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Tradeshift mit Index of Global Trade Health für das zweite Quartal 2020

von Redaktion Loginfo24

Tradeshift hat seinen "Index of Global Trade Health" für das zweites Quartal 2020 veröffentlicht. Dabei zeigt es sich, dass der Welthandel um 14,8 Prozent zurück ging. Grossbritannien wurde vom Lockdown am härtesten getroffen. Im Juni zeigen sich Aufwärtstendenzen. Am stärksten erholt zeigt sich China. Auch innerhalb der EU ging es im Juni wieder aufwärts.

(San Francisco) Tradeshift, Anbieter von Supply-Chain-Zahlungen und -Marktplätzen, veröffentlichte seinen Index of Global Trade Health. Dieser zeigt deutlich, dass der Welthandel nach den neuesten Daten von Tradeshift im zweiten Quartal 2020 um 14,8% zurück ging. Die Anzeichen einer Aufwärtskurve im Juni deuten jedoch darauf hin, dass die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie ihren Tiefpunkt am unteren Ende der von der Welthandelsorganisation (WHO) vorhergesagten Spanne von 13-32% erreicht haben könnten.

Der Tradeshift Index of Global Trade Health gibt einen Überblick über die Entwicklungen aktueller Handels- und Zahlungsaktivitäten zwischen Unternehmen über globalen Lieferketten hinweg. Analysiert wurde das weltweite Gesamtvolumen der wöchentlichen und monatlichen B2B-Transaktionen auf der Tradeshift Plattform im zweiten Quartal und mit dem ersten Quartal sowie Vor-Lockdown Zahlen verglichen. Über 1,5 Millionen Käufer und Lieferanten nutzen Tradeshift, um Bestellungen aufzugeben und Rechnungen zu bearbeiten, und über 500 Milliarden US-Dollar an Transaktionen werden jedes Jahr über die Business-Handelsplattform abgewickelt.

Transaktionsvolumen in der EU steigt im Juni wieder um 38 Prozent 

Dem Bericht zufolge erlebte Großbritannien im zweiten Quartal verglichen mit dem ersten mit einem Rückgang des Transaktionsvolumens seiner Handelsaktivitäten (Bestellungen und Zahlungsaktivitäten) um 23,1% die größten Einbußen. Das Transaktionsvolumen in der gesamten EU sank um 21,9%, während die Aktivität in den USA um 16,1% zurückging.

Von allen Industriesektoren litten die Einzelhändler am meisten. Das Transaktionsvolumen ging im April und Mai um fast die Hälfte zurück, bevor es sich im Juni leicht erholte. Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe und dem Maschinenbau beendeten das zweite Quartal mit einem Anstieg der Aktivitäten im Juni um 2,5% im Vergleich zum Monatsdurchschnitt des ersten Quartals.

Transport- und Logistikunternehmen haben während der Pandemie vom Boom der Last-Mile-Lieferdienste profitiert, was in gewissem Maße die umfassenderen Herausforderungen ausgleicht, mit denen der Sektor aufgrund des Rückgangs der übrigen Bereiche konfrontiert ist. Die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie blieb auch im zweiten Quartal relativ stabil, ohne die wilden Spitzen, die im ersten Quartal sichtbar waren, als die Panikkäufe ihren Höhepunkt erreichten.

Die EU verzeichnete den größten Transaktionsvolumen-Rückgang in der Woche vom 13. April mit einem Minus von bis zu 44% verglichen mit Vor-Lockdown-Zahlen. Eine leichte Erholung zeichnete sich ab Mai ab, die sich im Juni stärker fortsetzte. Im Vergleich zum April lag das Transaktionsvolumen hier wieder um 38% höher. In den USA stieg die Aktivität im gleichen Zeitraum um 34%.

Auftragsvolumen in der EU steigt im Juni um 24 Prozent

Ebenfalls in der Woche vom 13. April sanken Bestellungen bis zu 58% verglichen mit den Vor-Lockdown Zahlen. Einen erster leichter Anstieg derselben erfolgte Ende April nach den Osterferien mit einem Plus von 16%, In der letzten Maiwoche stieg diese Zahl sogar auf ein Plus von 62%. Damit profitierte die Eurozone am meisten von einem „Nach-Lockdown-Aufschwung“, wobei die Zahl der Aufträge im gesamten Monat Juni im Vergleich zu den Tiefstständen im April im Durchschnitt um 24% anstieg. Auch in den USA und im Vereinigten Königreich haben die Auftragsvolumen seit Ende Mai zu steigen begonnen, aber der Anstieg der Aktivität war weit weniger ausgeprägt.

Zahlungen an Lieferanten erholen sich langsamer trotz Aufwärtstrend

Während die Auftragsvolumen einen Aufwärtstrend aufweisen, halten die Zahlungen an die Lieferanten nicht mit der Erholung Schritt. Die Rechnungsvolumen in der EU, im Vereinigten Königreich und in den USA sind im zweiten Quartal insgesamt um 19% zurückgegangen.

