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Schweizer Post mit positivem Trend und Erhöhung des Briefportos

von Redaktion Loginfo24

Mit einem Konzerngewinn von 247 Millionen Franken ist die Schweizerische Post gut in das erste Halbjahr 2021, und damit in ihre neue Strategieperiode, gestartet. Sie hat im ersten Halbjahr 217 Millionen Franken mehr Gewinn erwirtschaftet als im Vorjahr. Der Betriebsertrag fällt mit 3630 Millionen Franken um gut sieben Prozent höher aus als noch im ersten Halbjahr 2020.

(Bern) Das bessere Ergebnis ist hauptsächlich auf die steigenden Paketmengen zurückzuführen. Hinzu kommt der direkte Vergleich mit dem stark vom Corona-bedingten Lockdown belasteten Resultat im ersten Halbjahr 2020. Für die Post sind eine gute finanzielle Basis und Gewinne wichtig, weil sie damit die nötigen Investitionen weiterhin ohne Steuergelder finanzieren kann. Damit finanziert sie die schweizweite Grundversorgung auch in Zukunft aus eigener Kraft. Das erfreuliche Resultat zeigt, dass sich die Post nach einem anspruchsvollen Jahr 2020 erholt hat. Dies dank einer grossen Anpassungsfähigkeit und dem Engagement aller Mitarbeitenden.

Paketmengen steigen, Briefmengen gehen zurück

Der neue Bereich Logistik-Services erzielte im ersten Halbjahr 2021 ein Betriebsergebnis von 265 Millionen Franken und überschritt damit den Vorjahreswert um 58 Millionen Franken. Dieses Ergebnis ist vor allem auf die zunehmende Paketmenge zurückzuführen. Im Vergleich zum letzten Jahr stieg die Zahl der zugestellten Pakete nochmals um 15,8 Prozent. Dieser Anstieg ist auf den anhaltenden Boom des Onlinehandels und das veränderte Kundenverhalten aufgrund des erneuten Lockdowns anfangs 2021 zurückzuführen. Die Menschen bestellen mehr online und lassen sich die Waren per Post nach Hause liefern. Von Januar bis Ende Juni hat die Post 105 Millionen Pakete zugestellt, im Vorjahr waren es im selben Zeitraum gut 90 Millionen Pakete.

Mehr Zeitungen und Werbungen in der Schweiz sowie mehr internationale Briefe tragen zusätzlich zum Ergebnisanstieg bei. Im Vergleich zum letzten Jahr fiel der Rückgang der adressierten Briefe in der Schweiz mit 0,9 Prozent tiefer aus als in den Jahren zuvor. Weil im Vorjahr auch Rückstellungen das Ergebnis belasteten, die dieses Jahr weggefallen sind, hat sich das Betriebsergebnis zusätzlich verbessert.

Porto wird bei A- und B-Post zehn Rappen teurer

Die Post hat sich zudem gemeinsam mit dem Preisüberwacher auf eine Erhöhung der Briefpreise geeinigt: Ab 2022 kostet ein A-Post-Brief im Standardformat 1.10 Franken (bisher 1 Franken), ein B-Post-Brief kostet 90 Rappen (bisher 85 Rappen). Seit 18 Jahren sind die Briefpreise unverändert geblieben. Die strukturellen Kosten für die postalische Grundversorgung, also auch für die Verarbeitung einer sinkenden Zahl an Briefen, sind in dieser Zeit stark gestiegen. Einerseits bedingt durch die allgemeine Teuerung, andererseits durch die Zunahme der Haushalte und damit der Briefkästen in der Schweiz. Zum Vergleich: Seit 2004 sind Schweizer Löhne durchschnittlich um rund 17 Prozent gestiegen, die Kosten für Wohnen/Energie haben um rund 22 Prozent zugenommen, jene für Krankenkassenprämien um 45 Prozent.

