Während sich in der Schweiz im September die Detailhandelsumsätze um 5,7 Prozent erhöht haben gegenüber dem Vormonat erhöht haben, ist der Index der Konsumentenstimmung gegenüber dem Juli 2022 um satte 47 Punkte gesunken und erreicht damit den tiefsten Stand seit Beginn der Umfrage im Jahr 1972.
(Bern) Gemäss der Oktober-Umfrage hat sich die Stimmung bei den Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber dem Vorquartal weiter verschlechtert. Die Beurteilung der eigenen finanziellen Lage sinkt auf einen neuen historischen Tiefststand. Die Neigung zu grossen Anschaffungen verharrt auf deutlich unterdurchschnittlichem Niveau. Sehr positiv eingeschätzt wird hingegen weiterhin die Lage am Arbeitsmarkt. Der Index der Konsumentenstimmung (−47 Punkte) ist gegenüber der Umfrage vom Juli abermals gesunken, und erreicht damit den tiefsten Stand seit Beginn der Umfrage im Jahr 1972.
Zum einen haben sich die Erwartungen der Konsumentinnen und Konsumenten für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten weiter eingetrübt. Der entsprechende Teilindex liegt neu bei −57 Punkten und damit weit unter dem langjährigen Mittel (−9 Punkte). Zum anderen beurteilen die Haushalte ihre finanzielle Lage nochmals deutlich negativer als im Vorquartal. Der Teilindex zur vergangenen finanziellen Lage (−40 Punkte) fiel auf einen historisch tiefen Wert. Nur Anfang der 1990er Jahre wurde die Lage ähnlich schlecht eingestuft. Auch der Teilindex zur erwarteten finanziellen Lage (−47 Punkte) fiel auf einen neuen Tiefststand.
Zur negativen Einschätzung der eigenen finanziellen Lage dürfte massgeblich die Entwicklung der Preise beigetragen haben. Der Teilindex zur vergangenen Preisentwicklung (131 Punkte) ist weiter angestiegen. Dagegen ist der Teilindex zur erwarteten Preisentwicklung (105 Punkte) zwar erneut leicht zurückgegangen, er liegt aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Dementsprechend sind die Befragten bei grossen Anschaffungen weiterhin zurückhaltend; der entsprechende Teilindex lag mit −42 Punkten deutlich unter dem historischen Mittelwert.
Vertrauen in die Verfassung des Arbeitsmarktes
Allerdings gehen die Befragten weiterhin von einer guten Verfassung des Arbeitsmarkts aus: Praktisch unverändert gut wird die Sicherheit der Arbeitsplätze (−26 Punkte) bewertet. Die Erwartungen für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen haben sich gegenüber Juli zwar etwas eingetrübt, der entsprechende Teilindex (39 Punkte) liegt aber noch deutlich unter dem langjährigen Mittel.
Detailhandelsumsätze saisonbereinigt um 1 Prozent gewachsen
Die um Verkaufs- und Feiertagseffekte bereinigten Detailhandelsumsätze sind im September 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat nominal um 5,7% gestiegen. Saisonbereinigt sind die nominalen Detailhandelsumsätze gegenüber dem Vormonat um 1,0% angewachsen. Dies zeigen die provisorischen Ergebnisse des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Die realen, um Verkaufs- und Feiertagseffekte bereinigten Detailhandelsumsätze sind im September 2022 im Vorjahresvergleich um 3,2% gestiegen. Die reale Entwicklung berücksichtigt die Teuerung. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die realen Detailhandelsumsätze saisonbereinigt um 0,9%.
Detailhandel ohne Tankstellen
Bereinigt um Verkaufs- und Feiertagseffekte verzeichnete der Detailhandel ohne Tankstellen im September 2022 gegenüber September 2021 ein Wachstum des nominalen Umsatzes von 5,1% (real +2,9%). Der Detailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren verbuchte eine Zunahme des nominalen Umsatzes von 2,8% (real 0,0%), während der Nicht-Nahrungsmittelsektor ein nominales Plus von 6,8% registrierte (real +5,0%).
Saisonbereinigt verbuchte der Detailhandel ohne Tankstellen im September gegenüber dem Vormonat ein nominales Umsatzwachstum von 1,0% (real +0,9%). Der Detailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren verzeichnete einen nominalen Umsatzanstieg von 0,1% (real 0,0%). Der Nicht-Nahrungsmittelsektor registrierte ein nominales Plus von 1,4% (real +1,3%).
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