Startseite WasserContainer 125 Jahre Nord-Ostseekanal – Ein Jahrhundertbauwerk feiert

125 Jahre Nord-Ostseekanal – Ein Jahrhundertbauwerk feiert

von Redaktion Loginfo24

Heute am 20. Juni vor 125 Jahren wurde der Nord-Ostseekanal eröffnet, damals als "Kaiser-Wilhelm-Kanal". Den heutigen Namen trägt der Kanal seit 1948. Der Nordostsee-Kanal ist mit dem Panama-Kanal und dem Suez-Kanal eine der bedeutendsten künstlichen Wasserstrassen der Welt. Damals aus militärischen Gründen gebaut, ist er heute für die Güter- und Kreuzfahrtschifffahrt unverzichtbar geworden. Auch für den Hafen Hamburg hat der Kanal eine wichtige Bedeutung. Deshalb stellte der Hafen ein Spezial zum Jubiläum ins Netz.

(Brunsbüttel/Kiel) Der Nord-Ostsee-Kanal ist heutzutage eine der wichtigsten künstlich angelegten Wasserstraßen der Welt. Rund 30.000 Seeschiffe, darunter viele Feeder-, Kreuzfahrt- und auch Binnenschiffe passieren ihn jährlich. Auch für Freizeitboote und touristische Fahrten ist er heutzutage ein beliebtes Ziel – vor 125 Jahren noch undenkbar. Damals war der sogenannte „Eiderkanal“ vielmehr ein Labyrinth von diversen Flüssen, Bächen und Rinnsalen und kaum schiffbar. Um der kaiserlichen Flotte den Verkehr zwischen Nord- und Ostsee zu ermöglichen, ohne dabei dänische Hoheitsgewässer durchqueren zu müssen, beschlossen Kaiser Wilhelm I. und Reichskanzler Otto von Bismarck erstmals einen Durchbruch der Landenge zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau und gaben am 3. Juni 1887 den Startschuss für den Bau eines Kanals.

Spezialdokumentation auf der Webseite des Hafen Hamburg

9’000 Arbeiter aus ganz Europa bauten am Kanal

Bis zu 9.000 Arbeiter aus ganz Europa stellten den Kanal innerhalb von 8 Jahren fertig, sodass er am 20. Juni 1895 eröffnet werden konnte. Der zu dieser Zeit amtierende Kaiser Wilhelm II. taufte ihn zu Ehren seines Großvaters auf den Namen „Kaiser-Wilhelm-Kanal“. Gute 10 Jahre nach Fertigstellung jedoch bemerkte man, dass die Schiffe der kaiserlichen Marine in der Zwischenzeit um einiges größer geworden waren und dass das ca. 67 Meter breite Gewässer inzwischen kaum noch ausreichte. Daraufhin wurde zwischen 1907 und 1914 die Fahrrinne von 22 auf 44 Meter verbreitert. Der einst für die Marine erschaffene Kanal entwickelte sich nach dem zweiten Weltkrieg schnell zur Kreuzfahrt- und Warenroute zwischen Ost- und Nordsee und gewann zunehmend an internationaler Bedeutung. Im Jahr 1948 wurde er dann schließlich zum „Nord-Ostsee-Kanal“ umbenannt.

Durch die Größenentwicklung der Fracht- und Kreuzfahrtschiffe stand der Nord-Ostsee-Kanal jedoch 1966 vor dem gleichen Problem wie knapp 50 Jahre zuvor – er war zu klein. Im Zuge der zweiten Erweiterung des Kanals bekam er letztendlich sein heutiges Gesicht. Mit Ausnahme der Oststrecke wurde die Fahrrinne auf 90 Meter und die Gesamtbreite auf 162 Meter erweitert. Inzwischen ist der Nord-Ostsee-Kanal also fast drei Mal so groß, wie der ehemalige Kaiser-Wilhelm-Kanal vor nun 125 Jahren.

Der NOK hat sich im Laufe der Jahre an seine Anforderungen und die neuen Gegebenheiten angepasst. Nicht zuletzt deswegen ist er auch 125 Jahre nach seinem Erbau immer noch die wichtigste künstlich angelegte Wasserstraße Deutschlands, die auch für den Hamburger Hafen unverzichtbar ist.

Fotos: © Loginfo24 / Bildlegenden: Beide Fotos aufgenommen bei der Hohenhörn-Brücke A 23 nähe Heide

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