Das DiSTILL-Projekt, Digitales Simulations-Tool zur Weiterentwicklung des Lausitzer Reviers zur Internationalen Logistikdrehscheibe Lausitz, hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Die erste Live-Version des Tools steht ab sofort potenziellen Anwendern zur Verfügung. Dieses digitale Werkzeug soll die Lausitz als Knotenpunkt multimodaler Transport- und Logistiknetzwerke stärken und dabei regionale Entwicklungspotenziale fördern.
Das DiSTILL-Tool ermöglicht die Zusammenführung und Aufbereitung externer Daten über benutzerfreundliche Schnittstellen und bietet erweiterte Funktionen zur Datenpflege. Mithilfe des Tools können Akteure aus der Logistikbranche relevante Standort-, Infrastruktur- und Transportinformationen visualisieren und bewerten. Im Fokus stehen Anwendungen im Bereich multimodaler Transporte – der Verknüpfung von Straße, Schiene und Wasser –, die auf datenbasierte Entscheidungsprozesse ausgerichtet sind.
„Die Lausitz verfügt über herausragende Standortvoraussetzungen für die Entwicklung multimodaler Logistiknetzwerke – von einem leistungsfähigen Straßen- und Schienennetz mit überregionaler Anbindung bis hin zu strategisch wichtigen Knotenpunkten wie Terminals, privaten Gleisanschlüssen sowie Binnen- und Flughäfen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Frank Straube, Leiter des Fachgebiets Logistik an der TU Berlin und Projektleiter von DiSTILL. „Mit dem DiSTILL-Tool schaffen wir eine sinnvolle Grundlage, um diese infrastrukturellen Vorteile datenbasiert zu analysieren und gezielt zu nutzen. Durch die Integration von Parametern wie Transportvolumen, Mautdaten und sozioökonomischen Faktoren ermöglicht das Tool fundierte Entscheidungsprozesse, die langfristig die Rolle der Lausitz stärken werden.“
„Dieses Tool kann den Unternehmen bei der Planung ihrer Transportketten und Investitionsentscheidungen künftig sehr dienlich sein. Zum Beispiel, um zu erkennen, wieviel freie Kapazitäten es für den Gütertransport auf Straße und Schiene in der Lausitz gibt oder künftig geben wird. Als Projektpartner freuen wir uns, über die ersten sichtbaren Ergebnisse der bislang erfolgreichen Zusammenarbeit. Es ist ein bedeutendes Projekt in der Standortwerbung für die Lausitz“, sagt André Fritsche, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus.
Ausblick auf 2025: Erweiterung der Funktionen
Für das Jahr 2025 ist die sukzessive Erweiterung des Tools geplant. Dazu gehören:
- Visualisierung von Auslastungsdaten für Straßen- und Schienenverbindungen
• Gewerbestandorte im Kontext logistischer Anforderungen
• Netzwerk- und Engpassanalysen, um kritische Stellen frühzeitig zu identifizieren
• Bewertung logistischer Leistungen, einschließlich Effizienz und Kosten
• Routing-Funktionen unter Berücksichtigung von Transportemissionen und -kosten
• Geplante Infrastrukturvorhaben wie Terminalprojekte und Schienenausbauten
• Simulation von Standortentscheidungen, um Investitionen präzise zu planen
Mit seiner Kombination aus Standortfaktoren der Lausitzer Transportnetzwerke, Analysefunktionen als Entscheidungsgrundlage und der geplanten Simulationsmöglichkeiten hebt das DiSTILL-Tool die Planung und Optimierung multimodaler Transportketten auf ein neues Niveau. Es unterstützt Unternehmen dabei, logistische Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region Lausitz – ein zentraler Schritt in ihrer Transformation zur internationalen Logistikdrehscheibe.
Grafik: © DiSTILL