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Wie Frachtenbörsen zur Cybersicherheit beitragen

von Loginfo24 Redaktion
Digitale Frachtenbörsen sind ein integraler Bestandteil des Transport- und Logistiksektors, um Unternehmen effizient zu vernetzen und Geschäfte in Echtzeit abzuwickeln. Dabei ist der Umgang mit sensiblen Daten unerlässlich – angefangen von Kontaktdaten über Preisabsprachen bis hin zu Geschäftsunterlagen. Diese Informationen zu schützen ist längst nicht mehr nur eine gesetzliche Pflicht, sondern Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg.

(Erkrath) Transport- und Logistikunternehmen stehen im Fokus von Cyberkriminellen. Laut einer Studie der Bundesvereinigung Logistik war jedes zweite Unternehmen innerhalb von fünf Jahren mindestens einmal Opfer eines Cyberangriffs. Trotz dieser Zahlen gehen viele Unternehmen noch immer völlig sorglos mit sensiblen Informationen um. Es ist Zeit, dass sich daran etwas ändert und wir Daten über Unternehmen, Partner und Kunden als das betrachten, was sie sind: ein wertvolles Gut, das es zu schützen gilt.

So schützen Nutzer Ihre Daten im Spotmarkt
  1. Individuelle Nutzerzugänge: Wird eine Frachtenbörse von mehreren Nutzern genutzt, sollte jeder Nutzer über einen individuellen Zugang verfügen. Zugänge ehemaliger Mitarbeiter sollten zudem umgehend deaktiviert werden.
  2. Starke Passwörter verwenden: Passwörter sollten einmalig sein. Jedes Login sollte daher mit einem eigenen, individuellen und starken Passwort versehen sein. Um komplexe und sichere Passwörter zu generieren und zu verwalten, empfehlen sich Passwortmanager.
  3. Zwei-Faktor-Authentifizierung: Wenn eine mehrstufige Funktion zur Überprüfung der Identität angeboten wird, sollte man diese unbedingt nutzen. Diese Sicherheitsfunktion bietet eine zusätzliche Schutzebene vor Identitätsdiebstahl und unbefugter Account-Nutzung.
  4. Gezielte Sichtbarkeit: Auf Online-Marktplätzen sollten nur die unbedingt notwendigen Informationen preisgegeben werden. Bei Frachtenbörsen kann das etwa bedeuten, Unternehmensdokumente nur im Falle eines Geschäftsabschlusses offenzulegen oder Informationen etwa zur Sendung nur mittels Versandstatus und ETA zu teilen.
  5. Sichere Kommunikationswege: Geschützte Kommunikationskanäle verhindern Datenverluste und erhöhen die Sicherheit. Frachtenbörsen bieten für diesen Zweck häufig Messenger an, über die sich die Geschäftspartner bilateral austauschen und auch Dokumente und Frachtdetails versenden können.
  6. Sorgfältige Prüfung von Angeboten: Bei neuen Geschäftspartnern ist es ratsam, deren Identität über offizielle Quellen wie dem Handelsregister zu überprüfen. Außerdem ist es hier besonders wichtig, die sicheren Kommunikationswege einzuhalten und im Falle von E-Mail-Kommunikation die Absenderadresse etwa im Unternehmensprofil der Frachtenbörse abzugleichen.
  7. Vorsicht bei Zahlungen: Zahlungen sollten nur innerhalb des vereinbarten Prozesses erfolgen und bei verdächtig unschlagbaren Angeboten ist grundsätzlich Vorsicht geboten.
Was Online-Frachtenbörsen zum Datenschutz beitragen sollten

Diese Tipps beziehen sich alle auf den sicheren Umgang mit Daten durch die Nutzer von Frachtenbörsen. Doch was sollten Online-Marktplätze selbst anbieten, um die Daten ihrer Nutzer zu schützen?

Technisch sollten Online-Marktplätze die Daten ihrer Nutzer etwa durch eine starke Zugangskontrolle, eine Multi-Faktor-Authentifizierung, etablierte Standards für die Verschlüsselung, Schutzmechanismen wie Firewalls, DDoS-Prevention (Schutz vor Überlastungsangriffen) sowie rollenbasierten Zugriffskonzepte schützen. Darüber hinaus sollten Nutzer von digitalen Frachtenbörsen selbst entscheiden können, wer wie viele ihrer Informationen sehen kann.

Bei TIMOCOM ist Datenschutz nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern ein Versprechen an die Kunden. Dafür werden die eigenen Mitarbeitenden etwa durch interne Awareness-Programme sowie durch einen eigens entwickelten interaktiven Exit-Room im Umgang mit sensiblen Daten geschult.

Datenschutz als Erfolgsfaktor

Unternehmen in der Transportbranche sollte Datenschutz nicht nur als gesetzliche Pflicht, sondern als potenziellen Erfolgsfaktor sehen. Durch einfache Anpassungen und aktives Zutun aller Beteiligten können die Risiken erheblich minimiert werden. Der Schutz sensibler Daten ist entscheidend für eine vertrauensvolle und effiziente Zusammenarbeit. Wer sich dessen bewusst ist und seine Mitarbeitenden gezielt schult, kann digitale Frachtenbörsen ebenso sicher nutzen wie jeden anderen Online-Marktplatz.

Niko Härig ist Co-Leiter der Fachgruppe Datenschutz des Bundesverbands
der Unternehmensjuristinnen und Unternehmensjuristen e. V. (BUJ)
und Datenschutzbeauftragter bei TIMOCOM

Titelbild: © Loginfo24

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