Startseite SpezialAward Der 4. „Supply Chain Innovation Day“ überzeugte mit hohem Niveau

Der 4. „Supply Chain Innovation Day“ überzeugte mit hohem Niveau

von Redaktion Loginfo24
Der „Supply Chain Innovation Day“ im schweizerischen Rorschach, durchgeführt vom Institut für Supply Chain Management der Universität St. Gallen, konnte nach dem letztjährigen Ausfall, diesmal wieder live stattfinden. Der verheissungsvolle Titel der Veranstaltung «Supply Chain Management in herausfordernden Zeiten – Kostensenkung und Effizienzsteigerung durch Supply Chain-Innovationen» hielt den auch den Erwartungen stand. Die 120 Teilnehmer erlebten hochinteressante Vorträge und Podiumsdiskussionen.

(St. Gallen/Rorschach) Im wunderschönen „Würth Haus“ in Rorschach, direkt am Bodensee gelegen, fand am Dienstag der „Supply Chain Innovation Day“ statt.

Der verheissungsvolle Titel der Veranstaltung lautete: «Supply Chain Management in herausfordernden Zeiten – Kostensenkung und Effizienzsteigerung durch Supply Chain-Innovationen» und hielt den Erwartungen stand.

Prof. Dr. Wolfgang Stölzle, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Supply Chain führte durch den Tag und Reto Niederer Global Head of Sales bei Würth Logistics AG, als Gastgeber, richtete ein Grusswort an die Gäste.

Keynote Dr. Detlef Trefzer:  Kühne+Nagel gut gerüstet für Krisen und die Zukunft

Bereits mit dem ersten Beitrag und Keynote, Dr. Detlef Trefzger, CEO der Kühne+Nagel International AG, wurden die Teilnehmer tief in das Tagesthema eingetaucht. Er zeigte in einem spannenden Vortrag, dass der Konzern auf breiter Front gut aufgestellt ist, für Krisen gewappnet und durch etliche digitale Innovationstools für die Zukunft gerüstet ist.

Dr. Detlef Trefzger, CEO Kühne+Nagel, eröffnete als Keynote den SCID 2021 (© Kühne+Nagel)

 

Speed Präsentationen durch Start-ups

Etliche Start-ups präsentierten ihre Innovationen und zeigten, dass die Supply Chain in ihrer ganzen Breite ein grosses Potential für die Digitalisierung bietet.

  • Agile-IM (AIM) stellte KI & Machine Learning Lösungen in der Anwendung vor.
  • archlet zeigte benutzerzentrierte Beschaffungs-, Analyse- und Optimierungsfunktionen auf
  • GenLots hilft mit seiner Software Industrieunternehmen, Material einfacher und effizienter zu bestellen
  • idealworks automatisiert intralogistische Arbeitsabläufe in industriellen Umgebungen
  • Meteomatics erklärte, dass Wettervorhersagen für den Transport Einfluss auf Kosten, Zeit und CO2-Bilanzen haben können
  • MotionMiners bietet automatisierte und anonymisierte Analyse und Optimierung manueller Prozesse in der Intralogistik
  • Numi bietet vollständig digitalisierte Assessments in der Supply Chain
  • Premium-Robotics stellte Lösungen bei der Greiftechnik in der Intralogistik vor
  • ZeKju zeigt Telematiklösung, die ohne App auskommt und die Fahrer via WhatsApp, Telegram oder Viper einbindet

Prof. Dr. Wolfgang Stölzle führte durch den SCID 2021

Mehr Stabilität in der Supply Chain – Disruption, Management oder Redesign

Unter der Moderation von Prof. Dr. Erik Hofmann (Direktor Institut für Supply Chain) diskutierten über dieses aktuelle Thema Holger Langbein Bosch, (Elektronik), Dr. Torsten Mallée, AEB (Logistiksoftware), Björn Richers, LKE (Materialfluss-Systeme und Ladebehälter) sowie Holger Seehusen, Militzer & Münch (Logistikdienstleister). Es zeigte sich, dass die Herangehensweise grundverschieden ist, aber auch die Anforderungen.

Während der global tätige Grosskonzern Bosch sich auf breiter Front absichert, bis hin zu politischen Analysen weltweit. Hier wird viel investiert, um auch in der Zukunft als globaler Konzern aufgestellt zu bleiben.

Der Softwareanbieter AEB profitiert gerade von einem Boom in der Digitalisierung, nicht nur ausgelöst, aber beschleunigt durch Corona.

LKE hingegen wurde durch die Corona-Krise erwischt. Die Verzehnfachung der Preise für Container, die Lieferverzögerung wiegen schwer und deshalb verlagert man jetzt Teile der Produktion von Asien (China) nach Osteuropa (Rumänien).

