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Ohne regenerative Kraftstoffe geht es im Transportsektor nicht

von Loginfo24 Redaktion
Ohne regenerativ erzeugte Kraftstoffe lassen sich die Klimaschutz-Ziele im Transportsektor nicht erreichen. Darauf weisen über 50 Verbände und Unternehmen aus der Transport- und Energiewirtschaft in einem offenen Brief an die Bundesregierung hin. Sie fordern die Bundesregierung auf, sich im Rahmen der Trialogverhandlungen in der EU für die Einführung eines Carbon Correction Factors (CCF) einzusetzen, über den die klimaschonende Wirkung von regenerativen Antrieben bei den CO2-Flottengrenzwerten für schwere Nutzfahrzeuge berücksichtigt werden.

(Verden) Ohne den CCF werden die bereits heute eingesetzten regenerativen Kraftstoffe Bio-CNG und Bio-LNG vom Markt verdrängt und die CO2-Emissionen der Transportwirtschaft steigen. Mit Bio-CNG und Bio-LNG können schwere Lkw schon heute CO2-neutral in Deutschland betrieben werden.

Durch den Carbon Correction Factor (CCF) fließen die CO2-Emissionen, die bei der Herstellung und beim Transport der Antriebsenergie anfallen, in die Einstufung von neuen Lkw ein. Nach dem bisherigen regulatorischen Ansatz, wird lediglich das am Auspuff eines Fahrzeugs entweichende CO2 gemessen. „Durch den CCF erweitern wir die klimarelevante Betrachtung von der Produktion der Antriebsenergie bis zum Auspuff und bilden damit erstmals einen großen Teil der klimaschädlichen Emissionen durch den Einsatz von schweren Nutzfahrzeugen ab“, erklärt Johan Bloemsma, Deutschland-Chef von OG Clean Fuels. OG ist ein Tankstellenbetreiber und bietet in mehreren europäischen Staaten sämtliche klimaschonenden Antriebsenergien an: Bio-CNG, Bio-LNG, grünen Wasserstoff, HVO100 und Ökostrom (Elektroschnelladesäulen). In Deutschland ist OG Marktführer beim Betrieb von CNG-Tankstellen. Große Flotten wie die von DHL und Amazon gehören ebenso zu den Kunden von OG wie die mittelständische Transportwirtschaft und Kleinunternehmen. Das von OG in Deutschland angebotene Bio-CNG sorgt für eine sofortige Senkung der CO2-Emissionen um mindestens 90 Prozent. Je nach Kundenwunsch ermöglicht OG auch eine klimaneutrale Logistik.

Wirksamer Klimaschutz muss die Antriebsenergie berücksichtigen

„Für den Klimaschutz und das erzeichen des 1,5-Grad-Ziels ist es unerheblich, wo die CO2-Emissionen durch den Betrieb eines Lkw anfallen – beim Kraftwerk, in der Raffinerie oder am Auspuff“, stellt Bloemsma klar. Bei der Produktion von Bio-CNG aus Mist – wie von OG genutzt – werden der Atmosphäre mehr CO2-Äquivalente entzogen, als später bei der Verbrennung des Kraftstoffs im Motor entstehen. Daher ist je nach eingesetzten Abfall- und Reststoffen klimaschonendes, klimaneutrales oder klimapositives Fahren möglich. Dieser extrem hohe Klimaschutzbeitrag wird jedoch seitens der EU-Regulierung und des deutschen Gesetzgebers nicht berücksichtigt. Aufgrund der Zulassungs- und Mautregelungen werden mit Bio-CNG betriebene Gas-Lkw genauso schlecht behandelt wie Lkw, die mit fossilem Diesel betankt werden. Aktuell sehen wir, dass durch die politischen Rahmenbedingungen Lkw, die mit regenerativen Kraftstoffen betrieben werden, wirtschaftlich aus dem Markt gedrängt werden. Die Unternehmer steigen daher wieder auf fossilen Dieselkraftstoff um. „Mit der Einführung eines Carbon Correction Factors könnte diese für den Klimaschutz fatale Entwicklung gestoppt werden“.

Aufforderung an Bundesregierung und Bundestag

„Wir fordern die Bundesregierung und die Abgeordneten des deutschen Bundestags auf, den Irrweg zu stoppen und sich für den CCF bei europäischen CO2-Flottengrenzwerten für schwere Nutzfahrzeuge einzusetzen“, sagt der Deutschland-Chef von OG Clean Fuels. Diese Forderung wird von einer Vielzahl von Verbänden und Unternehmen aus allen Bereichen der Transport- und Energiewirtschaft getragen. „Einen solchen gemeinsamen Aufruf in dieser Breite hat es in den letzten Jahren nicht mehr gegeben“, hebt Bloemsma hervor.

Foto: © OG Clean

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