Ein Bündnis aus Schienenverbänden, Unternehmen und Kunden des Schienengüterverkehrs fordert gemeinsamen vom Bund, die durch die Korridorsanierungen entstehenden Baunebenkosten zu kompensieren und Verantwortung zu übernehmen. Durch das Umfahren der gesperrten Korridore während der Generalsanierung zwischen 2024 und 2030 vervielfachen sich die Kosten für Energie, Personal und Fahrzeuge, um nur einige wichtige Faktoren zu nennen.
(Berlin) Bei einer Weitergabe der Mehrkosten an die Endkunden droht eine Abwanderung von Verkehren auf die Straße. Denn für den von der Generalsanierung betroffene Schienengüterverkehr stehen keine gleichwertigen Alternativen zur Verfügung. Ihn sich selbst zu überlassen, bringt nicht nur die verkehrspolitischen Verlagerungsziele in Gefahr, sondern stellt auch eine große wirtschaftliche Belastung für den Schienengüterverkehr dar. Die aktuellen Bau- und Umleiterkonzepte werden erhebliche Zugausfälle verursachen.
Gemeinsam hat die Branche die jährlichen Mehrkosten durch die Generalsanierung ermittelt, die der Bund nach dem Verursacherprinzip übernehmen sollte. Konkret geht es um drei Posten, die die Branche als Zusatzkosten berechnet hat und insgesamt Kosten von 236 Millionen Euro pro Jahr verursachen:
- Mehrkosten durch Umleitungen, die auf einigen Strecken mehrere hundert Kilometer betragen (132 Millionen Euro)
- Ungedeckte Fixkosten für Zugausfälle (60 Millionen Euro)
- Ungedeckte Kosten durch kürzere Züge aufgrund fehlender Kapazität im Vergleich zum Regelweg (44 Millionen Euro)
Darüber, dass die Generalsanierung eine Gemeinschaftsaufgabe von DB, Bund und der gesamten Branche ist und welche Verantwortung der Bund für die häufig mittelständischen Unternehmen trägt, wurden sowohl das BMDV als auch die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer informiert.
Die Berechnungsgrundlagen der Branchenakteure
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