Militzer & Münch ist schon seit langer Zeit stark aufgestellt in den GUS-Staaten und kann dadurch den Kunden entlang der Seidenstrasse auch in der Krise gute Lösungen anbieten. Interessant sind z. B. neue Produkte, wie Air/Truck oder Air/Rail, mit Luftfracht von China nach Kasachstan und vor dort weiter per LKW oder Bahn nach Westeuropa.

Der SCID 2021 fand im wunderschönen „Haus Würth“ in Rorschach direkt am Bodensee statt (© Würth)

Preisträger des VDA Logistik-Awards und des Eco Performance Awards stellen ihre Lösungen vor

Als einziger Redner digital zugeschaltet war Christoph Hartmann von der Volkswagen Konzernlogistik. Er zeigte auf eindrückliche Weise, wie VW sich in der Krise bewegte und wie man komplexe, zeitnah orientierte Lösungen auf die Beine stellte und den Schaden möglichst klein zu halten. Sei es, um Lieferengpässe zu vermeiden oder auch um an der Verkaufsfront aktuell zu bleiben. Wie die aktuellen Erfahrungen zeigen, gelingt das auch Grosskonzernen nicht restlos, die Mächte sind teilweise höher. Dennoch konnte man durch die Agilität noch grössere Schäden verhindern.

Dr. Nela Murau vertrat den Preisträger BMW Group vor und zeigte auf eine beeindruckende Weise auf, dass in der Intralogistik die Einheiten Menschlichkeit, Ergonomik und Effizienzsteigerungen sich nicht ausschliessen müssen. Die ausgezeichnete „Pickplattform“ ermöglicht hardware- und standortunabhängiges Arbeiten, ganz gleich welche Datenquellen oder unterstützenden Wearables eingesetzt werden.

Daniel Balmer von der Migros Ostschweiz (Grossunternehmen) und Nicolas Legler; Mitglied der Geschäftsleitung bei Schöni Transport AG (KMU) stellten noch einmal ihre Konzepte vor, die zur Auszeichnung beim Eco Performance Award 2020 führten.

Vermeiden, Verlagern und Verbessern bilden den Kern der Nachhaltigkeitsstrategie der Ostschweizer Migros-Genossenschaft. Unter dem Motto „Vermeiden ist die effektivste Nachhaltigkeitsmaßnahme“ hat die Migros ihre Tourenplanung tiefgreifend überarbeitet. Die bessere Auslastung und optimierte Tourenpläne vermeiden Leerfahrten und reduzieren Lkw-Kilometer.

Schöni arbeitet darauf hin, als erstes Schweizer Transportunternehmen bis Ende 2023 komplett CO2-neutral zu fahren. Um seine Ziele zu erreichen, erprobt das Unternehmen Zukunftstechnologien wie Wasserstoff-Antriebe. Auch Übergangstechnologien wie Biodiesel aus Schlachtabfällen kommen zum Einsatz.

Themen-Sessions zu digitalen Services und Resilienz

Zum Thema „Neue digitale Services – Effizienzsteigerungen oder Mehrwert-Generierung diskutierten Christian Beer (Servus), Jessica Grote (Oracle), Dr. Carsten Jacobi (Emporias) und Jürgen Köck (Better Solutions Coaching) unter der Leitung von Ralf Mock (Meyer & Söhne).

Mit „Resilenz – Eine neue Performancediskussion für Supply Chains?“ befassten sich Irma Amrehn (Knauf Gips), Heiko Bressem (GF Piping), Katarzyna Geiger (MBP Solutions), Heinz Giesen (Swissport) und Alexander Wenk (Stadler Rail). Das Paneel wurde geleitet von Prof. Dr. Christian Abegglen (Senior Executive Advisor
Institut für Supply Chain Management)

Keynote Hakan Bicil: Digitalisierung ist Sache von Menschen

Hakan Bicil; CEO Imperial Logistics

Hakan Bicil konnte zum Schluss des Tages die Teilnehmenden noch einmal mit einem bewegenden Referat zum Thema Digitalisierung fesseln. Er zeigte, kurz zusammengefasst, auf, dass digitale Produkte Hilfsmittel sind, im Mittelpunkt steht immer der Mensch.

Auch nannte er Situationen, wo die Digitalisierung in den Hintergrund rückt. Zum Beispiel bei Niederwasser in den europäischen Flüssen, wenn die ganze Flotte stillsteht und sich in kurzer Zeit enorme Verluste aufbauen.

 

Fazit

Teilnehmer und Aussteller zeigten sich unisono zufrieden mit diesem intensiven Tag. Sämtliche Speeches und Talkrunden wiesen einen hohen Informationswert aus.

Der „Supply Chain Innovation Day“ 2022 findet am Dienstag, 27.09.2022 im Würth Haus in Rorschach statt.

 

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