Startseite SchieneBahnfracht Bürokratie verhindert mehr Holztransporte auf der Schiene

Bürokratie verhindert mehr Holztransporte auf der Schiene

von Redaktion Loginfo24

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR) äussert sich in einem Positionspapier kritisch gegenüber dem im Juni durch das Bundesverkehrsministerium (BMVI) veröffentlichten Masterplan Schienenverkehr. Bemängelt wird vor allem die Bürokratie bei der Erstellung von Anschlussgleisen und das Fehlen von genügend Verladebahnhöfen in der Fläche.

(PresseBox: Berlin) Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) veröffentlichte im Juni 2020 den Masterplan Schienenverkehr. Im Rahmen des Konjunkturpakets sollen für die Erneuerung der Infrastruktur 7,5 Milliarden Euro bereitgestellt werden. In einem Positionspapier äußert sich die Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR) kritisch: Die Reform enthält zu wenig Maßnahmen zur Förderung des Güterverkehrs.

Der Güterverkehr wird in den Plänen des BMVI vor allem durch den Ausbau der Trassenzahl, die weitere Elektrifizierung und die Gleichberechtigung im Deutschlandtakt berücksichtigt. Dieser sieht auf allen deutschen Hauptverkehrsachsen eine halbstündige Taktung von Personenzügen vor, ohne dass der Güterverkehr dabei eingeschränkt wird.

Dennoch besteht Nachholbedarf, schließlich soll in Hinblick auf CO2-Einsparungen auch der Holztransport vermehrt über die Schiene stattfinden. „Viele Unternehmen der Holzindustrie würden mehr Holz per Bahn transportieren, wenn die heute noch langwierigen Einrichtungsverfahren für Gleisanschlüsse entbürokratisiert würden und es ein flächendeckendes Netz von Holzverladezentren gäbe“, kommentiert Leonhard Nossol, Präsident der AGR.

Verladestationen im ländlichen Raum fehlen

Insbesondere im Hinblick auf wahrscheinlich weiterhin anfallendes Sturm- und Käferholz könnte der Abtransport über Verladestationen im ländlichen Raum schnelle Entlastung in den Wäldern schaffen. „Nur durch den schnellen Abtransport des geschädigten Holzes können wir die Wälder vor weiteren massiven Schäden schützen, dabei kommt dem Transport über die Schiene eine Schlüsselrolle zu“, ergänzt Lukas Freise, Geschäftsführer der AGR.

Eine Umfrage unter den Mitgliedern von AGR und dem Bundesverband der Deutschen Säge- und Holzindustrie (DeSH) bestätigt: Das Fehlen von Verladebahnhöfen auf der Fläche zählt zu den größten Hemmnissen bei der Ausweitung des Holztransports über die Schiene.

Der Masterplan Schienenverkehr ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch aus Sicht der AGR liegt der Fokus zu sehr auf dem Deutschlandtakt im Personenverkehr. Zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung besteht dringend Nachbesserungsbedarf im Bereich des Gütertransports.

Das Positionspapier der AGR zum Nachlesen

 

Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR)

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden der Rohholz verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Die AGR setzt sich für eine effiziente und nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz ein. Dabei tritt sie in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre, um die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die stoffliche Verwendung von Holz zu verbessern. In Kooperation mit der Forstwirtschaft engagiert sich die AGR für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die im Einklang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen steht.

Foto: © AGR

www.ag-rohholz.de

Ähnliche Artikel

Kommentar hinterlassen