Zusammen mit den drei Logistikunternehmen DPD, GLS und Hermes hat die Stadt Ludwigsburg jetzt ein Pilotprojekt gestartet, um das Thema nachhaltige Mobilität auch bei der Zustellung von Paketen voranzubringen. Statt mit dem Auto wird die Paketpost dabei umweltfreundlich mit dem Lastenfahrrad ausgeliefert. Das Franck-Areal am Bahnhof fungiert als sogenanntes „Mikrodepot“.
(Ludwigsburg) Mikrodepots sind kleine Distributionszentren. Sie ermöglichen an einem zentralen Standort das Umlagern von Paketen auf Lastenfahrräder für die „letzte Meile“ der Zustellung. Damit kann die Auslieferung durch größere Autos und Sprinter ersetzt werden. In Ludwigsburg werden die Betreiber – die drei Logistikunternehmen DPD, GLS und Hermes – mit jeweils einem elektrischen Lastenrad auf der gemeinschaftlich genutzten Fläche im Franck-Areal starten. Ein möglicher Ausbau der Flotte wurde bereits angekündigt. Pro Tag können mit einem Lastenrad um die 100 Pakete an private Endkunden ausgeliefert werden. Der Schwerpunkt der Paketzustellung wird auf der Weststadt und der Innenstadt liegen.
Mikrodepot in leerstehendem Gebäude
Das Konzept für dieses Pilotprojekt zur nachhaltigen Logistik haben die drei Unternehmen in Kooperation mit der Stadt Ludwigsburg erarbeitet. Das Mikrodepot wird bis Ende des Jahres eine Zwischennutzung eines zurzeit leerstehenden Gebäudes im Franck-Areal darstellen.
„Durch die Corona-Pandemie wird der Online-Handel für viele derzeit immer mehr zum Alltag und das Paketvolumen steigt. Da gilt es zu testen, wie sich die Auslieferung von Paketen zum privaten Empfänger möglichst flüssig und nachhaltig – mit weniger Emissionen wie zum Beispiel Lärm – abwickeln lässt“, erklärt Matthias Knobloch, Leiter des Fachbereichs nachhaltige Mobilität. Auch die Logistikpartner sehen bereits aus Erfahrungen in anderen Städten, dass sie mit der Kombination von Mikrodepot und gelenkigen Lastenfahrräder flexibler und effizienter im alltäglichen Betrieb arbeiten können.
Stadtentwicklung fördern
Die Stadt Ludwigsburg möchte dieses innovative Logistikkonzept unterstützen und stellt die Räumlichkeiten im Franck-Areal kostenfrei zur Verfügung. Dazu betont Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht: „Mit diesem Pilotprojekt möchten wir die nachhaltige Logistik als Teil der nachhaltigen Mobilität und Stadtentwicklung in Ludwigsburg fördern. Die Bewohnerschaft profitiert von weniger Verkehr und Emissionen, die Unternehmen profitieren von der Möglichkeit flexiblere, nachhaltigere und effizientere Zustellarten austesten zu können.“ Bei positiven Erfahrungen seien weitere Kooperationen in der Logistik angedacht.
Foto: © Stadt Ludwigsburg/Benjamin Stollenberg