Startseite SpezialAward Fünf Unternehmen für Final des Eco Performance Award 2020 nominiert

Fünf Unternehmen für Final des Eco Performance Award 2020 nominiert

von Redaktion Loginfo24

Die Eco Performance Awards 2020 „Innovations for Sustainable Road Freight Transport“ werden am 18. März 2021 in einer digitalen Veranstaltung verliehen. Fünf Unternehmen sind als FinalistInnen nominiert. Die hochkarätig besetzte Jury unter dem Vorsitz von Prof. Stölzle, Universität St.Gallen, wählt aus dem Kreis der nachfolgend vorgestellten FinalistInnen die aktuellen PreisträgerInnen aus.

Die fünf Finalist/innen:

 

Park Your Truck möchte die Lkw-Parkplatz-Problematik lösen

Die Park Your Truck GmbH findet neue, bisher nicht als Lkw-Stellplätze genutzte Flächen, indem sie Unternehmen, generell Flächenbesitzer aktiv anspricht und ihnen eine alternative Nutzungsoption anbietet. Das Startup stellt diese Flächen den Transportunternehmen und Lkw-FahrerInnen mit einer softwareseitig offen gestalteten Reservierungsplattform zur Verfügung (kompatibel mit anderen Systemen wie bspw. Transporeon). Als Flächen eignen sich Parkplätze von Messen, Stadien oder Flughäfen sowie Betriebshöfe, Lkw-Servicewerkstätten und Tankstellen, welche geografisch nah an Autobahnen und Schnellstraßen gelegen sind. Bereits heute finanzieren viele Unternehmen ihren Transportdienstleistern das Parken auf teils gesicherten, reservierbaren Lkw-Parkplätzen von Park Your Truck.

Die Reservierungsplattform erspart den FahrerInnen die langwierige Parkplatzsuche und entzerrt aktiv Verkehrsaufkommen. Allein dadurch werden pro Lkw und Tag bis zu 16 Kilogramm CO2 eingespart. Hochgerechnet auf ein Jahr sind das mögliche Einsparungen von knapp 5 Tonnen CO2 pro Lkw. Ein weiterer großer Vorteil für die FahrerInnen: Die reservierten Parkplätze verfügen über eine gute Infrastruktur mit sanitären Einrichtungen und Verpflegungsmöglichkeiten in der Nähe. Park Your Truck bietet aktuell bereits ca. 10.000 Lkw-Stellplätze in Deutschland an und möchte in 2021 noch weitere 20.000 aufschalten.

Schöni Transport AG will 2023 CO2-neutral fahren

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, als erstes Schweizer Transportunternehmen bis Ende 2023 komplett CO2-neutral zu fahren und dies mindestens zu 80% durch eigene Maßnahmen,“ sagt Daniel Schöni, Chef der Schöni Transport AG.

Der Fuhrpark des Schweizer Unternehmens besteht komplett aus emissionsarmen EURO-6- und LNG-Fahrzeugen, im April 2021 stösst ein erster H2-Lkw dazu. Um die ambitionierten Ziele seiner CO2-Strategie zu erreichen, setzt das Unternehmen neben der Erprobung von Zukunftstechnologien wie Wasserstoff auf sogenannte Übergangstechnologien wie Biodiesel aus Schlachtabfällen. Dabei werden bewusst spezifische Risiken in Kauf genommen. Der Vorteil: Das Unternehmen spart so im Strassengüterverkehr bereits aktuell erheblich CO2 ein, muss aber etwaige Ausfälle wie Motorschäden aufgrund des Verfalls der Hersteller-Garantie selbst tragen.

Im Jahr 2021 wird die erste reine Biodiesel-Flotte mit 10 Lkws in Betrieb genommen. Mit dem darüber hinaus geplanten Einsatz von Lkw mit Biogas aus nachhaltigen Energiequellen werden im Vergleich zum Diesel in Zukunft rund 90 Prozent CO2 eingespart. Darüber hinaus setzt das Unternehmen seit 16 Jahren auf den unbegleiteten kombinierten Güterverkehr und konnte dadurch in diesem Zeitraum bereits mehr als 30.000 Tonnen CO2 einsparen. Der kombinierte Verkehr wird auch in Zukunft bei Schöni vermehrt forciert.

Integre Trans setzt im Rahmen einer modernen Flotte auch auf Erdgas-Lkw

Das litauische Transport- und Logistikunternehmen Integre Trans verfügt mit mehr als 500 Sattelschleppern über eine hochmoderne Fahrzeugflotte. Alle Lkw erfüllen die Norm EURO-6 und sind mit neuesten Navigations- und Sendungsverfolgungssystemen ausgestattet.

