Mit einer neuen sensorbasierten Fuhrparkanalyse deckt das Start-up MotionMiners ab sofort Ineffizienzen bei Intralogistik-Flotten in Industrie, Handel und Logistik auf. Gemessen werden die Bewegungsdaten der Gabelstapler, Schnellläufer oder Routenfahrzeuge mit einem Set von bis zu drei Sensoren pro Fahrzeug. Anschließend erfolgt eine ganzheitliche KI-gestützte Analyse über die webbasierte Plattform, die MotionMiners PROCESS INTELLIGENCE. Nach einer erfolgreichen Pilotphase präsentiert MotionMiners das neue Produkt erstmals auf der LogiMAT in Stuttgart.
(Dortmund) Die Hauptthemen, die Intralogistiker im Umgang mit der Flotte umtreiben, hat Sascha Kaczmarek, Mitgründer von MotionMiners vorab im Austausch mit der Branche identifiziert: „Ganz oben auf der Optimierungs-Wunschliste stehen die Reduzierung von staubedingten Wartezeiten, Leerfahrten, Standzeiten und Informationen über die Flottenauslastung. Doch was fehlt, sind belastbare Kennzahlen über die Fahrzeugbewegungen, um die Effizienzen zu heben. Dieses Feld gleicht in der Praxis einer Blackbox.“
Mit einem Set bestehend aus bis zu drei Sensoren befähigt MotionMiners die Unternehmen nun, sich eine eigene fundierte Grundlage an Primärdaten aufzubauen. Die Basis bildet der Sensor „Vehicle Logger“, der die Bewegungen des Fahrzeugs protokolliert. Optional nutzbar sind zwei Zusatzsensoren an der Gabel. Gemessen werden können ab jetzt Gabelspielzeiten/Hubhöhen oder auch Leer-/Vollfahrten.
Daten werden über Zeitraum von zwei bis drei Wochen erhoben
„Die Daten werden im Durchschnitt über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen erhoben. Bei unserem Pilotkunden, einem Gabelstaplerhersteller, hat unsere Sensorik beispielsweise an 24 Fahrzeugen innerhalb von zehn Tagen insgesamt 1.650 Datenstunden aufgezeichnet“, berichtet Kaczmarek. Um die Flotte zu lokalisieren, werden zusätzlich Bluetooth-Sender (Beacons) in der Halle platziert. Für eine Fläche von 20.000 bis 40.000 m2 sind etwa 200 Beacons erforderlich. Bei Außenflächen setzt MotionMiners ergänzend eine GPS-Ortung ein.
Bei der anschließenden KI-unterstützenden Auswertung werden die erhobenen Daten mithilfe des Analysedashboards der MotionMiners PROCESS INTELLIGENCE (Software) analysiert. Dabei können sich die Nutzer die für sie relevanten Kennzahlen (KPI) individuell im Dashboard zusammenstellen. Eine Analyse lohne sich ab etwa fünf Fahrzeugen und sei nach oben beliebig skalierbar, bestätigt Kaczmarek und konkretisiert: „Wir können auch Flotten mit über 100 Einheiten ausstatten und sind dabei komplett herstellerunabhängig.“ Als erste Optimierungsmaßnahmen aus den Pilotprojekten wurde unter anderem die Flottengestaltung verändert, indem wenig genutzte oder ausgelastete Fahrzeugtypen ersetzt wurden.
Integration von Betriebsdaten möglich
Neu eingeführt hat MotionMiners außerdem das Betriebsdaten-Matching. Dies ermöglicht es den Nutzern, selbstständig die von der Motion-Mining-Technologie erhobenen Bewegungsdaten mit den eigenen Betriebsdaten auf der Plattform zu kombinieren. Dazu gehören in der Intralogistik primär WMS-, TMS- oder Maschinendaten, die über eine Schnittstelle integriert werden. Kaczmarek nennt die Vorteile: „Der Prozessingenieur profitiert, da er noch tiefer in die Analyse einsteigt. Durch das Korrelieren der Daten lassen sich Prozesszeiten und -aufwände auf Kunden-, Artikel- oder Auftragsgruppen herunterbrechen.“
Das neue Matching-Tool kann auch für das bereits etablierte Produkt von MotionMiners eingesetzt werden, bei dem die Bewegungen von Menschen in der Intralogistik in Bezug auf Effizienz und Ergonomie analysiert werden. In diesem Anwendungsbereich der Sensortechnik zählt MotionMiners mittlerweile schon über 200 abgeschlossene Projekte.
Foto: © MotionMiners