Der Verein zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs e. V. blickt im Mai 2021 auf sein 20-jähriges Bestehen zurück. Der Verein ist Betreiber des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (spc), ein ÖPP-Projekt von Bund, Ländern, Unternehmen und Institutionen. Durch den Betrieb des spc sollen Kurzstreckensee- und Binnenschiffsverkehre im Rahmen multimodaler Transportketten gefördert werden. Das Ziel lautet, einen Beitrag zu leisten, um den Anteil der wasser- und schienengebundenen Verkehre an der Transportkette zu erhöhen.
(Bonn) Nachdem sich der Kurzstreckenseeverkehr in den 1990er Jahren auf EU-Ebene einer hohen Priorisierung erfreuen konnte, bildeten sich die ersten Shortsea Promotion Center, wie z. B. in den Niederlanden. Diese Welle schwappte nach Deutschland über und in der Folge wurde auf Initiative des Bundesverkehrsministeriums und der Küstenländer das deutsche spc gegründet. Stand anfänglich der Kurzstreckenseeverkehr im Mittelpunkt, folgte wenige Jahre später der Bereich Inland Waterway und damit eine Erweiterung des Namens auf Shortsea Shipping Inland Waterway Promotion Center. Rund 18 Shortsea Promotion Center sind mittlerweile in Europa aktiv.
Multimodaler Gedanke im Fokus der EU-Verkehrspolitik
Heute steht der multimodale Gedanke in der EU-Verkehrspolitik im Vordergrund. Bereits im Jahr 2008 wurde das deutsche spc der steigenden Bedeutung multimodaler Transportketten gerecht und drückte dies in einer Ergänzung des Logo Slogans um „Multimodal Transport Solutions“ aus. Inzwischen haben sich beispielsweise auch das portugiesische spc in „Intermodal Promotion Center“ sowie das kroatische in „Intermodal Transport Cluster“ umbenannt. „Bereits 2008 stärker auf die multimodale Entwicklung zu setzten, zeigt, dass das spc nicht nur mit der Zeit geht, sondern ihr voraus ist“, fühlt sich spc Vorstandsvorsitzender Wolfang Nowak in der Entwicklung des spc rückblickend bestätigt.
„Das spc hat sich, obwohl es eher ein kleineres Projekt ist, zu einer festen Größe und einem starken Netzwerk etabliert“, resümiert Nowak. „Die fast 60 Mitglieder aus Spedition und Logistik, Verladerschaft, Shortsea- und Binnenschiffsreedereien, Eisenbahnverkehrsunternehmen, Häfen, Terminals, IT, Kammern und Verbänden spiegeln mittlerweile die gesamte Transportkette wider. Auf öffentlicher Seite stehen neben dem Bund inzwischen 11 Bundesländer“, so Nowak weiter.
Fachkräftesicherung zentrales Thema
Das spc verfolgt in seiner Tagesarbeit vier Aufgabenschwerpunkte, die über die Jahre kontinuierlich weiterentwickelt wurden. Es ist mehr als eine reine Marketing- und Netzwerkorganisation. Neben dem klassischen Marketing und der beratenden Begleitung von Verlagerungsprojekten, haben Aktivitäten in den Bereichen Ausbildung und Berufswahl Berücksichtigung gefunden. „Die Fachkräftesicherung gehört zu den zentralen Themen dieser Zeit. Denn ohne ausreichend und gut qualifiziertes Personal brauchen wir auch nicht über Verlagerung sprechen. Da stehen wir im unmittelbaren Wettbewerb mit vielen anderen Branchen“, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Heiko Loroff.
Ein herausragender Grund für mehr Güterverkehr auf Schiff und Schiene ist die hohe Effizienz aufgrund der transportierten Mengen und damit einhergehend eine hohe Umweltfreundlichkeit. „Wir erwarten, dass mit den stark zunehmenden Anforderungen an den Klimaschutz nicht nur die Bedeutung, sondern letzten Endes auch eine stärkere Nutzung der Systeme Wasserstraße und Schiene stattfinden wird. Das wollen wir weiter begleiten und sind uns sicher, dass das spc an seiner Stelle mit seinen Möglichkeiten einen Beitrag geleistet hat und weiter leisten wird“, sagt Nowak.
Die Auswirkungen der Corona Pandemie lassen leider keine Feierlichkeiten zu. Es ist geplant, dies auf den ShortSeaShipping Days im März 2022 nachzuholen.
Foto: © Loginfo24 / Bildlegende: MS Grindelwald fährt an Düsseldorf vorbei
Signet: © spc