Die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) und die Gewerkschaft ver.di haben sich nach langen und äußerst schwierigen Verhandlungen auf einen neuen Tarifvertrag für die gewerblichen Beschäftigten geeinigt. Die tabellenwirksame Erhöhung erfolgt bei zweijähriger Laufzeit in drei Stufen: Ab 01.06.2022 gibt es durchschnittlich 4,8 Prozent mehr, zusätzlich 2,4 Prozent ab 01.03.2023 sowie ab 01.09.2023 weitere 2,4 Prozent.
(Lübeck) Die ver.di-Mitglieder haben dem Vorschlag in der gestrigen Abstimmung mehrheitlich zugestimmt. Mit der Einigung konnten die Tarifpartner einen Arbeitskampf abwenden.
Dieser Tarifabschluss ist vor dem Hintergrund der geschäftlichen Entwicklung der LHG zu bewerten. Im Rahmen des Zukunftssicherungsvertrages läuft der Verzicht der Arbeitnehmer auf ihre Lohnbestandteile automatisch aus. Die LHG muss gleichzeitig einen kontinuierlichen Rückgang im Forstproduktebereich und die Einstellung sämtlicher Russland-Dienste verkraften. Zahlreiche Maßnahmen zur Gegensteuerung wurden ergriffen und zeigen teilweise Wirkung. Dies trifft insbesondere auf die Umstrukturierung des Nordlandkais zu.
Leistungsfähigkeit des Hafens nicht gefährden
Sebastian Jürgens, Geschäftsführer der LHG, kommentiert: „In diesen schwierigen Zeiten war es uns wichtig, die Leistungsfähigkeit des Hafens nicht zu gefährden. Zuverlässigkeit und Abfertigungsqualität sind für unsere Kunden unverzichtbar. Die Geschäftsführung ist jetzt gefordert, konsequent an der weiteren Konsolidierung der LHG zu arbeiten, um die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens sicherzustellen. Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit bleibt oberstes Gebot im Interesse der LHG und des Standortes“.
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