Bei der Anschaffung neuer Lkw setzt das Unternehmen vermehrt auf Erdgas-betriebene Fahrzeuge. Dadurch reduziert sich der CO2-Ausstoß deutlich und der Verbrauch pro Fahrzeug sinkt im Vergleich zum Diesel um bis zu 38 Prozent. Erdgas statt Diesel macht die Motoren der Sattelschlepper deutlich leiser und erhöht damit den Komfort der FahrerInnen.

Bis zum Jahr 2025 werden 10 Prozent der gesamten Fahrzeugflotte auf Erdgas umgestellt sein. Die Verlagerung von Langstreckentransporten von der Straße auf die Schiene soll in den nächsten Jahren dazu beitragen, die Emissionen weiter zu reduzieren. Der Einsatz weiterer digitaler Technologien soll in den nächsten vier Jahren den Verkehrsfluss optimieren und die Verkehrssicherheit erhöhen. Integre Trans fördert darüber hinaus Region und Mitarbeitende im Bereich sozialer Nachhaltigkeit und überzeugte die Jury insbesondere durch eine gesamtheitliche und gelebte, nachhaltige Unternehmens-DNA, welche insbesondere für Transportunternehmen aus Osteuropa als herausragend einzustufen ist.

Contargo setzt trimodal systematisch auf CO2-Reduzierung

Contargo verbindet in einem trimodalen Verkehrsansatz den Containerverkehr zwischen Rotterdam, Antwerpen, den deutschen Nordseehäfen und dem europäischen Hinterland. Das Unternehmen betreibt eigene Terminals als Knotenpunkte und nutzt eigene Transportlinien per Binnenschiff, Zug und Direkt-Lkw.

Bis zum Jahr 2050 möchte das Unternehmen die Dekarbonisierung erreichen, dies gestützt auf den kombinierten Verkehr und den Einsatz von E-Lkws. Ein Großteil der Transporte soll auf die Schiene und Wasserstraße verlagert werden. Im Vergleich zum Lkw-Transport spart das Unternehmen so bereits heute bis zu 63 Prozent der CO2-Emissionen ein.

Im Jahr 2019 wurden die ersten schweren E-Lkw in Betrieb genommen. Ein Jahr später wurde an allen deutschen Terminal-Standorten auf Ökostrom umgestellt. Zum Verladen der Container kommen moderne Hybrid-Reachstacker (Greifstapler) zum Einsatz.

Vier Schiffe wurden von Contargo so verändert, dass sie 130 statt 150 cm tief im Wasser liegen, so dass die Schiffe insbesondere bei Niedrigwasser 200 bis 300 Tonnen mehr transportieren können und sich eine Verlagerung auf Lkws erübrigt.

Genossenschaft Migros Ostschweiz – Konsequente Nachhaltigkeit im Transport durch Vermeiden, Verlagern und Verbessern

Die Genossenschaft Migros Ostschweiz gehört zu den größten privaten Arbeitgebern der Ostschweiz und ist Bestandteil der Migros Gruppe. Unter dem Motto „Vermeiden ist die effektivste Nachhaltigkeitsmaßnahme“ hat das Unternehmen seine Tourenplanung tiefgreifend überarbeitet. Die bessere Auslastung und optimierte Tourenpläne vermeiden Leerfahrten und reduzieren Lkw-Kilometer. Verlagert werden vor allem Langstreckentransporte auf die Schiene. In naher Zukunft transportiert die Bahn sogar auch empfindliche und leicht verderbliche Warengruppen wie Brötchen und Blumen.

Verbesserungen beim Beladen tragen dazu bei, die Fahrzeuge optimal auszulasten. In der Ausbildung der FahrerInnen steht ökonomisches und ökologiebewusstes Fahren im Vordergrund. Dabei kommt für das Fahrertraining ein professioneller Lkw-Simulator zum Einsatz.

Das Unternehmen analysiert kontinuierlich Flottendaten. Dadurch gewinnt Migros Ostschweiz Erkenntnisse über die Auswirkungen unterschiedlicher alternativer Antriebsarten wie Biogas und Wasserstoff auf die Einsatzumgebung und -fähigkeit der Fahrzeuge. Dabei wird bei den unterschiedlichen Antriebsstoffen eine vermehrt auf eine regionale Herstellung gesetzt. So transformiert die Migros die Region Ostschweiz ganz nebenbei vom Importeur zum Produzenten von Antriebs- und Brennstoffen.

Foto: © Eco Performance Award

https://de.ecoperformanceaward.com/

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