Die Hupac Gruppe konnte 2019 mehr als 1 Million Strassensendungen von der Strasse auf die Schiene verlagern und ein zufriedenstellendes finanzielles Ergebnis erzielen. In der Corona-Krise erhält Hupac ihr Netzwerk dank Digitalisierung und kontaktfreien Prozessen aufrecht.
(Chiasso) Die Hupac Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr erstmals mehr als 1 Million Lastwagen-Sendungen von der Strasse auf die Schiene verlagert. Gesamthaft konnte die Anzahl der Transporte um 10,5% auf 1.024.089 Strassensendungen gesteigert werden. Das Wachstum war zum Teil bedingt durch die Akquisition des Unternehmens ERS Railways im Juni 2018, das im letzten Jahr erstmals ganzjährig in der Hupac Gruppe konsolidiert wurde.
Im Kerngeschäft des transalpinen Verkehrs durch die Schweiz hat Hupac dank der Einführung neuer Produkte erneut Marktanteile gewonnen. Insgesamt war das vergangene Jahr durch eine negative Mengenentwicklung im Landtransport durch die Alpen (-4,6%) als Folge der Abschwächung der Konjunktur in Europa gekennzeichnet. Dennoch konnte Hupac ihre starke Stellung im Kombinierten Verkehr mit einem Transportvolumen von 551.042 Strassensendungen (+2,8%) weiter ausbauen und somit dazu beitragen, dass die Anzahl der Strassentransporte durch die Schweiz verringert wurde.
Finanziell gesund ins Krisenjahr 2020
Die Hupac Gruppe blickt auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2019 zurück. Während der Gruppenumsatz um 5,4% auf CHF 611 Millionen stieg, konnte das Geschäftsergebnis wegen der sich eintrübenden Konjunktur, des starken Schweizer Franken und der Reduktion der Fördermittel mit der Umsatzentwicklung nicht ganz mithalten. Der EBITDA stieg zwar noch um 4,6% auf CHF 55,4 Mio., das Jahresergebnis fiel jedoch mit CHF 5,1 Mio. um 35% tiefer als im Vorjahr aus. Dazu trugen negative Währungseffekte und ein ausserordentlicher Effekt aus dem Vorjahr bei.
Unsichere Fahrt für die Hupac im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Krise!
Die Corona-Krise stellt das Unternehmen seit Februar 2020 vor aussergewöhnliche Herausforderungen. „Die Firma ist finanziell gesund und hat sich zusätzliche finanzielle Liquidität im Hinblick auf ein längeres Krisen-Szenario gesichert“, so Hans-Jörg Bertschi, Präsident des Verwaltungsrats der Hupac. „Wir erwarten, dass in der zweiten Hälfte 2020 schrittweise eine europaweite Erholung der Transportmengen einsetzen wird“.
Zudem hat sich Hupac dafür eingesetzt, dass der Schienengütertransport und die Terminals als systemrelevant anerkannt werden und auch bei Lockdowns nicht geschlossen werden sollten, um eine sichere Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern aufrecht zu erhalten. Dies hat dazu beigetragen, dass das Angebot von Hupac immer offenstand, auch in der Phase der nationalen Grenzschliessungen.
Verlagerungserfolg fortsetzen, Corona-Krise überbrücken
Der starke Verkehrsrückgang im Zusammenhang mit der Corona-Krise belastet das System des Kombinierten Verkehrs enorm. Nach einem erfreulichen ersten Quartal mit einem Verkehrswachstum von 3,6% verzeichnete Hupac im April einen starken Rückgang der Transportmengen, besonders ausgeprägt im alpenquerenden Verkehr nach Italien. Hauptgrund für diesen Einbruch – der spitzenweise minus 50% erreichte – war die weitgehende behördliche Schliessung der Industrieproduktion. Durch stufenweise Lockerung der Auflagen steigt das Verkehrsvolumen im Netzwerk der Hupac gegenwärtig wieder an und befindet sich zurzeit auf einem Niveau von minus 25% gegenüber den geplanten Verkehrsmengen.
Der europaweite Verkehrseinbruch bei gleichzeitigem Erstarken des Wettbewerbs der Strasse durch die in der Corona-Krise gesunkenen Dieselpreise erfordert wirksame Massnahmen zur Unterstützung des Kombinierten Verkehrs, um eine Rückverlagerung von der Schiene auf die Strasse zu verhindern. Die Schweiz plant, den alpenquerenden Kombinierten Verkehr stärker mit den bereits zur Verfügung stehenden Fördermitteln zu unterstützen. Italien gewährt Rabatte auf die Trassenkosten zu Gunsten der Eisenbahnverkehrsunternehmen. „Weitere Massnahmen zur Absenken der Fixkostenlast der Kombi-Operateure erwarten wir auch von Deutschland als wichtigstem Markt und zentralem europäischen Transitland“, so Michail Stahlhut, Direktor der Hupac Intermodal. „Eine befristete zusätzliche Trassenpreisförderung sowie Zuschüsse für Rollmaterial, welches in der Krise nicht genutzt werden kann, würden Entlastung schaffen und einem Kahlschlag der Angebote im Schienengüterverkehr entgegenwirken. Ohne entsprechende Unterstützung sind die Operateure des Kombinierten Verkehrs gezwungen, ihr Angebot zu reduzieren, was eine gefährliche Abwärtsspirale in der Verkehrsverlagerung auslösen würde“.
Neue Verbindungen 2020
Im laufenden Jahr konnte Hupac trotz Corona-Krise ihr Produktportfolio weiterentwickeln. Im Januar wurden tägliche Verbindungen Rotterdam <=> Melzo und Novara <=> Pescara für P400-Trailer in das Netzwerk integriert. Im April startete ein Shuttlezug zwischen Perpignan und Köln für P400-Trailer, eine bahnbrechende Innovation für den Markt Spanien/Südfrankreich. Ebenso im April nahm ein täglicher Zubringerdienst Geleen <=> Moerdijk mit weitergehenden Verbindungen nach UK und Italien den Betrieb auf, während für den Binnenverkehr Schweiz ein verbessertes Einsatzkonzept zwischen Stabio und Aarau umgesetzt wurde.
Im Bereich des maritimen Hinterlandverkehrs konnte ERS Railways die Verbindungen Bremerhaven <=> Regensburg und Bremerhaven <=> Frankfurt im April ins Angebot aufnehmen. Die neue Business Unit Landbridge China lancierte Anfang Mai einen Shuttleverkehr zwischen Xian in Westchina und Warschau in Polen mit Anschluss an des europäische Shuttle Net der Hupac.
Den kompletten Geschäftsbericht von Hupack online abrufen:
https://www.hupac.com/Geschaftsbericht
Fotos: Hupac