Die Handelskammer beider Basel begrüsst die vom Bundesrat verabschiedete nationale Wasserstoffstrategie als wichtigen Schritt für eine fossilfreie Energiezukunft. Insbesondere für die Wirtschaftsregion Basel mit ihrer starken Industrie- und Logistikbasis bietet die Strategie erhebliche Chancen, um Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit zu fördern. Nun liegt es am Bund den rechtlichen Rahmen für eine Schweizer Wasserstoffwirtschaft zu schaffen und an den Kantonen, eigene Wasserstoffstrategien zu entwickeln.
(Basel/Bern) Die Handelskammer beider Basel begrüsst die vom Bundesrat verabschiedete nationale Wasserstoffstrategie. «Endlich ist sie da: Die Strategie schafft die notwendigen Grundlagen, um Wasserstoff als zukunftsweisenden Energieträger in der Schweiz zu etablieren», betont Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel. Nun liegt es am Bund insbesondere den rechtlichen Rahmen für die Förderung und die Produktion von Wasserstoff zu schaffen und den Anschluss an das Europäische Wasserstoffnetz sicherzustellen. An den Kantonen liegt es, eigene Wasserstoffstrategien zu entwickeln, damit die Wirtschaft konkrete Massnahmen umzusetzen kann und die Schweiz fit für eine fossilfreie Zukunft wird.
Für die Handelskammer ist die Wasserstoffstrategie auch eine Chance, die Dekarbonisierung in zentralen Wirtschaftszweigen voranzutreiben. Wasserstoff und Power-to-X-Derivate (PtX-Derivate) können besonders in der Chemie-, Pharma- und Logistikbranche einen bedeutenden Beitrag leisten, um fossile Energieträger zu ersetzen und die Netto-Null-Ziele bis 2050 zu erreichen.
Kantonale Strategien als Basis für konkrete Massnahmen
Die Region Basel, als einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte und als Tor zur Schweiz, hat das Potenzial, eine führende Rolle bei der Entwicklung und Nutzung von Wasserstofftechnologien einzunehmen. «Bereits an unserem Wasserstoff-Forum 2023 haben wir deutlich gemacht: Der Aufbau eines inländischen Wasserstoffmarkts ist unerlässlich, um sowohl die Versorgungssicherheit als auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft langfristig zu gewährleisten», so Michael Hug, Leiter Verkehr, Raumplanung, Energie und Umwelt. Nun liegt es an den Kantonen und der Wirtschaft, konkrete Massnahmen umzusetzen.
«Wir appellieren an die Kantone, nun rasch eigene, mit dem Bund abgestimmte, ergänzende Wasserstoffstrategien zu entwickeln. Dazu gehört auch, bürokratische Hürden zu reduzieren, Bewilligungsprozesse zu harmonisieren, räumliche Fragen zu klären und damit die nötigen Investitionen in die Infrastruktur zu ermöglichen», ist Dätwyler überzeugt. Die Handelskammer hat sich in den Parlamenten der beiden Basel bereits aktiv für die Entwicklung von Wasserstoffstrategien eingesetzt und wird sich auch weiterhin konsequent dafür engagieren.
Wichtig ist auch, dass der Bund beim Thema Wasserstoff am Ball bleibt und eine Schweizer Wasserstoffwirtschaft vorantreibt. Denn im Vergleich zum umliegenden Ausland hinkt die Schweiz mindestens zwei Schritte hinterher. «Wir fordern, dass der Bund nun einen rechtlichen Rahmen vorgibt, auf welchem die Kantone wiederum ihre Strategien aufbauen können. Auch bei der generellen Einbindung der Schweiz in das europäische Energiesystem – Stichwort Stromabkommen – erwarten wir rasch konkrete Fortschritte», betont Hug.
Anschluss ans europäische Pipelinesystem sichern
Die Handelskammer rechnet damit, dass schon vor Mitte der 2030er Jahre eine grössere Nachfrage nach Wasserstoff bestehen wird als in der Strategie des Bundes beschrieben. «Um Wasserstoff in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stellen zu können, braucht die Schweiz baldmöglichst einen Anschluss an das European Hydrogen Backbone, das europäische Pipelinesystem für Wasserstoff. Wir unterstützen daher die geplanten Schritte zur Sicherung der Transitgasleitung und zur internationalen Kooperation mit der EU», betont Dätwyler.
Der Aufbau eines Wasserstoffmarkts erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen, Städten und der Wirtschaft. Die Handelskammer beider Basel steht bereit, diesen Prozess gemeinsam mit Politik und Unternehmen weiter aktiv zu unterstützen.
Foto © H2-HUB Schweiz / Bildlegende: Geplantes Wasserstoff-Hub im Birsfelder Hafen bei Basel