Die bereits veröffentlichte neue VDI-Richtlinie 2700 hätte eine Übergangsfrist ermöglichen sollen, um Fahrzeuglogistikunternehmen Zeit zu geben, ihre Lkw vor der Umsetzung zertifizieren zu lassen. Der Verband der Europäischen Fahrzeuglogistik (ECG) fordert seine Mitglieder auf, etwaige Probleme, die sie bei Polizeikontrollen oder an Ladeplätzen feststellen, zu melden.
(Bruxelles) Autotransporter, die durch Deutschland fahren oder dort beladen oder entladen werden, unterliegen neuen Richtlinien bezüglich der Sicherung von Fahrzeugen auf Lkw. Kann der Fahrer nicht nachweisen, dass sein Lkw den neuen Standards vollständig entspricht, drohen Bußgelder oder ein Verbot, an Werken zu laden. Tausende von Lkw müssen zertifiziert werden, doch laut den Aufbauherstellern haben bis jetzt weniger als die Hälfte der Fahrzeuge bisher die erforderliche Zertifizierung erhalten. Verschiedene Engpässe verzögern den Prozess.
„Während des Webinars wurde deutlich, dass die Zeit für unsere Mitglieder, um die neue VDI-Richtlinie umzusetzen, unzureichend ist. Wir fordern sowohl die Polizeibehörden als auch die OEMs auf, dies zu berücksichtigen. Eine Richtlinie, die sich über 15 Jahre bewährt hat, kann nicht von einem Tag auf den anderen als unzulänglich und verkehrsgefährdend angesehen werden“, sagt Frank Schnelle, designierter Geschäftsführer von ECG.
Übergangsfrist für alle Beteiligten notwendig
„Daher ist eine Übergangsfrist für alle beteiligten Parteien notwendig, um zu verhindern, dass die Hälfte der europäischen Autotransporter-Flotte vom deutschen Markt ausgeschlossen wird.“
Der ECG organisierte am Dienstag, den 24. September 2024, ein offenes Webinar mit über 200 Teilnehmern, um die neue Regelung zu erörtern und Fragen an den VDI (Verein Deutscher Ingenieure), die Zertifizierungsgesellschaft TÜV Süd sowie die spezialisierten Anhängerhersteller Kässbohrer, Lohr, RIMO und Rolfo zu ermöglichen.
„Wir wollten unseren Mitgliedern die Möglichkeit geben, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln, um ein besseres Bild der aktuellen Situation zu bekommen. Unsere Mitglieder konnten nicht rechtzeitig die Zertifizierung und Schulung der Fahrer abschließen. Laut den Aufbauherstellern kann es sogar noch mehrere Monate dauern, bis alles geregelt ist“, so Frank Schnelle.
Laut den Statuten des VDI unterliegen deren Richtlinien einer regelmäßigen Überprüfung. Um interne Fristen einzuhalten, musste die neue VDI-Richtlinie 2700 bis September 2024 offiziell veröffentlicht werden, nachdem im vergangenen Jahr der Entwurf veröffentlicht wurde.
Richtlinie nicht rechtsverbindlich
Die VDI-Richtlinie ist nicht rechtsverbindlich. Da das deutsche Straßenverkehrsrecht jedoch den neuesten Stand der Technik und das Wissen über die Ladungssicherung auf Fahrzeugtransportern widerspiegelt, kann die VDI-Richtlinie als aktueller Stand der Branche interpretiert werden. Der VDI merkt jedoch an, dass nur ein Gericht eine solche Entscheidung treffen kann. Der ECG bittet seine Mitglieder, alle Probleme, die sie bei Polizeikontrollen oder an Lade- bzw. Entladeplätzen feststellen, zu melden.
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