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Deutscher Logistik-Kongress und Logistcs Summit im Duell?

von Loginfo24 Redaktion
Zwei Logistik-Veranstaltungen in Deutschland innerhalb zwei aufeinander folgender Wochen, die teilweise auf die gleiche Klientel abzielen, gaben in Berlin Anlass für viel Gesprächsstoff. Da der junge und hipp auftretende vierte Logistics Summit (LS) in Düsseldorf und dort der altehrwürdige Deutsche Logistik-Kongress (DLK) des BVL in Berlin mit seiner 40. Ausgabe und gleichzeitig zum letzten Mal unter diesem Namen und im Hotel InterContinental.

Von: Andreas Müller

(Düsseldorf/Berlin) Am Freitag ist in Berlin der 40. Deutsche Logistik-Kongress zu Ende gegangen. Die Jubiläums-Veranstaltung war gleichzeitig auch die letzte Austragung unter diesem Namen und im ehrwürdigen InterContinental. Nächstes Jahr kommt der Anlass mit neuem Namen als «BVL Supply Chain CX» daher und er findet vom 23.-25. Oktober 2024 neu im Berliner Hotel Estrel statt.

Vielleicht ist das Umdenken beim BVL in Bezug auf den Deutschen Logistik-Kongress auch der wachsenden Konkurrenz durch den, in diesem Jahr zum vierten Mal ausgetragenen, Logistics Summit entstanden. Diese junge und auch jung daherkommende Logistikveranstaltung ist das pure Gegenteil zum DLK. Dort ist man mit allen von Anfang an per Du und wer dort einen Anzug trägt, der fällt schon fast auf, während beim DLK immerhin schon die Krawatte weggefallen ist, an einem Anlass, wo man zu früheren Zeiten auch schon aufgefallen ist, wenn man nicht Smoking und Fliege trug.

Der Logistics Summit hat den Druck auf den Deutschen Logistik-Kongress erhöht

Die Veranstalter des LS haben es verstanden ihren Anlass anders zu positionieren. Dort ist man mit jedem von Anfang an per Du und es herrscht eine Yippie-Ya-Yeah- und Party-Stimmung. Dort tragen nicht nur die Start-ups Jeans und Hoodie, sondern auch die Veranstalter und viele Besucher. In vielen Bereichen mag das ein wenig aufgesetzt wirken, aber es trifft offenbar den Nerv von Ausstellern und Besuchern, wie der Erfolg der Veranstaltung beweist.

Viele Redner werben mit «Hear mit speak» und das sind sehr viele an diesem nicht ganz zwei Tage dauernden Anlass, der dieses Jahr am 11. und 12. Oktober stattfand. Unter den Speakern befanden sich dabei nicht nur junge und hippe Gründer von Start-ups, sondern durchaus Prominenz aus Handel, Industrie und von Logistikdienstleistern, wie schon an den drei vorausgegangenen Anlässen. Nachdem bisher der Event in verschiedenen Städten stattgefunden hat, bleibt man auch im nächsten Jahr (9./10.10.2024) in Düsseldorf und weitet das Programm sogar noch aus.

Aus dem DLK wird der «BVL Supply Chain CX»

Der 40. Kongress war ein voller Erfolg und gleichzeitig ein würdiger Abschied vom Berliner InterConti. Die Besucherzahl überschritt in diesem Jahr schon am Mittwoch die Schwelle von 2.016. Über 120 Aussteller und 148 Vortragende sorgten für ein abwechslungsreiches Programm. Wo sich früher ganz wichtige Menschen in Smoking mit Fliege und langer Robe trafen, herrscht mittlerweile auch eine lockere Atmosphäre und die Krawatte zum Anzug ein seltenes Relikt.

Auf großes Interesse stießen die Pläne für den ‚neuen‘ Kongress, der als „BVL Supply Chain CX“ vom 23.-25.10.2024 im Berliner Estrel stattfinden wird. Das Jahresevent der Logistiker soll größer werden, neue Zielgruppen erschließen und vielfältigere Ticketoptionen bieten.

Viel zu reden gab der neue Veranstaltungsort, das Estrel Berlin. Dieser Veranstaltungs- und Hotelkoloss in Berlin-Neukölln liegt, um es berlinerisch auszudrücken jwd (janz weit draussen) mitten im Niemandsland zwischen Neukölln, Schrebergärten und dem Treptower Park. Nach eigenen Angaben ist das Estrel das grösste Hotel in Deutschland, aber auch ein Veranstaltungsort mit viel Fläche und vielen Möglichkeiten, um das neue Konzept des BVL umzusetzen. Den Ausstellern soll mehr Fläche geboten werden.

Für den BVL wäre es vielleicht auch eine Chance gewesen von Berlin wegzukommen und einen Versuch in der Mitte Deutschlands zu wagen.

Beide Veranstaltungen haben eine Berechtigung – Echte Netzwerker nutzen beide

Immerhin haben die beiden grössten Kongresse der Logistikbranche, die sich hinter der transport logistic und der LogiMAT um den dritten Rang balgen, im nächsten Jahr einen etwas grösseren Abstand beim Austragungsdatum. So bleibt eine Woche dazwischen, um durchzuatmen.

Beide Veranstaltungen haben in der Logistik ihre Berechtigung und beide finden jährlich statt. Vielleicht sollte man sich mal an einen Tisch setzen und die Anlässe vom Datum her zu entflechten. Das würde beiden helfen.

Für den gewieften Netzwerker spielt es keine Rolle an welchem der beiden Anlässe er seine Kontakte knüpft, was auch viele getan haben. Interessante und spannende Menschen finden man an beiden Veranstaltungen. Für die Aussteller wird es hingegen schon eine Budgetfrage, ob man am Logistics Summit und/oder am BVL Supply Chain CX teilnimmt.

Fotomontage: © Loginfo24

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