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Beim eFood von Frischeprodukten mischen verschiedene Parteien mit

von Redaktion Loginfo24
Der E-Commerce im Bereich Lebensmittel und Getränke ist während Corona auch in der DACH-Region stark angewachsen, erzielt aber bei den Gesamtumsätzen immer noch einen überschaubaren prozentualen Anteil. Dennoch werden in den nächsten Jahren hohe Umsatzzuwächse prognostiziert. Eine spezielle Herausforderung stellt der Bereich Frischelogistik dar, insbesondere bei der Lieferung von Obst und Gemüse. Dort mischen auch lokale Lieferanten mit, die bei ihrer Logistik die Liebe zum Produkt vor die Automatisierung stellen.

Von Andreas Müller

Der E-Commerce von Lebensmitteln, auch eGrocery oder eFood, ist während der Corona-Pandemie stark angewachsen. Vor allem während dem ersten Lockdown, von März bis Juni 2020, stiegen die Umsätze überproportional an. Danach kehrten mehr und mehr Leute wieder in die Läden zurück.

Dennoch hielten viele am Online-Einkauf von Lebensmitteln fest und diesem Bereich im E-Commerce werden denn auch gute Umsatzzuwächse vorausgesagt. Das Statistik-Portal Statista weist z.B. für die Schweiz im Jahre 2020 einen Umsatz im eFood von 1,08 Milliarden Franken aus. Bis zum Jahre 2025 soll dieser auf rund 1,4 Milliarden anwachsen. Die Wachstumsprognosen für Deutschland und Österreich bewegen sich im ähnlichen Bereich.

Sonderfall Obst und Gemüse

Während die grossen Detailhändler auch im eFood ein Vollsortiment anbieten, mischen gerade bei den Frischeprodukten, insbesondere beim Obst und Gemüse auch immer mehr regionale Lieferanten mit. Saisonale Produkte, in der Regel Bio, direkt vom Bauernhof oder von der Gärtnerei in das Wohnzimmer der Verbraucher. Dieser Trend nimmt zu und könnte durch Versorgungsengpässe aufgrund von Krisen sogar noch an Bedeutung gewinnen.

Viele regionale Hersteller verpacken dabei die Boxen noch händisch. Mit diesem Attribut wird sogar geworben. Vielfach wird der Service auch als Abonnementsdienst angeboten, die Lieferungen erfolgen regelmässig in einem vom Kunden gewünschten Rhythmus. Zusatzangebote, wie frische Säfte, Milchprodukte, etc. ergänzen das Angebot. Dafür gibt es sicher auch ökologische Argumente.

Bei den Grossen ist Logistik entscheidend

Während bei den kleinen, regionalen Lieferanten die Liebe zum Produkt und die manuelle Logistik sogar noch ein Zusatz-Argument sein können und die Frage nach dem Preis in den Hintergrund drängen, ist bei grösseren und überregionalen Lieferanten die Logistik der Schlüssel zum Erfolg. Frischeprodukte sind dann nicht mehr der Kern der Lieferung, sondern sie müssen koordiniert werden mit anderen Food-Produkten. Zum Teil sogar auch mit Non-Food-Produkten.

Höhere Anforderungen an die Kommissionierung

Die Kommissionierung für den Endverbraucher stellt höhere Anforderungen an die Intralogistik dar als die Kommissionierung für Filialen oder Händler. Es sind viel mehr Einzelbestellungen zu verarbeiten und bereitzustellen sowie auch zu transportieren. Auch hier muss zusätzlich berücksichtigt werden, dass das Picking aus verschiedenen Temperaturzonen heraus erfolgen muss. Wer hier noch zum grossen Teil manuell kommissioniert, der kann mit dem Wachstum nicht mehr Schritt halten.

Automatisierung in der Intralogistik ist der Schlüssel bei den Grossen

Für die Lieferanten von Intralogistiklösungen ist der eFood ebenfalls ein interessanter Bereich mit Wachstumsaussichten und sie bieten alle die entsprechenden Lösungen an. Wichtig ist, dass der Anbieter auf folgende Fragen eine Lösung hat:

  • Effizienz bei der Kommissionierung
  • Ergonomische Faktoren für die Mitarbeiter
  • Kurze Lieferzeitfenster
  • Vorbereitung auf die „Letzte Meile“
  • Durchgängigkeit der Kühlkette
  • Flexibilität im Hinblick auf Erweiterungen und Anpassung auf höhere Mengen
  • Anpassungsfähige

Bevor sich ein Händler in die Automatisierung stürzt und über einen Neuaufbau seiner Intralogistik nachdenkt, sollte er mit dem bestehenden Lieferanten über eine Anpassung sprechen. Oft kann eine Automatisierung in die bestehende Lösung integriert werden.

Die Distribution unterliegt bestimmten Voraussetzungen

Bei der Distribution von Lebensmitteln im E-Commerce spielen ebenfalls wieder die verschiedenen Temperaturanforderungen eine Rolle. Während es für temperaturunempfindliche Produkte eine grosse Auswahl an Anbietern gibt, schwindet das Angebot an Transportfirmen bei den temperaturgeführten Waren.

Hier stellt sich auch wieder die Frage, ob es sich lohnt die Distribution mit eigenen Fahrzeugen durchzuführen. Es gibt einige Anbieter mit Lösungen für die entsprechenden Fahrzeugaufbauten. Es ist zu prüfen, ob der Händler auch E-Fahrzeuge anbieten kann und die Klimaanforderungen erfüllt.

Der lokale, regionale eFood-Anbieter verhilft natürlich dem Label „Frische“ zusätzlich an Strahlkraft, wenn er die Zustellung mit eCargobikes vornimmt. Diese haben einen hohen Werbeeffekt und erhöhen die Glaubwürdigkeit zum Produkt.

Wählt man einen externen Logistikdienstleister, so ist unbedingt darauf zu achten, dass dieser die notwendigen Nachweise und Zertifizierungen für den Transport von Lebensmitteln nachweisen kann.

Nebst dem Versand von konventionellen Lebensmitteln ist während der Pandemie auch die Lieferung von Fertigmahlzeiten angestiegen. Kannte man vorher allenfalls den Pizza-Kurier, bringen die Kuriere heute Gerichte in allen möglichen Varianten an die Haustür. Hier boomen vor allem die Anschaffungen von E-Lastenrädern für eine klimafreundliche Auslieferung.

Fotos: © Loginfo24/Adobe Stock

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