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Bahngleis im NORDFROST Seehafen-Terminal Wilhelmshaven in Betrieb

von Redaktion Loginfo24

Im kleinen Kreis wurde Mitte der Woche mit einer ersten Nutzung die neue Bahnanlage der NORDFROST eingeweiht, die den Seehafen-Terminal des Unternehmens mit dem öffentlichen Bahnnetz verbindet. Für jegliche Art von Gütern werden darüber ab sofort kombinierte Verkehre gestaltet, was die Attraktivität des Containerhafen Wilhelmshaven nochmals steigert.

(Wilhelmshaven) Vergangene Woche passierte der erste Zug die Einfahrt zum NORDFROST Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven. Die Lokomotive bringt 18 Waggons, beladen mit knapp 200 neuen PKW des Herstellers Audi auf die insgesamt etwa 2 km lange Bahnanlage. Aus Norden kommend geht es geradeaus in das 33 ha große Gelände der NORDFROST hinein, parallel zur Grenze des benachbarten Hafenumschlagsbetriebes und entlang der neuen Schwerguthalle des Unternehmens. Hier kommt der rund 500 m lange Zug so zum Stehen, dass die PKW über den letzten Waggon per mobiler Rampe auf einer großen Asphaltfläche entladen werden können. Dort findet die erste Inspektion der Fahrzeuge statt, bevor diese auf eine benachbarte, von Audi gemietete Fläche innerhalb des Güterverkehrszentrum (GVZ) des Hafens verbracht und dort zwischengelagert werden. „Hier im Hafen finden wir beste Bedingungen für die Anforderungen unserer Automobillogistik vor“, ist Markus Gumbiller, Outbound-Steuerung Audi AG, überzeugt.

Erste Bahnverladung mit Fahrzeugen

Der direkte Auftraggeber der ersten Bahnverladung bei NORDFROST in Wilhelmshaven ist die von Audi mit der Abwicklung beauftragte CAT Car Terminal GmbH. Als Tochter der französischen CAT-Groupe ist das Unternehmen mit Sitz in Osnabrück als europaweit tätiger Dienstleister für Neu- und Gebraucht­fahrzeuglogistik bekannt. „Mit der NORDFROST haben wir einen passenden Partner gefunden, der flexible Möglichkeiten bietet und pragmatische Lösungen schafft.“, sagt Timo Völz, Logistikleiter bei CAT.

„Diese erste Zugankunft ist der Auftakt für viele weitere Bahnverkehre am NORDFROST Seehafen-Terminal“, freut sich Britta Bartels, geschäftsführende Gesellschafterin der NORDFROST, für das Familienunternehmen und weist darauf hin, dass das unternehmenseigene Gleis sämtlichen Verladern zur Verfügung steht, samt großzügiger Freilagerfläche. „Wir unterstützen je nach Bedarf mit unseren Dienstleistungen die Verladetätigkeiten“, erklärt sie. Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Container Terminal JadeWeserPort Marketing Gesellschaft, lobt die partnerschaftliche Zusammenarbeit unter den im GVZ ansässigen Unternehmen und freut sich auf weitere Projekte dieser Art.

Vielseitige Infrastruktur

Die NORDFROST wird künftig im Rahmen des Supply Chain Management kombinierte Verkehre unter Einbindung der Bahn für ihre Kunden gestalten. Neben dem Equipment, das für rollende Ladung, wie PKW, benötigt wird, stehen dafür spezialisierte Containerstapler, sogenannte Reachstacker, zur Verfügung, mit denen Container auf den Zug bzw. vom Zug verladen werden können. In diesem Zusammenhang erbringt die NORDFROST dann an ihrem Seehafen-Terminal bei Bedarf tiefergehende Dienstleistungen, wie zum Beispiel die Vorbehandlung von Holz für den Export nach Übersee.

Ein Gleis verläuft direkt durch die neue Schwerguthalle. Per Bahn ankommende Komponenten können in der 8.000 m2 großen Halle per Deckenkran entladen und leicht gehandelt werden. Alle drei Hallenschiffe verfügen über Kräne mit einer Tragkraft von bis zu 120 Tonnen, so dass Teile hier zu größeren Einheiten montiert und auf einen sicheren Seetransport vorbereitet werden können. Ein Angebot in der Projektlogistik mit seemäßiger Verpackung, welches sich mit der erfolgreichen Abwicklung verschiedenster anspruchsvoller Projekte für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau sehr gut etabliert hat.

Entwicklungsmöglichkeiten in Wilhelmshaven

Für die deutsche Exportwirtschaft besteht die interessante Möglichkeit der Zwischenlagerung von Containern, die per Bahn den NORDFROST Seehafen-Terminal erreichen, im Containerdepot des Unternehmens, das sämtliche Services für die Aufbereitung von Containern anbietet. Mit dem Containershuttle des Logistikers werden die Boxen dann pünktlich im Umschlagterminal für die Schiffsverladung angeliefert. Dies bietet Verladern in heutiger Zeit mehr Flexibilität und eine willkommene Alternative zu den traditionellen Seehäfen, wo Containeranlieferungen derzeit aufgrund von Stausituationen nur noch mit sehr geringem zeitlichem Vorlauf zur Schiffsabfahrt stattfinden können.

„Der Containerhafen Wilhelmshaven ist im Interesse der im- und exportierenden Wirtschaft viel stärker in die Überseeverkehre einzubinden“, fordert Britta Bartels. „Hier gibt es noch Entwicklungsmöglichkeiten und eine schnelle Abwicklung von Überseeverkehren. Aktuell erleben wir zahlreiche ungeplante Schiffsankünfte am deutschen Container-Tiefwasserhafen und unterstützen die betroffenen Verlader mit überzeugenden Lösungen für die Entladung bzw. Zustellung von Containern. Wir sind zuversichtlich, dass das Potenzial des Hafens jetzt zunehmend von Reedern und Verladern erkannt wird!“. Im NORDFROST Seehafen-Terminal steht ein engagiertes Team rund um Niederlassungsleiter Philipp Brandstrup mit bedarfsgerechten Services jederzeit zur Verfügung.

Auf den Food-Sektor spezialisiert

Diese Container Freight Station ist als Lebensmitteldrehscheibe auf den Food-Sektor spezialisiert, erbringt aber Logistik-Dienstleistungen für Güter aller Art. Die gedeckte Lagerkapazität umfasst aktuell 105.000 Palettenstellplätze, aufgeteilt zu je einem Drittel in Tiefkühl-, Frische- und Trockenlager für Lebensmittel und für General Cargo. Hinzu kommt die im September 2020 eingeweihte Schwerguthalle. Kurz vor der Inbetriebnahme steht das neue Hochregallager, mit dem die Tiefkühlkapazität des Standortes von 35.000 Palettenstellplätzen auf 75.000 Stellplätze erweitert werden wird. Daran sind umfangreiche, bereits in Betrieb befindliche Hygienebereiche angeschlossen – für die Lebensmittelbearbeitung im Kundenauftrag samt Lohnverpackung direkt im Hafen.

Foto: © Nordfrost

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