Startseite LänderDeutschland E-Anteil 2024 bei Fahrzeugzulassungen in der Schweiz rückläufig

E-Anteil 2024 bei Fahrzeugzulassungen in der Schweiz rückläufig

von Loginfo24 Redaktion
Nach Jahren mit zum Teil starken Zuwächsen ist der Anteil der rein elektrischen Fahrzeuge an den Neuzulassungen 2024 leicht gesunken: Bei den Personenwagen auf 19,0% (von 20,7% im Jahr 2023) und bei den Güterfahrzeugen auf 8,6% (2023: 12,2%). Insgesamt ging die Zahl aller Motorfahrzeug-Neuzulassungen 2024 gegenüber dem Vorjahr um 2,9% zurück.

(Bern) Nichtsdestotrotz vergrösserte sich der Fahrzeug-Gesamtbestand um 0,9% auf 6,5 Millionen. Dies geht aus der offiziellen Schweizer Strassenfahrzeugstatistik hervor, die vom Bundesamt für Statistik (BFS) erstellt wird.

Im Verlauf des Jahres 2024 wurden in der Schweiz insgesamt 346 059 Strassenmotorfahrzeuge neu in Verkehr gesetzt. Knapp drei Viertel davon, nämlich 245 552, waren Personenwagen. Dazu kamen 49 507 Motorräder, 35 921 Güterfahrzeuge sowie 15 079 Landwirtschafts-, Industrie- und Personentransportfahrzeuge.

Verglichen mit dem Jahr 2023 ist das Total der neu immatrikulierten Strassenmotorfahrzeuge 2024 um 2,9% zurückgegangen. Somit blieben die Neuzulassungszahlen auch im fünften Jahr nach Beginn der Covid-19-Pandemie deutlich unter den davor verzeichneten Werten – und dies, obschon die durch die Pandemie und anschliessend durch den Ukraine-Krieg bedingten Lieferengpässe seit Längerem überwunden sind. Verglichen mit dem mittleren Wert der zehn «Vor-Covid-Jahre» 2010 bis 2019 wurden 2024 gut ein Siebtel weniger Strassenfahrzeuge neu eingelöst.

Personenwagen: Rückgang des Elektro-Anteils in fast allen Kantonen  

Die Neuzulassungen von Personenwagen sind 2024 gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 4,1% zurückgegangen. Daran haben auch die lange Zeit boomenden Elektroautos nichts ändern können – im Gegenteil: Nachdem das Wachstum im Elektro-Segment schon 2023 weniger dynamisch verlief als in den Jahren davor, ist es 2024 vorläufig zum Erliegen gekommen. Mit einem Anteil von 19,0% an allen Personenwagen-Neuzulassungen verzeichneten die reinen «Stromer» sogar einen kleinen Marktanteilsverlust von 1,7 Prozentpunkten gegenüber 2023 (20,7%). Dabei vollzog sich dieser Rückgang auf breiter Front: Er betraf alle Monate ausser Februar und März und mit einer Ausnahme auch alle Kantone. Als mögliche Ursachen werden von der Branche und den Fachmedien eine zurzeit noch schmale Elektroauto-Angebotspallette im tieferen Preissegment sowie teilweise fehlende Heim-Lademöglichkeiten für Mieterinnen und Mieter genannt. Weitere Gründe werden unter anderem in der Ausdehnung der (vierprozentigen) Automobilsteuer auf Elektroautos Anfang 2024 und in den erst ab 2025 verschärften CO2-Flottenzielen für die Importeure vermutet.

Steckerfahrzeuge klar unter dem Ziel der Roadmap Elektromobilität 2025

Ungefähr stabil blieb 2024 mit 8,6% (2023: 9,0%) der Anteil der neu zugelassenen aufladbaren Hybridfahrzeuge (Plug-in-Hybride). Somit sank 2024 der summierte Anteil der am Stromnetz aufladbaren «Steckerfahrzeuge» (reine Elektroautos plus Plug-in-Hybride) von 29,7% auf 27,6%. Laut Zielsetzung der zweiten Etappe der unter Federführung des Bundes gemeinsam mit der Branche, Verbänden und weiteren Akteuren formulierten «Roadmap» zur Förderung der Elektromobilität sollten die Steckerfahrzeuge bereits Ende des laufenden Jahres 2025 die Hälfte aller Neuzulassungen ausmachen.

