In Deutschland werden jährlich über 4 Milliarden Paket-Kartons versendet. Einen Großteil davon möchte das Baden-Württembergische Start-up ze:BOX durch ein System aus faltbaren Mehrwegboxen ersetzen. Das spart nach Unternehmensangaben über eine Million Tonnen CO2 pro Jahr ein. Das verwendete Kunststoff der Boxen wird lokal gesourced und stammt zu mindestens einem Drittel aus recyceltem Kunststoff.
(Engen) „Jeder Deutsche kennt ja Pfandsysteme von klein auf,“ stellt Chief-Box-Officer Jens Laufer fest. „Gleichzeitig sind wir Weltmeister im Papiermüll produzieren. Da haben wir uns gesagt: Das passt nicht, da müssen wir dran!“
Das Geschäftsmodell von ze:BOX fußt auf Einfachheit, Teilhabe und Pay-per-Use: „Im Grunde ist das eine Pfandflasche, nur in eckig,“ schmunzelt Laufer, „mit dem kleinen Unterschied, dass ich die auch leer holen und selber befüllen kann.“ Über die rund 55.000 Paketshops in Deutschland soll ze:BOX zurückgenommen und an Privatpersonen ausgegeben werden; hauptsächlich werden es in Zukunft Fulfillment-Center, Online-Händler und Logistiker sein, die ihre B2C-Pakete in ze:BOXen verschiedener Größen verschicken sollen. Dazu testet das Unternehmen in der ersten Phase in Pilotregionen den Versand- und Rückgabeprozess und die eigens entwickelte Verwaltungs- und Abrechnungs-App für Paketshops. In den nächsten Schritten soll das System schrittweise bundesweit ausgerollt werden.
Der Kunde bezahlt einen Pfand und eine Nutzungsgebühr für die Benutzung der Box. Den Pfand erhält er zurück, von der Nutzungsgebühr geht ein Teil an den Paketshop oder den gewerblichen Versender. An Gewinnen von ze:BOX sollen Partner beteiligt werden.
Interesse von Städten und Kommunen
Ze:BOX stößt auch bei Städten und Kommunen auf Interesse: Das Thema Abfallvolumen steht auf den Agenden weit oben. Da Kartonverpackungen einen Großteil des Papiermüll-Aufkommens ausmacht, hat die Einführung und Förderung von ze:BOX für die Regionen einen großen Hebel bei der Umsetzung von Zero-Waste-Strategien. +
Foto: © Ze:BOX