Verglichen mit dem ersten Quartal 2020 sanken die Rechnungsvolumen in der EU im April um über 24%. Im Mai zeichneten sich die ersten Erholungen ab, was sich im Juni fortsetzte mit einem Rückgang von nur noch 17%. Die Rechnungszahlen in den USA blieben im zweiten Quartal trotz eines deutlichen Auftragsrückgangs weitgehend stabil.

Der Bericht zeigt, dass die Rechnungsvolumen wieder zunehmen, allerdings geschieht dies nur langsam. Da viele Lieferanten nach einer längeren Zeit der Inaktivität knapp bei Kasse sind, könnte der Mangel an Betriebskapital, das durch die Lieferketten fließt, diese Lieferanten daran hindern, Aufträge zu erfüllen, was die Erholung bremsen würde.

Mangel an Betriebskapital könnte Aufwärtstendenz bremsen

„Der Versuch, Lieferketten ohne schnellen und vorhersehbaren Zugang zu Betriebskapital neu zu starten, ist ein wenig wie der Versuch, ein Auto ohne Benzin im Tank zu starten. Damit kommt man nicht sehr weit“, verdeutlicht Christian Lanng, CEO von Tradeshift, die Situation. „Die vielfältigen Konjunkturmaßnahmen vieler Regierungen haben einen großen Beitrag dazu geleistet, die Unternehmen vor dem schlimmsten Abschwung zu bewahren. Doch jetzt, da ein neues Kapitel der Pandemie beginnt, müssen wir nach neuen Wegen suchen, um Liquidität freizusetzen und sie schnell zu den bargeldlosen Lieferanten fließen zu lassen.“

Tradeshift arbeitet mit einigen der weltweit größten Organisationen zusammen, um digitalisierte Finanzierungsoptionen anzubieten, die die vorzeitige Zahlung von Lieferantenrechnungen erleichtern. Das Unternehmen kündigte vor kurzem auch eine Partnerschaft mit der dänischen Exportkreditagentur (EKF) an, die darauf abzielt, durch ein innovatives und von der dänischen Regierung bestätigtes Programm zur Finanzierung der Lieferkette mehr als 55 Milliarden Dollar an Liquidität freizusetzen.

Entwicklungen in China als Trendbarometer für die Handelswirtschaft 

China, das im ersten Quartal den größten Einfluss auf den Handel hatte, verzeichnete im zweiten Quartal einen Anstieg der Handelsaktivitäten um 31,8%. Das Transaktionsvolumen in China stieg um 430%, als die Fabriken Ende Februar wiedereröffnet wurden. Die Aktivität nahm um weitere 14% zu, als im April die Lockdown-Beschränkungen nachzulassen begannen, aber diese Dynamik hat sich allmählich abgeschwächt. Die durchschnittlichen wöchentlichen Transaktionen in China sind seit der Woche vom 15. Juni um 8% zurückgegangen, und so beeindruckend der Aufschwung des Landes auch war, die Handelsaktivität blieb in den letzten beiden Juniwochen um 22% unter dem Niveau, das Tradeshift im letzten Quartal 2019 auf seiner Plattform verzeichnete.

„Der Aufschwung Chinas ist ein nützlicher Indikator dafür, wie die Form der Erholung aussehen könnte, wenn andere Länder beginnen, die Ausbreitung des Virus mehr und mehr unter Kontrolle zu bringen“, erklärt Lanng. „Ein riesiger Binnenmarkt verschafft China gewisse Vorteile in Bezug auf die Geschwindigkeit seiner Erholung. Aber der vernetzte Charakter der globalen Lieferketten bedeutet, dass sich nicht einmal China allein vollständig erholen kann. Das gesamte Ökosystem muss in gutem Zustand sein. Im Moment ist das nicht der Fall.“

Über Tradeshift

Tradeshift treibt die Lieferketteninnovation für die digital vernetzte Wirtschaft voran. Als Unternehmen für Supply-Chain-Zahlungen und -Marktplätze unterstützt Tradeshift Unternehmen, Käufer und Lieferanten bei der Digitalisierung ihrer Handelstransaktionen, bei der Prozess-Zusammenführung und bei der Anbindung an Supply-Chain-Anwendungen. Mehr als 1,5 Millionen Unternehmen in 190 Ländern nutzen die Lösungen. Dabei werden mehr als eine halbe Millarde US Dollar an Transaktionswert verarbeitet. Damit ist die cloudbasierte B2B-Handelsplattform von Tradeshift, die auf einem Netzwerkgedanken angelehnt an LinkedIn sowie einem flexiblen App-Ökosystem basiert, eines der wichtigsten globalen Geschäftsnetzwerke für den Ein- und Verkauf.

Foto: © Adobe Stock / Grafiken: Tradeshift

https://tradeshift.com/de/

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