Normal-Hybride bei den Neuwagen erstmals an der Spitze

Ein zweigeteiltes Bild zeigt sich 2024 bei den reinen Verbrennungsmotoren: Während der Anteil der «Benziner» gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen ist, nämlich von 33,3% auf 29,1%, konnten die Dieselautos ihren Marktanteil nach sieben Minusjahren in Folge bei 9,4% stabilisieren. Deutlich zuzulegen vermochten die Normal-Hybride: Mit einem Anteil von 33,9% (2023: 27,6%) verzeichneten sie erstmals mehr Zulassungen als die reinen Benziner und avancierten damit zum grössten Antriebssegment bei den neuen Personenwagen. Normal-Hybride beziehen ihre Antriebsenergie zwar vollständig aus getanktem Benzin oder Diesel, laden damit zum Teil aber die Batterie eines elektrischen Zusatzmotors, was den Antrieb etwas effizienter macht.

Mehr Güterfahrzeuge – E-Anteil sinkt ebenfalls

Im Gegensatz zu den Personenwagen wurden bei den Güterfahrzeugen 2024 insgesamt etwas mehr Neuzulassungen registriert als noch im Vorjahr. Zugelegt haben dabei besonders die Lastwagen (+15,3%), während die Veränderungen bei den Lieferwagen (+1,3%) und den Sattelschleppern (-0,6%) eher klein waren. Vom Minus im Elektro-Segment waren die Güterfahrzeuge hingegen genauso betroffen wie die Personenwagen: Der Anteil der rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge an allen neu zugelassenen Sachentransportern sank innert Jahresfrist von 12,2% auf 8,6%.

Einen markanten Rückgang der Neuzulassungen um 13,8% verzeichneten 2024 die Landwirtschaftsfahrzeuge. Diese Fahrzeuggruppe wurde in der Fahrzeugstatistik erstmals 1989 separat erfasst. Seit jenem Jahr sind noch nie so wenige neue Landwirtschaftsfahrzeuge eingelöst worden wie 2024.

Gesamtbestand der Personenwagen wächst um rund 35 000 Fahrzeuge

Alles in allem waren 2024 am 30. September, dem langjährigen Stichtag, schweizweit 6 503 711 motorisierte Strassenfahrzeuge zum Verkehr zugelassen, dies ohne Motorfahrräder und E-Bikes. Zu etwa drei Vierteln handelte es sich dabei um Personenwagen, von denen 4 796 090 Stück immatrikuliert waren. Somit verkehrten auf den Schweizer Strassen trotz relativ weniger Neuzulassungen 35 142 Personenwagen mehr als noch ein Jahr zuvor (+0,7%). Der Anteil der Elektroautos stieg zwischen 2023 und 2024 von 3,3% auf 4,2%. Somit fährt mittlerweile rund eines von 24 Autos rein elektrisch.

Motorisierungsgrad seit 2012 ungefähr stabil

Pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner waren 2024 in der Schweiz 535 Personenwagen immatrikuliert. Nachdem der Motorisierungsgrad über viele Jahre immer weiter angestiegen war, hat er sich auf Ebene der gesamten Schweiz seit ungefähr 2012 stabilisiert und bewegt sich seither zwischen 535 und 543 Fahrzeugen. Anders präsentiert sich die Situation in den Nachbarländern: Im jüngsten Jahr, für das vergleichbare Daten vorliegen, nämlich 2023, verkehrten besonders in Liechtenstein (774) und Italien (694), aber auch in Deutschland (588), Frankreich (578) und Österreich (566) mehr Autos pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner als in der Schweiz (543; Werte gemäss EU-Definitionen, teilweise noch provisorisch). Ausserdem ist in diesen Ländern der Motorisierungsgrad in den letzten Jahren weiter angestiegen.

Foto: © Loginfo24

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