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Contargo weiht Ladeinfrastruktur für E-Lkw in Neuss ein

von Loginfo24 Redaktion
Das Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk Contargo feiert heute am Terminal in Neuss die offizielle Eröffnung seiner Ladeinfrastruktur für vollelektrische Lkw. An 15 Standorten richtet das Unternehmen aktuell bis zu 90 Ladepunkte sowie Energiemanagementsysteme einschließlich Batteriespeicher für seine wachsende E-Lkw-Flotte ein – gefördert durch den Bund. Damit entsteht Deutschlands größte private Ladeinfrastruktur für E-Lkw.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, eröffnete symbolisch die ersten acht Ladesäulen in Neuss mit einer Rede: „Ich freue mich, dass wir mit unserer Förderung den Markthochlauf klimafreundlicher schwerer Nutzfahrzeuge angestoßen haben und er bereits jetzt dynamisch verläuft. Jeder klimafreundliche angetriebene Lkw hilft uns bei einem wesentlichen Ziel unserer politischen Arbeit: Unser Land bis 2045 klimaneutral aufzustellen. Contargo ist damit ein Vorbild für die gesamte Branche. Es ist schön zu erleben, wie klug das Unternehmen die Investitionen verwendet und die Chancen der Transformation erkannt hat – so erreichen wir gemeinsam beeindruckende Innovationen in Deutschland.“

„Am Standort Neuss eröffnen wir heute symbolisch für alle anderen Standorte acht Ladepunkte, die aber für viel mehr stehen“, sagt Jürgen Albersmann, CEO Contargo. „Es ist der Grundstein für die Dekarbonisierung unserer Lkw-Flotte. Wir, als eines der größten, trimodalen Hinterland-Containerlogistik-Netzwerke, sehen uns in der Verantwortung echte Lösungen zu präsentieren, um gemeinsam mit unseren Kunden die Verkehrswende aktiv voranzutreiben. Dieses Engagement ist wichtig, da der Kombinierte Verkehr in den nächsten Jahren stark wachsen wird.“

Auf Wachstum ausgerichtet

Ähnliche Anlagen entstehen derzeit an 14 weiteren Standorten der Contargo Gruppe. Bisher sind 22 Ladepunkte an sieben Standorten mit einer Leistung von je 250 kW in Betrieb, insgesamt 90 sollen es zunächst werden. Dank der eigenen Ladeinfrastruktur kann das Unternehmen seine vollelektrischen Lkw mit Ökostrom versorgen.

Insgesamt umfasst die Flotte der vollelektrischen 44-Tonner bei Contargo aktuell 57 Fahrzeuge, weitere 33 werden bald ausgeliefert. Sobald die 90 Ladepunkte betriebsbereit sind, sollte ein Hochskalieren der Flotte realisierbar sein. Die Ladeinfrastruktur ist also auf weiteres Wachstum ausgerichtet, so dass künftig auch Fahrzeuge von Subunternehmen dort laden können.

 Pionierarbeit auf dem Weg zur Ladeinfrastruktur

„Es handelt sich hierbei nicht nur um einfache Ladesäulen, sondern um eine vollständige Integration in das Ökosystem der Containerterminals“, erklärt Olaf Jahn, Betriebsleiter in Neuss und standortübergreifend verantwortlich für das Energiemanagement des Projekts. „Dank unseres intelligenten Energiemanagementsystems können wir unsere verschiedenen Verbraucher – von den Krananlagen über die Büroinfrastruktur bis hin zu Reefer-Containern und den Ladepunkten für E-Lkw – optimal an das verfügbare Stromangebot anpassen.“

Den Strom erhalten die Contargo-Terminals künftig nicht nur von ihrem Stromanbieter, sondern auch durch Rekuperation von den Krananlagen und aus Photovoltaikanlagen. Die Batteriespeicher sorgen dafür, dass keine Lastspitzen entstehen und den operativen Betrieb zusätzlich verteuern. Zudem können Überschüsse für Zeiten mit großem Strombedarf vorgehalten werden.

Diese Integration des Aufbaus der Ladeinfrastruktur durchgeführt im laufenden Betrieb ist eine außerordentlich komplexe Aufgabe, bestätigt Pinar Yüzgec Elma, Projektleiterin Ladeinfrastruktur bei Contargo. „Zum einen haben wir uns mit einer sehr großen Anzahl Beteiligter abzustimmen, von Netzbetreibern über Grundstückseigentümern bis zu Baubehörden, zum anderen haben die wenigsten davon Erfahrung mit so einem Projekt. Dennoch ist es beeindruckend zu sehen, wie alle gemeinsam an dieser zukunftsweisenden Lösung arbeiten.“

86 E-Lkw und 93 Ladesäulen werden im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) mit rund 42,4 Mio. EUR durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Davon werden rund 15,1 Mio EUR im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert, Anträge werden durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität bewilligt.

Fotos: © Contargo / Bildlegende Titelfoto (v.l.n.r.): Jürgen Albersmann, CEO Contargo, Klemens Rethmann, Rethmann Gruppe, Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, Reiner Breuer, Bürgermeister der Stadt Neuss, Andreas Stöckli, Vorstand Rhenus

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