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Der Kombinierte Verkehr ist ein Top-Klimaschützer

von Redaktion Loginfo24

Die Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr e.V. (SGKV) äussert Zukunftsgedanken zur Stärkung des kombinierten Verkehrs. Der KV ist eine der Säulen des europäischen Green Deal für den Güterverkehr. Kritisiert wird auch die einseitige Mautbefreiung für CNG- und LNG-angetriebene LKW. Technologie-Förderung muss das KV-Gesamtsystem im Blick haben

(Berlin) Der Kombinierte Verkehr (KV) nutzt die Stärken von Schiene, Straße und Wasserstraße und fördert einen möglichst klimafreundlichen, flexiblen Gütertransport. Ca. 800 Mio. Euro wurden in den letzten 20 Jahren in die KV-Infrastruktur nicht bundeseigener Anlagen investiert – dies spart heute bereits ca. 2 Mio. t CO2 jährlich. Auch in der COVID-19 Krise zeigt der KV europa-weit, was er kann: Regionen vernetzen, Güter überregional bündeln, Langstreckenverkehre weg von der Straße auf Schiene und Wasserstraße verlagern, Kooperation über Landesgrenzen hinweg. Der Kombinierte Verkehr ist systemrelevant.

Nur folgerichtig ist der KV daher eine der Säulen des europäischen Green Deal für den Güterverkehr und der Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung. Entscheidend ist damit die Frage: Wie stärkt man den KV? Und wie sollten Förderungen ausgestaltet sein, um das KV-Gesamtsystem weiter voranzubringen? Die Antwort liegt in der Natur des KV selbst: Nicht einzelne Verkehrsträger oder Technologien dürfen im Fokus der Förderung stehen, sondern immer die Wirkung aufs Gesamtsystem. Dies bedeutet: Alle Verkehrsträger müssen gleichrangig behandelt werden, es gilt Technologieoffenheit, und alternative Antriebe und Kraftstoffe sind immer in ihrem positiven Klima-Effekt auf die gesamte KV-Kette zu betrachten.

Gleichbehandlung der Verkehrsträger stärkt das KV-Gesamtsystem

Geplante Mautbefreiung bis 2023: Förder-Ungleichgewicht für das Gesamtsystem KV Nicht zielführend ist daher, um ein Beispiel zu nennen, die verbrauchsabhängige Förderung von CNG- und LNG-Antrieben im LKW durch die geplante Fortführung der Mautbefreiung bis 2023. Diese Sonderstellung des LKW wird dem KV nicht gerecht. Positiv gesprochen: Wird der LKW mit 18,7 Cent je LKW-km gefördert, müsste auch die Bahn mit 6,54 Euro pro Zug-km gefördert werden.

Nur mit dieser Gleichbehandlung sind wir beim Erreichen der Klimaschutzziele auf Kurs. Um den KV voranzubringen, braucht es daher immer den Blick aufs Gesamtsystem. Ein verkehrsträgerübergreifendes Fördersystem verhindert Rückverlagerungseffekte und erzeugt eine bessere Umweltbilanz für das gesamte Transportsystem. Und zu diesem verkehrsträgerübergreifenden Fördersystem gehört unter anderem die Unterstützung bei Infrastruktur und Anschaffung, bei der Durchführung von Mess-reihen und der Umrüstung.

Wie klimaeffizient sind alternative Antriebe und Kraftstoffe?

Auch diese Frage muss beantwortet werden – in Bezug auf den Systemnutzen für den KV wie für die gesamte Logistik. Dazu braucht es weitere Messreihen im Realbetrieb, Testdaten und neutrale Analysen – die Voraussetzung dafür, dass Fördermittel eine möglichst hohe Wirksamkeit erzielen. Alternative LKW-Antriebe und -Kraftstoffe kommen im KV zielgenau zum Einsatz: im straßengebundenen Vor- und Nachlauf auf der „ersten und letzten Meile“ ebenso wie bei schwerem Gerät im Terminalbereich. So reduzieren zum Beispiel effiziente Gasantriebe Feinstaub- und Lärmemissionen, das ist gut für die gesamte Transportkette.

Foto: Adobe Stock RRF

http://www.sgkv.de/

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