Startseite Handel Post CH erwartet aufgrund von Corona und Cyber-Week Paketrekord

Post CH erwartet aufgrund von Corona und Cyber-Week Paketrekord

von Redaktion Loginfo24

Die Schweizerische Post AG erwartet aufgrund der anstehenden Cyber-Week und den anhaltenden E-COM-Entwicklungen aufgrund der Covid19-Pandemie eine Zunahme von 20% im Sendungsvolumen. Das stellt die Post vor grössere Herausforderungen als in den Vorjahren.

(Bern) – Pakete soweit das Auge reicht. Sortiermaschinen, die Tag und Nacht auf Hochtouren laufen. In Sachen Paketvolumen steht ab dem Black Friday am 27. November bis zu Weihnachten die arbeitsintensivste Zeit des Jahres bevor. Doch dieses Jahr ist vieles anders. Der Onlinehandel hat seit dem Lockdown sprunghaft zugenommen. Die Post erwartet mindestens 20 Prozent mehr Pakete als im Vorjahr. Um diese verarbeiten zu können, hat die Post eine ganze Reihe von Massnahmen getroffen.

Der Onlinehandel erlebte während des Lockdowns eine sprunghaft steigende Nachfrage – schliesslich waren die Menschen in der Schweiz angehalten, zu Hause zu bleiben. Die Konsequenz für die Post: ebenso sprunghaft steigende Paketzahlen. Ab März wuchs das Paketvolumen täglich und zeitweise explosionsartig. Der April brachte der Post mit durchschnittlich 850 000 Paketen pro Tag den Monatsrekord in ihrer 170-jährigen Geschichte. Diese Mengen haben die Logistik der Post auf einen harten Prüfstand gestellt. Und das notabene mit weniger Mitarbeitenden, weil viele zu den Risikogruppen gehörten, krank waren, Kinder betreuen oder eben schlicht Abstand voneinander halten mussten. Plötzlich mussten die Mitarbeitenden ihre Fahrzeuge alleine anstatt zu zweit beladen. Und schwere Pakete und Stückgut wie Sofas oder Gartenhäuschen konnten sie nicht mehr zu zweit heben. Diese Menge an Paketen war nur zu bewältigen, weil alle an einem Strick zogen: Die Briefzentren begannen, kleinere Pakete zu sortieren und so die Paketzentren zu entlasten. Pöstlerinnen und Pöstler brachten nicht nur Briefe, sondern auch kleine Pakete mit ihren elektrischen Dreirädern. Grosskunden sortierten bereits in ihren Lagern die Pakete vor. Die Paketmengen haben seither zwar wieder etwas abgenommen, sind jedoch nach wie vor deutlich höher als normal.

Corona meets Singles Day und Cyber Week

Bild: Jahresvergleich der Paketmengen 2019/2020. – © Schweizerische Post AG

Und nun steht sie bevor – die auch ohne Corona jeweils arbeitsintensivste Zeit des Jahres für Boten und Botinnen, für Mitarbeitende in den Sortierzentren und der Logistik – die traditionelle Hochsaison in der Vorweihnachtszeit. Seit Anfang Oktober steigen die Paketmengen wieder an. Aktuell verzeichnet die Post rund 24 Prozent mehr Pakete als im Vorjahr – rund 15 Prozent davon sind dem Corona-Effekt zuzuschreiben. Dieser trifft nun also auf die Paket-Hochsaison um den Black Friday und das Weihnachtsgeschäft. Dieter Bambauer, Leiter PostLogistics und Mitglied der Konzernleitung der Post, weiss, wie viel Arbeit dahintersteckt: «Ich bin stolz, dass wir Jahr für Jahr zeigen können, zu welchen aussergewöhnlichen Leistungen wir fähig sind.» Aufgrund der vielen Onlinebestellungen seit dem Corona-Lockdown startet die Post mit einem Mehrvolumen von rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Rechnung ist einfach: «Der Corona-Effekt und die Festtagsmengen werden Ende Jahr in einem deutlichen Paketrekord münden», so Bambauer. «Ein Allzeitrekord».

Die Lage ist aber aktuell sehr schwierig zu prognostizieren, hat doch die Pandemie die Schweiz wieder fest im Griff. Einzelne Kantone sind bereits wieder im Lockdown, Läden sind geschlossen und die Menschen kaufen wieder vermehrt online ein. Es könnten weitere Kantone hinzukommen – auch in den kommenden Wochen – was wiederum die Paketmengen stark beeinflussen würde. Einen Einfluss hat des Weiteren auch das Wetter. Regnerische Wochenenden führen zu mehr Paketen. Die Menschen in der Schweiz vertreiben sich die Zeit beim Onlineshoppen.

Planungsarbeiten laufen seit Sommer

Die Situation bleibt also unberechenbar. Deswegen hat die Post schon eine ganze Reihe von Massnahmen getroffen, um die Mengen zu bewältigen und die Pakete weiterhin pünktlich an die Haustüren zu liefern. Die Post hat aus der sprunghaft ansteigenden Paketmenge während des Lockdown gelernt und Prozesse und Massnahmen, die sich im Frühling als sinnvoll erwiesen hatten, wieder reaktiviert.

  • Die Personalressourcen in den Paketzentren und in der Paketzustellung erhöhen wir für die kommenden Wochen um bis zu 30 Prozent. Ausserdem haben wir unsere interne Job-Börse, die während des Lockdown entstanden ist, wieder reaktiviert. Ziel ist, dass Mitarbeitende ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Post-Bereichen unterstützen können.
  • Die Mitarbeitenden in den Briefsortierzentren leisten einen wichtigen Beitrag, um die Schwankungen der Paketmengen in den kommenden Wochen zu bewältigen. Wie während des Lockdown sortieren sie täglich rund 130 000 Kleinpakete.
  • Täglich bis zu 400 zusätzliche Zustelltouren mit rund 300 zusätzlichen Lieferwagen, die wir zumieten. Ausserdem stellen wir an allen Samstagen in dieser Zeit alle Pakete zu – nicht nur Priority-Pakete.
  • Unsere Mitarbeitenden arbeiten in Sonderschichten und auch samstags. Die Sortieranlagen stoppen nur für wenige Stunden in der Nacht zur Wartung. In den grossen drei Paketsortierzentren (Frauenfeld, Härkingen und Daillens) sortieren wir gut 20 bis 22 Stunden ununterbrochen Pakete.
  • Wie während des Lockdown pflegen wir auch jetzt einen engen Austausch mit unseren Grösstkunden. Sie wissen am besten, welche Mehrmengen wann aufgrund ihrer Rabattaktionen anfallen werden, und sie teilen uns diese Erwartungen mit, sodass wir uns bestmöglich vorbereiten können.

www.post.ch

Bild: © Schweizerische Post AG

Ähnliche Artikel

Kommentar hinterlassen