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project44 identifiziert Trends zur Hochsaison in der Seefracht

von Loginfo24 Redaktion
Für die aktuelle Hochsaison 2024 hat project44 mehrere Trends identifiziert, welche die Saison bereits prägen: ein anhaltender Anstieg der Importe aus China, veränderte Hafenpräferenzen und eine Verlagerung auf lokale Beschaffungsstrategien. Die Hochsaison im Seeverkehr ist eine entscheidende Zeit für Unternehmen, da sie sich auf die Einfuhr des Weihnachtsgeschäfts vorbereiten.

(München) Traditionell dauert die Hochsaison von August bis Oktober. In den letzten Jahren hat sie bereits im Juni begonnen. Diese Verschiebung zu frühzeitigen Planungs- und Bestellprozessen weist das Bestreben nach Resilienz auf. Diese basiert vermutlich auf der Erfahrung ehemaliger Verzögerungen aufgrund von Ausfällen basierend auf COVID-19 und längeren Transitzeiten infolge der Spannungen im Roten Meer wider.

Die häufigsten Herkunftsländer  

Die nachstehende Abbildung (Abbildung 1) stellt die Veränderungen von 2023 zu 2024 der Herkunftsländer dar. Abgebildet werden dabei die Waren, die während der Hochsaison nach Europa importiert werden.

China ist nach wie vor ein globales Machtzentrum des verarbeitenden Gewerbes. Sowohl im Jahr 2023 als auch 2024 entfallen rund 44 Prozent der Importe nach Europa auf das Land. Mit einem Anstieg von weniger als 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr baut Europa die Produktion und den Import in diesem Land nicht wesentlich aus. In Indien, Indonesien, Südafrika, Südkorea, der Türkei und Vietnam ist der Anteil der Importe zurückgegangen.

Der größte Anstieg des Importanteils kommt aus den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2024 stammten über 8,5 Prozent aller von project44 in der Hochsaison beobachteten europäischen Einfuhrsendungen aus den USA. Das bedeutet einen Anstieg von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2023. Diese Entwicklung könnte eine Folge der anhaltenden arbeitsrechtlichen Unsicherheit in den US-amerikanischen Häfen sein. Obwohl der ILA-Streik nur von kurzer Dauer war, wurde noch kein neuer Vertrag unterzeichnet. Zudem besteht die Möglichkeit eines weiteren Streiks im Januar 2025. Diese Aussicht veranlasst Händler möglicherweise dazu Importe vorzuziehen, um Lagerbestände zu füllen und die Arbeitsrisiken zu mindern.

Änderungen bei den Verladehäfen

Der Verladehafen bezieht sich auf den Hafen, in dem die Fracht auf Containerschiffe verladen wird. Das nachstehende Diagramm (Abbildung 2) zeigt die Entwicklung der wichtigsten Häfen, die in der Hochsaison 2024 genutzt werden und wie sich ihr Anteil am Spitzenvolumen im Vergleich zu 2023 verändert hat.

Insgesamt sind die 15 wichtigsten Verladehäfen konstant geblieben. Shanghai und Ningbo verzeichnen mit einem Plus von 1,8 Prozent gegenüber 2023 den größten Anstieg. Die Verlademengen aus Houston, Norfolk und Savannah sind ebenfalls gestiegen – trotz der Arbeitskonflikte und des Streiks, der im Oktober in diesen Häfen stattfand. Auf diese drei Verladehäfen entfielen in der Hochsaison 5,6 Prozent aller Verschiffungen nach Europa.

Der Hafen von Qingdao verzeichnete beim Export einen Rückgang von 1 Prozent, was zeigt, dass andere chinesische Häfen gegenüber diesem Hafen bevorzugt werden. Rückgänge in Häfen wie Mundra und Tanjung Pelepas verdeutlichen die Verlagerung der Beschaffungsstrategien weg von Südasien und Südostasien.

Änderungen bei den Entladehäfen

Der Entladehafen bezieht sich auf den Hafen, in dem die Fracht von den Containerschiffen abgeladen wird. Die nachstehende Abbildung (Abbildung 3) zeigt die Entwicklung der wichtigsten Häfen, die in der Hochsaison 2024 genutzt werden – und wie sich ihr Anteil am Spitzenvolumen im Vergleich zu 2023 verändert hat.

Insgesamt gab es bei den wichtigsten Entladehäfen für europäische Importe keine wesentlichen Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. Auf die Häfen Rotterdam, Hamburg, Antwerpen und Felixstowe entfallen weiterhin 50 Prozent aller Importe nach Europa. Rotterdam verzeichnete den stärksten Anstieg von 2,4 Prozent seit 2023. Damit ist der Hafen für 20 Prozent der Einfuhren nach Europa in der Hochsaison 2024 verantwortlich. Gdansk verzeichnete zwar den stärksten Rückgang des Volumens, lag aber weniger als 1 Prozent unter dem Wert von 2023.

Zusammenfassung

Die Hochsaison 2024 unterstreicht Trends in der globalen Schifffahrt und Logistik. Trotz der Bemühungen, die Produktionsquellen zu diversifizieren, bleibt China ein dominierender Akteur. Gleichzeitig bauen die USA ihre Handelsbeziehungen mit Europa aus. Die Häfen in Rotterdam und Ningbo entwickelten sich zu wichtigen Drehkreuzen, während die Rückgänge in süd- und südostasiatischen Häfen die sich verändernden Beschaffungsstrategien widerspiegeln. Verlader müssen weiterhin Echtzeitdaten und fortschrittliche Planung nutzen, um die laufenden Veränderungen in der Lieferkette zu steuern.

Foto: © Loginfo24 / Bildlegende: Ningbo (Bild) und Shanghai erweisen sich als wichtige Verladehäfen

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