Die Hapag-Lloyd ist seit 1974 mit einer eigenen Tochtergesellschaft in der Schweiz vertreten und war seither an der gleichen Adresse beim Basler Rheinhafen domiziliert. Im Rahmen eines neuen Aufbruchs hat man nun im Messeturm hoch über Basel neue Büroräumlichkeiten bezogen. Zeit ein wenig Bilanz zu ziehen und nach vorne zu schauen.
(Basel) Die Hapag-Lloyd (Schweiz) AG wurde 1974 als Tochtergesellschaft der Hapag-Lloyd Aktiengesellschaft mit Sitz in Hamburg gegründet. Und seither war man ununterbrochen an der Südquaistrasse 14, nahe beim Basler Rheinhafen domiziliert. Container, sicher auch eigene, LKW und Züge der Hafenbahn prägten den Ausblick.
Thorben Nibbe, Country Manager Switzerland, bei Hapag-Lloyd dazu: „Im Rahmen der Konzern-Strategie «Strategy 2023» und der u.a. weltweiten Reorganisation der Customer Services in sogenannte «Quality Service Center», welcher in der Schweiz mit der Verlagerung des Customer Services nach Hamburg verbunden war, fanden wir, dass der Zeitpunkt gekommen ist auch räumlich ein neues Zeichen zu setzen“. Die Schweiz gehört seither innerhalb von Hapag-Lloyd zur Geschäftseinheit Germany/Central Europe mit Sitz in Hamburg.
Der Messeturm schnitt bei der Standortwahl am besten ab
Nach einer gründlichen Evaluation mehrerer in Frage kommenden Standorte, entschied man sich schliesslich für den Messeturm in Basel, lange Zeit das höchste Gebäude der Schweiz. Von den neuen Räumen im 21. Stock hat man einen wunderbaren Blick über Basel bis hin zu den Vogesen im Westen und dem Schwarzwald im Norden. Zu sehen ist auch wiederum der Basler Rheinhafen, diesmal von oben.
„Der Messeplatz liegt im Zentrum von Basel und doch äusserst verkehrsgünstig. Wir erreichen die beiden Bahnhöfe (SBB und Badischer Bahnhof) sehr schnell, haben gute Anbindungen an den ÖV in Basel und sind in 5 Minuten auf der Autobahn Richtung Schweiz oder Deutschland“, begründet Nibbe die Wahl des Standortes. Kaum war mit dem Umzug ein Meilenstein vollbracht, wurde Thorben Nibbe am 21. Mai. 2020 Vater von gesunden Zwillingen (ein Knabe, ein Mädchen) und durfte er am Pfingstmontag seinen 40. Geburtstag feiern. Viel Grund zum Feiern also innert kürzester Zeit für Nibbe.
Hauptbusiness Commodity und Crosstrade
Die achtzehn Mitarbeiter von Hapag-Lloyd Schweiz dürfen nun in modernen und angenehm eingerichteten Büros arbeiten. Die in der Schweiz verbliebenen Tätigkeiten betreffen ausschliesslich Verkauf und Kundenbetreuung im Bereich Customer Solution / Quality Services. Die Standbeine der Schweizer Gesellschaft sind in der Hauptsache Commodity und Crosstrade-Geschäfte von Kunden und Industrie. „Beim Commodity-Business werden sehr viele Container bewegt, die zwar die Schweiz nie berühren, aber die Auftraggeber sitzen in der Schweiz. Ähnlich verhält es sich bei den Crosstradegeschäften. Zu den Kunden gehören grosse Pharma-, Chemie- und Lebensmittelkonzerne, aber auch kleinere Rohstoffhändler, von denen es in der Schweiz viele gibt. Die anderen Aufträge betreffen die Importe und Exporte von und in die Schweiz. Die Kunden dort sind in der Regel die Speditionen“, erklärt Nibbe.
Die Commodity- und Crosstradegeschäfte frequentieren sehr stark die Regionen Südostasien, Indien Subkontinent und die Subsahara in Afrika. Diese Gebiete wurden auch vom Mutterhaus in Hamburg anlässlich der neuen Strategy 2023 zu attraktiven Wachstumsmärkten bestimmt und passen also hervorragend dazu. Die hauptsächlich transportierten Waren sind hier Kakao, Kaffee, Tabak, Baumwolle, Kautschuk und Mineralien etc. im Commodity- und Crosstradebereich. Pharma (Reefer), Chemie (Gefahrgut) als auch hochwertige Lebensmittel sowie Projektgeschäft dominieren die Schweizer Exporte.
Mit Umsatz-, Ergebnis- und Sendungszahlen für Ländergesellschaften gibt man sich bei Hapag-Lloyd bedeckt und verweist dabei auf die Zahlen des Konzerns:
Von Corona nicht unberührt geblieben
Die Corona-Pandemie ging natürlich auch nicht spurlos an Hapag-Lloyd in der Schweiz vorbei. „Auch wenn wir trotz Corona-Krise in der Schweiz noch auf ein gutes erstes Quartal blicken, so sehen wir im zweiten Quartal doch recht deutliche Auswirkungen auf die Transportvolumina“, so Nibbe.
Nibbe, war für Hapag-Lloyd nebst einer Ausbildung und Tätigkeiten am Hauptsitz in Hamburg (2000 – 2005), auch schon in San Francisco, Montreal, Durban, Shanghai und Dubai (2005 – 2018) tätig. Für die Schweiz, hier ist er seit Dezember 2018 tätig, möchte er, neben den üblichen Umsatz- und Mengenzielen, den Bereich der Kundenseminare und Events ausbauen. „Letztes Jahr haben wir mit interaktiven Workshops über Reefer und Gefahrgut den Anfang gemacht. Das kam sehr gut bei unseren Kunden an“, freut sich Nibbe auf weitere Veranstaltungen.
Ebenfalls fand ein Kundenevent im letzten November mit Schwerpunkt Westafrika in Lausanne statt. Nibbe war zuvor mit anderen Kollegen von Hapag-Lloyd persönlich vor Ort in Ghana, Benin und der Elfenbeinküste und wollte die Erfahrungen an die Kunden weitergeben. Weitere Events und Workshops mit Kunden werden folgen, somit u.a. zu den Thema Digitalisierung, Special Cargo und andere.
Bald ist Hapag-Lloyd 50 Jahre in der Schweiz und mit dem Umzug an das neue Domizil hat man klar kommuniziert, dass man im Konzern weiterhin auf diesen Standort setzt.
Fotos: © Loginfo24
Bildlegenden (von oben nach unten): Bild 1: Blick von der Basler Wettsteinbrücke auf den Messeturm / Bild 2: Thorben Nibbe, Country Manager Schweiz von Hapag-Lloyd. Im Hintergrund der Basler Rheinhafen und am Horizont die Ausläufer des Schwarzwaldes / Bild 3: Bei Hapag-Lloyd setzt man auf die Schweiz und hat das mit dem Umzug an das neue Domizil manifestiert.