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Schweizerische Post mit Paketsortierung in Briefzentrum

von Redaktion Loginfo24

Immer mehr Pakete und immer weniger Briefe: So nutzen die Kundinnen und Kunden heute die Dienstleistungen der Post. Die Post stellt sich auf die Zukunft ein und nimmt viel Geld in die Hand. Zu den bereits realisierten vier regionalen Paketzentren setzt sie auf vier weitere Standorte: Utzenstorf, Pratteln, Buchs (AG) und Rümlang. Und das Briefzentrum Härkingen erhält eine Paketsortierung.

(Bern/Härkingen) Die Paketmengen, welche die Mitarbeitenden der Schweizerischen Post verarbeiten sind gigantisch: Wuchsen die jährlichen Paketmengen in den vergangenen Jahren dank des florierenden Online-Handels zwischen fünf und sieben Prozent, hat sich dieser Trend im vergangenen Jahr auf einen Schlag um drei Jahre beschleunigt. 2020 zählte die Post nach sechs Jahresrekorden in Folge über 191 Millionen Pakete auf ihren Sortieranlagen – das sind 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber sank das Briefvolumen seit 2002 um über 40 Prozent.

Auch heute sind die täglichen Paketmengen sehr hoch: Im ersten Quartal brachten die Pöstlerinnen und Pöstler 34 Prozent mehr Pakete in die Haushalte. Die Zahl der sortierten Pakete pro Tag schwankt momentan zwischen 750’000 bis 950’000 Sendungen. Das sind so viele, wie sonst in der Vorweihnachtszeit. Mit der grössten Fusion in der Geschichte der Post – der organisatorischen Zusammenlegung der beiden Bereiche Pakete und Brief zu einer Einheit mit über 20’000 Mitarbeitenden – hat sich die Post auf den schrumpfenden Briefmarkt und die enormen Paketmengen zwischenzeitlich neu aufgestellt. “Das ist ein wichtiger Schritt, reicht aber als alleinige Massnahmen nicht”, sagt Johannes Cramer, Leiter Logistik-Services der Post. Er führt seit Januar den neugeschaffenen und damit grössten Bereich der Post. “Wir wollen auch langfristig einen erstklassigen Service Public leisten. Dazu investieren wir kräftig in die Infrastruktur: Mit rund 1,2 Milliarden Franken bauen wir unsere Paketanlagen aus und verdoppeln bis 2030 unsere Sortierkapazitäten”, blickt Johannes Cramer nach vorne.

Fünf neue Standorte

Neue regionale Sortierzentren sollen die Verarbeitungsfenster der Paketsendungen verkürzen und lange Transportwege vermeiden: Die aufgegebenen Pakete aus der Region werden für die Region gleich auch in der Region sortiert. Mit Cadenazzo (TI), Vétroz (VS), Ostermundigen (BE) und Untervaz (GR) sind bereits vier der bis 2030 anvisierten 15 neuen regionalen Standorte realisiert und im Betrieb. Fünf Baugesuche für Zentren in Utzenstorf (BE), Buchs (AG), Pratteln (BL), Rümlang (ZH) und Härkingen (SO) sind geplant oder bereits im Bewilligungsprozess.

Die Post realisiert wie hier im regionalen Paketzentrum Untervaz (GR) nach Vétroz (VS), Cadenazzo (TI) und Ostermundigen (BE) fünf weitere regionale Paktzentren.

Die regionalen Paketzentren Pratteln und Rümlang sind anschauliche Beispiele dafür, dass nicht immer neue Flächen überbaut werden müssen. In Pratteln beabsichtigt die Post für rund 75 Millionen Franken die Liegenschaft einer ehemaligen Pneufabrik umzubauen. Ein Teil der Liegenschaft im Industriegebiet an der Güterstrasse nutzt die Post bereits heute für die Sperrgutlogistik. Einen weiteren Teil mietet die Post künftig hinzu. Das bestehende Gebäude belässt die Post in seiner Grundstruktur und verändert es nur punktuell. Nach dem geplanten Umbau voraussichtlich ab Herbst 2022 beschäftigt die Post in Pratteln gut 500 Mitarbeitende. Sie schafft voraussichtlich rund 120 Stellen mehr. Das geplante regionale Paketzentrum wird pro Tag bis zu 160’000 Pakete sortieren.

In Rümlang bezieht die Post im Industriegebiet Riedmatt ebenfalls ein bestehendes Gebäude und baut dieses für rund 8 Millionen Franken um. Voraussichtlich ab Frühling 2022 sortieren hier gut 70 Mitarbeitende Pakete aus dem Raum Zürich-Nord. Diese Arbeitsplätze schafft die Post neu. Rümlang sortiert künftig rund 60’000 Pakete pro Tag. Heute gehen diese Pakete ins Paketzentrum Frauenfeld.

Briefzentrum erhält Paketanlage und sichert Arbeitsplätze

Einen anderen Weg geht die Post im Raum Härkingen. Weil im Gegensatz zur Paketmenge die Zahl der Briefe seit 2002 um 40 Prozent zurückgegangen ist, nutzt die Post die freien Flächen im grossen nationalen Briefsortierzentrum in der Industriezone Gäu. Sie baut voraussichtlich für geschätzte 60 Millionen Franken um und installiert im Briefzentrum direkt neben der Autobahn A1 eine Paketsortieranlage.

Das Briefsortierzentrum Härkingen erhält auf freigewordenen Flächen aufgrund des schrumpfenden Briefvolumens eine Sortieranlage für Pakete.

Für die neue Paketsortierung im Briefzentrum benötigt die Post rund 200 Mitarbeitende. Geplant ist, dass diese Stellen auch Mitarbeitende besetzen, die zurzeit in der Briefsortierung arbeiten. So sichert die Post Arbeitsplätze und bekennt sich zum heutigen Standort im Kanton Solothurn. Im teilweise umgebauten Briefzentrum werden voraussichtlich ab Frühjahr 2023 täglich bis zu 162’000 Pakete und 5000 Sperrgutsendungen sortiert.

Foto: © Schweizerische Post

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