Fahrermangel ist eine der grössten Herausforderungen für die Branche der Logistikdienstleister. Ein hochrangiges Studienteam beginnt nun mit einer Studie zu diesem Thema, um die Ursachen zu ermitteln, Auswirkungen zu eruieren und um Lösungen aus den Ergebnissen abzuleiten. Die im Februar 2022 gestartete Arbeit soll zum Ende des Jahres fertig werden.
(Arbon) Die Entwicklung der Wirtschaftsleistung ist derzeit durch Engpässe geprägt, die schon vor der aktuellen Lage im Russland-Ukraine-Konflikt bestanden. Ein Treiber dieser Engpässe sind die seit längerer Zeit bestehenden Herausforderungen seitens der Transportkapazitäten im DACH-Raum. Auch wenn sich die Zeit als dynamisch und schwer einschätzbar gestaltet, kann mit keiner Entspannung seitens der Kapazitäten im Transport und insbesondere hinsichtlich des Mangels an Fahrerinnen und Fahrern gerechnet werden. Sie können als begrenzender Faktor den Wirtschaftsaufschwung behindern.
Perspektivisch weitere Engpässe bspw. im Bereich der alternativen Antriebstechnologien kommen. Es stellt sich damit die zentrale Frage, wie sich diese Engpässe bei Transportkapazitäten auf die Akteure und deren Leistungs- bzw. Wettbewerbsfähigkeit auswirken werden und wie sich diese lösen lassen.
Hierzu hat sich ein Studienteam unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle von Logistics Advisory Experts, einem Spin-off der Universität St. Gallen, Prof. Dr.-Ing. Thorsten Schmidt von der Technischen Universität Dresden und Prof. Dr. Christian Kille vom Institut für Angewandte Logistik der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt FHWS gebildet, das sich diesen Fragestellungen widmet.
Die am 17.02.2022 gestartete Konsortialstudie „Begegnung von Kapazitätsengpässen in der Logistik: Situationsanalyse – Lösungen – Potenziale – Maßnahmenpakete – Roadmaps“ hat sich folgende Ziele gesetzt:
- eine differenzierte Quantifizierung und Erfassung der Ursachen des Fahrermangels zu realisieren,
- die qualitativen und quantitativen Wirkungen auf Transportunternehmen und ihre Kunden zu ermitteln,
- potenzielle Maßnahmenpakete und Lösungen zur Linderung des Fahrermangels bspw. durch digitale Tools und Cross-Industry-Transfer-Insights sowie durch strukturelle Änderungen in der Zusammenarbeit der Transportunternehmen zu identifizieren und zu bewerten sowie
- Voraussetzungen, Handlungsempfehlungen, Maßnahmenkataloge, Lösungen und Roadmaps für die Akteure mit Schwerpunkt auf Transportunternehmen abzuleiten.
Das Konsortium besteht neben den drei Forschungseinrichtungen aus 16 Unternehmen der Logistikdienstleistung, der IT & Services, der Industrie und des Handels sowie vier Bundesverbänden als ideelle Partner und der Internetplattform Jobmatch.me. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist für Ende 2022 geplant.
Die Konsortialpartner lauten:
Platin
Gold
- CTL Cargo Trans Logistik AG
- Fahrzeugwerk Bernard Krone GmbH & Co. KG
- Seifert Logistics GmbH
- Transco Süd Internationale Transporte GmbH
Silber
Barth Spedition GmbH, BTK Befrachtungs- und Transportkontor GmbH, Hans Geis GmbH + Co KG, Geberit Logistik GmbH, GROUP7 GmbH, Güttler Logistik GmbH, Ludwig Meyer GmbH & Co. KG, Miele & Cie. KG, REWE Markt GmbH
Das Studienvorhaben wird fachlich unterstützt durch die ideellen Partner
- Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V.
- Bundesverband Spedition und Logistik e. V. (DSLV)
- Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.
- Handelsverband Deutschland – HDE e.V.
- JOBMATCH.ME