Startseite SpezialCity-Logistik Förderung von Lastenrädern ist wichtiger Bestandteil der Verkehrswende

Förderung von Lastenrädern ist wichtiger Bestandteil der Verkehrswende

von Redaktion Loginfo24

Das Lastenrad rückt seit einigen Jahren in den Fokus der medialen Berichterstattung. In den letzten Wochen und Monaten nahmen sich auch die politischen Parteien des Themas an, was zu vielen aufbauenden, aber auch kontroversen Diskussionen führte. Die Koordinationsgruppe Lastenräder (KGAG) hält die neue Aufmerksamkeit für das Thema Lastenrad grundsätzlich für notwendig und positiv.

(Berlin) Gleichzeitig positioniert sich die Arbeitsgruppe der drei großen Verbände (Radlogistikverband Deutschland e.V., Bundesverband Zukunft Fahrrad e.V., Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste e.V.) wie folgt:

„Wir begrüßen den Vorschlag von Frau Annalena Baerbock (Bundesvorsitzende und Kanzlerkandidatin der Grünen) zur stärkeren Förderung von Lastenrädern. Das Lastenrad ist längst ein vollwertiges Transportfahrzeug und damit zu einem wichtigen Bestandteil der Verkehrswende geworden. Das Ziel muss deshalb sein, den jungen und zukunftsfähigen Wirtschaftszweig substanziell zu stärken, indem die Produktion, der Service und die Nutzung von Lastenrädern gefördert werden.

Lastenräder sind für den Weg zu einem CO2-neutralen und sicheren Verkehr unerlässlich. Sie mindern die Geräuschkulisse auf Straßen deutlich, verursachen keine Stickoxidemissionen und reduzieren gegenüber konventionellen Kraftfahrzeugen den Endenergieverbrauch sowie die CO2-Emissionen mindestens um den Faktor 10. Das Verkehrsministerium hat dies bereits erkannt und die Verlagerung von 30% des Lieferverkehrs auf Lastenräder im Nationalen Radverkehrsplan verankert.“

Ambitioniertes Ziel

Dieses Ziel ist ambitioniert, wofür gerade die noch junge Lastenradbranche adäquate Unterstützung benötigt, wie sie die Autoindustrie bereits seit Jahren in Milliardenhöhe erhält. Dem Erfolg laufender – jedoch meist zu kleiner und dezentraler – Förderprogramme würde mit einem solchen Schritt Rechnung getragen. Subunternehmen von Paketdiensten sowie regionale Radlogistikanbieter mit bekanntermaßen angespannten Ertragslagen sind auf relevante Förderungen angewiesen. Bei der Beschaffung steht das Lastenrad zusätzlich im harten Wettbewerb mit stark subventionierten Elektro-Fahrzeugen. Gleiches gilt für private Nutzer oder gewerbliche Anwender anderer Branchen.

Für das Erreichen der Ziele des Nationalen Radverkehrsplans ist jedoch zusätzliche politische Unterstützung nötig. Bei der Ausgestaltung der Förderlandschaft sollte auch das Leasing von Lastenrädern miteinbezogen werden, da viele Logistikdienstleister ihre Fahrzeuge gerne liquiditätsschonend leasen. Zu den Förderungen ist folgendes zu sagen: Es handelt sich um Anreize, nicht um Verpflichtungen. Gleichzeitig gibt es viele Segmente, in denen der Einsatz von Lastenrädern keinen Sinn macht. Logischerweise werden hier selbst mit Förderangeboten keine Lastenräder angeschafft. Gleichzeitig gibt es vielfältige, aber bislang nicht förderbare Szenarien, in denen das Lastenrad sinnvoll einsetzbar ist. Nur hier kann die Förderung ihre volle Wirksamkeit entfalten.

Kompetente Ansprechpartner für Medien und Öffentlichkeit

Die Diskussion zum Thema Lastenrad hat sich in den letzten Tagen in den Medien sehr dynamisch, teils aber auch unprofessionell entwickelt. Manche Reaktionen gehen weit am Thema vorbei, weil sie emotional und im Schatten der bevorstehenden Wahl erfolgen. Es fällt weiterhin auf, dass Fakten und aktuelle Erfahrungswerte außer Acht gelassen werden. Deshalb wollen die Verbände der Koordinationsgruppe Lastenrad (KGAG) für Journalisten, Politiker, Bürger und Unternehmer als kompetente Ansprechpartner zum Erfahrungsaustausch und für Fachwissen dienen. Die Vertreter der Verbände stehen interessierten Presse- und Volksvertretern sowie privaten und gewerblichen Interessenten für alle Fragen zur Verfügung.