Ein Bündel von Preis- und Angebotsmassnahmen

Die Verhandlungen mit dem Preisüberwacher gehen weit über die Anpassung der Briefpreise hinaus. Die beiden Parteien haben sich in ihren Verhandlungen auf ein ganzes Bündel von Preis- und Angebotserweiterungen geeinigt. Zusätzlich haben Sie gemeinsam gewisse Preisanpassungen beschlossen. Diese weiteren Preisanpassungen betreffen unter anderem die Postfächer, Nachsendungen bei Adressänderungen und der internationale Versand von Briefen (Details in der Tabelle unten). Die Post hat mit dem Preisüberwacher auch Preisvorteile für Kundinnen und Kunden vereinbart. So profitieren Privatkundinnen und Privatkunden, die ihre Pakete online frankieren, von einem Onlinerabatt von 15 Prozent. Ausnahme bilden PostPac Priority Pakete von 2 bis 10 Kilogramm. Weiter holt der Pöstler oder die Pöstlerin künftig auf Wunsch auf der Zustelltour bei jedem KMU der Schweiz bis zu fünf Pakete kostenlos ab. Geschäftskunden, die ihre Pakete online frankieren, erhalten zudem einen Rabatt auf den Listenpreis von 10 Prozent. Listenpreise sind Preise, die für Privatkunden und KMU mit weniger als 750 Paketen pro Jahr gelten und die nicht individuelle Preise mit der Post vereinbart haben. Die Listenpreise für Pakete bleiben unverändert. Die Post will mit diesen entgegenkommenden Massnahmen die Unternehmen in der Schweiz in diesen wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten entlasten und Unterstützung bieten. Denn sie sind es, die die Mehrheit der Pakete verschicken. «Die Post kann auch dank eines guten Halbjahresergebnisses die Paketpreise aktuell unverändert lassen und so die KMU unterstützen und dem Preisüberwacher entgegenkommen», kommentiert Konzernchef Roberto Cirillo.

Konsequente Umsetzung der Strategie «Post von morgen»

Die Preismassnahmen sind nur eine von vier Stossrichtungen der neuen Strategie, die die Post seit Anfang Jahr Schritt für Schritt umsetzt. «Unser oberstes Ziel ist eine hochstehende Grundversorgung für die ganze Schweiz und überall zum gleichen Preis. Wir wollen die postalische Grundversorgung auch in Zukunft eigenwirtschaftlich, also ohne Subventionen oder Steuergelder, erbringen. Dazu verfolgen wir konsequent vier strategische Stossrichtungen und setzen diese seit Anfang Jahr Schritt für Schritt um. So wollen wir auch in Zukunft die Menschen und Unternehmen in der Schweiz miteinander verbinden», sagt Konzernchef Roberto Cirillo. Die vier strategischen Stossrichtungen der «Post von morgen» umfassen neben den Preisen auch Effizienzmassnahmen, Investitionen und gezieltes Wachstum.

Stärkung von innen durch Effizienzgewinne

Die Post setzt bei der Umsetzung der neuen Strategie auch stark bei sich selber an: mit Effizienzmassnahmen. Einen Meilenstein punkto Effizienz hat die Post per Anfang Jahr umgesetzt: Sie hat die Paket- und die Brieflogistik in einen grossen Bereich zusammengeführt. Das war eine der grössten Fusionen in der Geschichte der Post – mit mehr als 20 000 Mitarbeitenden. Dank dem grossen Engagement der Mitarbeitenden erfolgte die Zusammenführung reibungslos. Besonders erfreulich sind vor diesem Hintergrund die aktuellen Resultate der Personalumfrage 2021, die auf hohem Niveau stabil sind und teilweise sogar einen leichten Verbesserungstrend aufweisen. So haben sich beispielsweise der Wert über genügend Entscheidungsspielraum wie auch Werte zum Team verbessert. Aufgrund der anhaltenden Pandemie sowie der organisatorischen und strukturellen Veränderungen durch die neue Strategie waren die vergangenen Monate für viele Mitarbeitende auf ganz unterschiedlichen Ebenen besonders herausfordernd. Seit Anfang Jahr kann die Post im neu geschaffenen Bereich Logistik-Services Synergien der beiden ehemaligen Logistikbereiche Briefe und Pakete bündeln. Sie sichert Arbeitsplätze und kann auch künftig attraktive Jobs anbieten. Bereits heute stellen beispielsweise die Briefträger rund die Hälfte aller Pakete zu.

