wir im Mai / Juni an die erfolgreichen Zeiten der vergangenen LogiMAT Präsenzmessen anknüpfen werden. Und, wir haben die Zeit genutzt und schon eine Idee die bereits seit längerer Zeit durch unsere Köpfe geisterte in die Tat umgesetzt. Im April 2021 ging mit der Plattform LogiMAT.digital live. Hierbei handelt es sich nicht um einen digitalen Ersatz der Präsenzmesse, sondern um eine virtuelle Brücke zwischen zwei Veranstaltungen. Aussteller und Besucher wird die Möglichkeit geboten über das Jahr hinweg, also zwischen den Messen, miteinander in Kontakt zu bleiben. So präsentieren ab dem 26.04.2022 auf LogiMAT.digital im Rahmen der Vortragsreihe „Hallo Stuttgart“ Aussteller ihre neuen Produkte und Lösungen in Kurzvorträgen und laden gezielt zum Besuch an ihre Messestände ein. Die LogiMAT.digital bietet damit der Intralogistics-Community einen zusätzlichen Mehrwert.“

Es dauert nun noch rund einen Monat bis sich die Tore der LogiMAT wieder für die Besucher öffnen. Wie ist der Stand der Ausgabe 2022?

„Ausgezeichnet! Im Mai / Juni 2022 belegt die LogiMAT erneut das komplette Stuttgarter Messegelände, alle 10 Hallen sind voll. Es werden über 1.500 internationale Aussteller ihre Produkte und Lösungen auf der LogiMAT 2022 vorstellen.“

Wie stehen die Aussteller dazu?

„Die frühzeitige Verschiebung Ende November 2021 wurde von allen Ausstellern positiv aufgenommen. Mit dem neuen Termin im Frühsommer, konnten wir auch aus den positiven Erfahrungen der beiden vergangenen Jahre, die zwingend benötige Planungssicherheit aller Beteiligten bieten.“

Gibt es Firmen, die definitiv abgesagt haben und wenn ja, wie viele?

„Eine Handvoll Unternehmen haben sich 2022 gegen eine Teilnahme an der LogiMAT ausgesprochen. Die Gründe hierfür sind verschieden, meistens jedoch waren es Terminüberschneidungen mit anderen Veranstaltungen. Auf der LogiMAT haben wir auch Aussteller, die immer nur im zweijahres-Rhythmus dabei sind. Die Besucher werden im Mai und Juni 2022 wieder so gut wie alle Key-Player der Branche treffen.“

Kann die Besucherzahl an die letzten Ausgaben anknüpfen?

„Leider habe ich die berühmte Glaskugel noch nicht gefunden. Aber: nachdem was ich Seitens der Aussteller und Partner höre und auch wenn wir die Anfragen der Besucher nehmen, die wissen wollen, wie sie zu Messetickets kommen, dann stimmen mich diese Vorzeichen sehr optimistisch und ich freue mich schon heute auf sehr gut besuchte Messehallen.“

Die Vorzeichen stehen gut, dass wieder viele Besucher in die Stuttgarter Messehallen strömen

Gibt es, ausser Sicherheitskonzepten, erwähnenswerte Neuigkeiten gegenüber früheren Ausgaben?

„Unbedingt! Als Besucher sollten Sie auf der LogiMAT 2022 einen Blick in die Ladehöfe zwischen den Hallen werfen. Mehrere Aussteller haben hier ihre Ausstellungsfläche erweitert und zeigen erstmals im Freigelände «Live» was in der Logistik möglich ist.

Wer über den Eingang Ost zur LogiMAT kommt, kann sich gleich beim Betreten der Messe entscheiden welche Neuerung er als Erstes besuchen möchte: an Halle 2 ist das gesamt Foyer als Ausstellungsfläche genutzt. Allen Besuchern die sich über die neuesten FTS Lösungen informieren wollen sind hier und in Halle 2 richtig. Wer in die andere Richtung abbiegt, kann in Halle 1 erstmals die komplett belegte Galerie besuchen und last but not least: im Atrium befindet sich die LogiMAT Arena. An allen drei Messetagen können Interessierte hier beim hochkarätig besetzten Rahmenprogramm ihren Wissensdurst stillen. Los geht es am 31. Mai 2022 ab 10 Uhr mit der offiziellen Eröffnung der LogiMAT, gefolgt von einem Highlight – der Preisverleihung «Bestes Produkt 2022» an der Aussteller in 3 Kategorien für ihre innovativen Produkte ausgezeichnet werden.“

Awards, wie «Bestes Produkt 2022» sind Bestandteil der LogiMAT

Wie lautet Ihr Schlusswort?

„Alle sind herzlich eingeladen zur LogiMAT 2022, vom 31. Mai bis 2. Juni nach Stuttgart zu kommen.“

Weitere Informationen und Tickets auf:

www.logimat-messe.de

Rückblick auf 15 Jahre LogiMAT 2017

https://www.logimat-messe.de/de/presse/pressemeldungen-und-downloads/pressemitteilungen/15-jahre-logimat-stuttgart

Michael Ruchty (Jg. 1978) ist seit April 2011 bei der EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH in München tätig. Zunächst als Messeberater und ab 2016 im Projektmanagement, verantwortet er seit März 2018 als Projektleiter die LogiMAT – Internationale Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement in Stuttgart. Im Januar 2021 erhielt er Prokura und wurde als Mitglied in die Geschäftsleitung aufgenommen. Seine berufliche Laufbahn begann er als Speditionskaufmann bei einem global tätigen Logistikdienstleister. Ab 2004 war er bei einem namhaften Sportartikelhersteller mit den Stationen Kundenservice, Vertrieb und Produktmarketing tätig. Im Jahr 2007 wechselte Ruchty zu einem international tätigen Messeveranstalter mit Hauptsitz in Brüssel. Als Projektleiter DACH am Standort München war er für den Ausbau und die strategische Weiterentwicklung von Fachmessen im Bereich Logistik und Instandhaltung zuständig, bevor er 2011 seine Messekarriere bei der EUROEXPO fortsetzte.

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