2. Nationale Radlogistik-Konferenz

Passend zum Thema findet die 2. Nationale Radlogistik-Konferenz am 28. und 29. September 2021 in Frankfurt/Main statt. Die Konferenz beginnt mit einem Exkursionstag, an dem Orte und Akteure der Radlogistik in Frankfurt besucht werden. Als Highlight demonstriert die Verkehrsgesellschaft Frankfurt auf dem Straßenbahndepot Gutleut die Kombination von Logistiktram und Lastenrad. Auf der Abendveranstaltung in der Frankfurt University of Applied Science wird unter anderem der International Cargo Bike of the Year Award der Fachzeitschrift Logistra vergeben.

Der Fachkonferenztag am 29. September findet als Hybrid-Veranstaltung im Frankfurter House of Logistics and Mobility (HOLM) statt. Eröffnungsredner sind Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir und BMVI-Staatssekretär Steffen Bilger, der Beauftragte der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik. Schwerpunkte auf der Agenda sind jüngste Innovationen der Radlogistik, intermodale Radlogistik-Konzepte und das Potenzial der Radlogistik für Innenstädte und Einzelhandel in der Krise. Über die Rolle der Radlogistik für den europäischen Green Deal spricht Matthew Baldwin, der stellvertretende Generaldirektor der EU Kommission für Verkehr.

Die Konferenz im Detail:

https://rlvd.bike/konferenz-2021/

Über den Radlogistikverband Deutschland e.V.

Der Einsatz moderner Cargobikes und Lastenanhängern in der Logistik bietet große Potenziale für Klimaschutz, Luftreinhaltung, urbane Lebensqualität und effiziente multimodale Logistiksysteme. Der Radlogistik Verband Deutschland (RLVD) will den Einsatz moderner Cargobikes und Lastenanhängern in der Logistik voranbringen und vertritt die Interessen der kleinen und mittelständischen Unternehmen, die

Pioniere der Radlogistik sind. Der Radlogistik Verband Deutschland e.V. wurde im September 2018 in Berlin gegründet, ist als eingetragener Verein mit Sitz in Berlin registriert und ist die deutsche Sektion der European Cycle Logistics Federation (ECLF) sowie Teil des Verbands Cycling Industries Europe.

Mehr unter: https://rlvd.bike

Über den Bundesverband Zukunft Fahrrad e.V.

Der Bundesverband Zukunft Fahrrad (BVZF) ist ein Zusammenschluss dynamischer und innovativer Unternehmen aller Bereiche der Fahrradwirtschaft: Dienstleister, Hersteller, Händler, Start-ups der Digitalisierung und Zulieferer. Um das Fahrrad in all seinen Variationen – vom Faltrad bis zum überdachten E-Lastenrad – zu stärken, bringen wir mittels unserer Verbandstätigkeit unsere Marktexpertise in die politischen Entscheidungsprozesse ein.

Mehr unter: https://zukunft-fahrrad.org

Über den Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste e.V. (BdKEP)

Der BdKEP ist die gewerbepolitische Interessenvertretung mittelständischer Kurier-, Express-, Post und Paketdienste (KEP). Der Verband vertritt über 3.000 direkte Mitglieder. Dazu gehören Stadtkuriere, regionale Postdienste, Lastenradkuriere, Direktkuriere und Pharmakuriere sowie mittelständische Plattformanbieter und Softwareanbieter. Der Verband tritt für den diskriminierungsfreien Marktzugang der mittelständischen Unternehmen ein. Die gemeinsame Interessenvertretung ist einerseits in der weit verbreiteten Arbeit als Subunternehmer für global agierenden Konzerne wichtig. Andererseits ist der BdKEP die starke Stimme des Mittelstandes in Richtung Politik und Verwaltung.

Mehr unter: https://bdkep.de

Foto: © Radlogistikverband

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