Substanzielle Investitionen in die Logistik

Die Post hat in den letzten Jahren viel in ihre Logistik investiert: seit 2017 rund 260 Millionen Franken. So konnte die Post alleine in den letzten drei Jahren vier neue regionale Paketzentren (in Ostermundigen, Vétroz, Cadenazzo und Untervaz) in Betrieb nehmen. Ohne diese bereits getätigten Investitionen könnte die Post die heutigen Paketmengen von bis zu 900 000 Paketen pro Tag nicht mehr bewältigen. Der Ausbau und die Modernisierung der Logistik gehen weiter. Das zukünftige Logistiknetz soll bis 2030 aus mindestens vier Standorten für die Briefsortierung und mindestens 15 Standorten für die Paketsortierung bestehen – also aus mindestens sieben Standorten mehr als heute. Zu den bereits realisierten vier regionalen Paketzentren setzt die Post auf weitere Standorte wie in Utzenstorf, Bützberg, Pratteln, Buchs (AG) und Rümlang. Das Briefzentrum Härkingen erhält ergänzend eine Paketsortieranlage und wird ausgebaut. Bis 2030 will die Post weitere rund 1,2 Milliarden Franken in den Ausbau der Sortier- und Zustellinfrastruktur investieren. Durch die geplanten Kapazitätserweiterungen kann sie bestehende Arbeitsplätze im Sortierumfeld sichern und voraussichtlich rund 1500 zusätzliche Stellen schaffen.

Zukunftsgerichtete Zukäufe

Eine weitere strategische Stossrichtung setzt auf Wachstum durch gezielte Zukäufe. Um mit dem rasanten Wandel der Zeit zu gehen und um auch künftig eigenwirtschaftlich zu bleiben, wächst die Post in bestehenden wie in verwandten Kernbereichen. Wenn immer möglich, erfolgt das Wachstum aus dem Inneren der Post heraus, also organisch. Dort wo sinnvoll, ergänzt die Post das Wachstum durch sorgfältig ausgewählte Übernahmen von externen Firmen.

Die Post muss etwa in der Anbindung an internationale Logistiknetzwerke wachsen und ihre Position im Güterlogistikmarkt stärken. Denn die Logistik wird immer globaler und macht vor Landesgrenzen nicht halt. «Wir binden die Schweiz an die Welt an und bieten den Firmen in der Schweiz echten Mehrwert», sagt Roberto Cirillo. Diese internationale Anbindung kann die Post innert nützlicher Frist nicht ohne punktuelle Zukäufe sicherstellen. Entsprechend hat sie bereits im ersten Halbjahr ausgewählte Logistikfirmen übernommen.

Darüber hinaus unterstützt die Post die Schweizer Wirtschaft und die Bevölkerung massgeblich auf dem Weg in die immer digitalere Zukunft. Deshalb wächst die Post auch im Bereich der digitalen Kommunikations-Services. Das Briefgeheimnis soll einfach und sicher in die digitale Welt überführt werden. Erste Übernahmen hat die Post bereits getätigt, beispielsweise die Mehrheit an der KLARA Business AG im Bereich der digitalen Kommunikations-Services. Auch die Übernahmen des Cloud-Anbieters Tresorit und der Werbe-Vermarktungsfirma Livesystems Anfang Juli zählen dazu.

Foto: © Schweizerische Post

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