Mit dem Projekt „Palettenladehöhen“ initiiert GS1 Germany gemeinsam mit 11 Unternehmen aus Industrie und Handel den Schritt zur Harmonisierung logistischer Standards in Deutschland und Europa. Ziel ist es, den bestehenden nationalen Standard im Bereich der Palettenladehöhen zu analysieren und auf den europäischen Standard EUL1 (1200 mm) auszurichten, um Effizienzpotenziale entlang der gesamten Supply Chain zu heben.
(Köln) Seit 1985 wird in der deutschen FMCG-Branche überwiegend die Palettenladehöhe CCG1 (1050 mm) genutzt. Im europäischen Vergleich hat sich jedoch die Ladehöhe EUL1 (1200 mm) als Standard etabliert. Diese ermöglicht eine effizientere Nutzung von Transport- und Lagerkapazitäten. Die aktuell unterschiedlichen Standards führen zu Ineffizienzen in Logistik, Datenmanagement und Warenfluss und machen eine Neuausrichtung erforderlich. „Mit dem Projekt schaffen wir die Basis, um Ineffizienzen zu beseitigen und die Supply Chain zukunftssicher aufzustellen. Ein gemeinsamer europäischer Standard ist der Schlüssel für mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit“, erklärt Stefan Thomas, Senior Manager Supply Chain Management bei GS1 Germany.
Projekt Palettenladehöhen soll Prozesse optimieren und zukunftsfähig machen
Im Rahmen des Projekts führt GS1 Germany gemeinsam mit Unternehmen wie Nestlé, Mondelez International, Oetker, dm, Beiersdorf und weiteren eine umfassende Analyse der aktuellen Ist-Situation durch. Dabei werden insbesondere relevante Prozesse, Datenflüsse, Systeme und Stammdaten untersucht. Erkenntnisse aus bilateralen Praxistests zwischen Industrie und Handel liefern zusätzliche Hinweise auf bestehende Hürden und Optimierungspotenziale. Auf dieser Basis wird ein konkreter Maßnahmenkatalog entwickelt, der sowohl die Anforderungen an die angepassten Palettenladehöhen als auch die Effizienzsteigerung in Supply-Chain-Prozessen berücksichtigt. „Eine Anpassung der Palettenhöhe auf 1,20 Meter erhöht in vielen Fällen die Auslastung der Fahrzeuge und trägt damit zu weniger LKW-Verkehr und CO₂-Reduzierung bei,“ sagt Andreas Heithoff, Head of Warehousing and Distribution bei Beiersdorf.
Datenmanagement und Umstellungsstrategie
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines Datenmanagement-Konzepts, das die Abbildung verschiedener Ladehöhenvarianten ermöglicht und Datenkonsistenz über Unternehmensgrenzen hinweg sicherstellt. Abschließend wird eine Strategie zur schrittweisen Einführung des neuen Standards EUL1 definiert. Diese Strategie wird anhand von Szenarien ausgearbeitet. „Mit der Einführung der Palettenladehöhenanpassung von CCG1 zu EUL1 setzen wir in Deutschland einen wichtigen Meilenstein, um uns europaweit einheitlich aufzustellen. Diese Maßnahme trägt dazu bei, LKWs besser auszulasten, Ressourcen effizienter einzusetzen und damit nachhaltiger am Markt zu agieren,“ erklärt André Arnshoff, Customer Innovation Manager DACH bei Mondelez International. Am Ende sollen ein Leitfaden zur praktischen Umsetzung und ein gemeinsames Positionspapier der beteiligten Unternehmen, das den Rahmen für ein künftiges Umstellungsszenario beschreibt, entstehen.
Foto: © GS1 Germany


