Startseite LänderDeutschland Neue Chancen und Herausforderungen für die Pharma-Logistik

Neue Chancen und Herausforderungen für die Pharma-Logistik

von Redaktion Loginfo24

Die Logistikexperten der Dekra erwarten durch die Corona-Krise neue Herausforderungen, aber auch Chancen für die Pharma-Logistik. Die Dekra-Fachleute gehen von einem deutlichen Zuwachs von Pharma-Produktionsstätten in Europa aus.

(Stuttgart) In der Folge der Corona-Krise erwarten Dekra Logistikexperten neue Herausforderungen an die Pharma-Transportbranche. Fachleute gehen in Europa von einem deutlichen Zuwachs von Produktionsstätten für Pharmaprodukte und Lagerkapazitäten aus, um die Abhängigkeit aus Übersee zu verringern. Zudem können gemäß neuem Arzneimittelgesetz Behörden künftig eine Lagerhaltung bestimmter Präparate anordnen. Die hohen Qualitätsmaßstäbe im Hinblick auf Transport, Lagerung und Auslieferung von Humanmedizin kann die europäische Logistikbranche an ihre Grenzen bringen.

Um die stringente Kontrolle der Lieferketten für sämtliche Arzneimittel zu ermöglichen, gilt seit 2013 die EU-Leitlinie für die gute Vertriebspraxis von Humanarzneimitteln (Good Distribution Practice – GDP). Demnach müssen Großhändler, nachgelagerte Transportunternehmen und Kuriere die Lageranforderungen vom Hersteller auch beim Transport einhalten. Dekra Experten verzeichnen derzeit bereits eine erhöhte Nachfrage nach Zertifizierungen gemäß dem GDP-Standard.

Hohe Anforderungen an die Pharma-Logistiker

Unternehmen in der Pharma-Logistik müssen dafür hohe Anforderungen erfüllen: beispielsweise die Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle der Fahrzeuge und Lager oder die IT-seitige Vernetzungen der Kühlketten mit Seriennummernverfolgung. Auch Fahrer und Lagermitarbeiter müssen für die besonderen Anforderungen im Umgang mit Arzneimitteln geschult und sensibilisiert werden. In der gesamten Supply Chain müssen die Sorgfaltspflichten der Auftraggeber sowie der Auftragnehmer dokumentiert und überprüft werden.

In der Praxis erkennen Dekra Auditoren bei Lagerung und Transport häufig Schwachstellen. Arzneimittellieferungen geraten beispielsweise zu Zwischenhändlern ohne Großhandelsgenehmigung oder in nicht geeignete Fahrzeuge mit mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen. Medikamente sind während des Transportwegs zuweilen nicht vor Hitze und Kälte geschützt. Hinzu kommen bauliche und technische Mängel bei Lagerhallen.

Foto: © Dekra

www.dekra.de

Ähnliche Artikel

Kommentar hinterlassen