Startseite RubrikenFachkräftemangel ASTAG lehnt schweizweit verbindliche Lohnvorgaben ab

ASTAG lehnt schweizweit verbindliche Lohnvorgaben ab

von Loginfo24 Redaktion

Der Schweiz. Nutzfahrzeugverband ASTAG will keine schweizweit verbindlichen Lohnvorgaben durch den Bund. Schon heute sind die Löhne im Schweizer Strassentransportgewerbe fair und angemessen. Die «Chauffeurinitiative» von Les Routiers Suisses wird deshalb abgelehnt, wie eine ausserordentliche DV heute entschied. Viel wichtiger ist gezielte Nachwuchsförderung.

(Bern) An einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung in Bern hat der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG heute beschlossen, die im Juni lancierte «Chauffeurinitiative» von Les Routiers Suisses LRS nicht zu unterstützen. Der Entscheid fiel einstimmig aus. Die ASTAG leistet somit keinen Beitrag zur laufenden Unterschriftensammlung, ebenfalls gilt – sollte die Initiative tatsächlich zustandekommen – die Nein-Parole. 

Verbindlicher Mindestlohn

Abgelehnt wird vor allem ein landesweit verbindlicher Mindestlohn, festgeschrieben in der Bundesverfassung. Stattdessen setzt die Branche weiterhin auf die bestehende Sozialpartnerschaft mit LRS inklusive Vertragsfreiheit in Lohnfragen für Arbeitgebende und Arbeitnehmende, wie sie sich seit 2014 überaus bewährt. Wie eine repräsentative Umfrage von gfs.bern zeigt, sind die Löhne im Schweizer Strassentransportgewerbe mit durchschnittlich über 5’500 Franken pro Monat angemessen und fair. Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO bzw. die Tripartite Kommission TPK des Bundes haben mehrfach festgehalten, dass sich das Transportgewerbe in Lohnfragen korrekt verhält.

Staatliche Eingriffe führen zu Lohnangleichung nach unten

Vor den rund 120 Delegierten betonte Ständerat und ASTAG-Zentralpräsident Thierry Burkart fest, dass die «Chauffeurinitiative» kontraproduktiv sei: «Staatliche Eingriffe führen zu einer Lohnangleichung nach unten!» Von Zentralpräsident Markus Odermatt und Generalsekretär David Piras, die als Vertreter der Routiers an einer Podiumsdiskussion teilnehmen, forderte er nachdrücklich mehr Engagement bei der Nachwuchsförderung. Seit Jahren ist die ASTAG erfolgreich bestrebt, mit diversen Aktionen (z.B. Messen, Swiss Skills) möglichst viele Jugendliche und Quereinsteiger für einen Beruf im Strassentransport zu motivieren – leider ohne Unterstützung seitens LRS. Die «Chauffeurinitiative» ist nun sogar Negativwerbung für die gesamte Branche. Der Fahrerberuf wird zu Unrecht viel schlechter dargestellt, als er in Wirklichkeit ist. «Die Routiers torpedieren die Nachwuchsförderung richtiggehend», sagte ASTAG-Direktor Reto Jaussi.

Foto: © Loginfo24

 

Ähnliche Artikel

Kommentar hinterlassen