Home LänderDeutschland VDR fordert mehr Sicherheit für Handelsschifffahrt

VDR fordert mehr Sicherheit für Handelsschifffahrt

von Loginfo24 Redaktion
Die heute veröffentlichte ifo-Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie macht deutlich: Deutschlands Wohlstand und Versorgungssicherheit hängen unmittelbar von freien Seewegen und damit einer leistungsfähigen Handelsflotte ab. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) begrüßt, dass das Ministerium dieses zentrale Thema in den Fokus rückt und fordert, die Handelsschifffahrt noch stärker in die Sicherheitsarchitektur einzubinden.

(Hamburg) „Wir begrüßen, dass maritime Sicherheit in der Nationalen Sicherheitsstrategie der Bundesregierung verankert ist“, erklärt VDR-Hauptgeschäftsführer Martin Kröger. „Doch auf Papier allein können wir uns nicht verlassen. Es fehlt ein ständiges Gremium, in dem Bundesregierung und Handelsschifffahrt regelmäßig zusammenarbeiten. Nur so können wir im Ernstfall Versorgung und Sicherheit gewährleisten.“

Deutschland ist rohstoffarm und zugleich stark exportorientiert: Rund zwei Drittel aller Exporte und Importe laufen über See. Mit knapp 290 Reedereien und rund 1.800 Schiffen ist Deutschland die sechstgrößte Schifffahrtsnation der Welt und im Containerschiffsbereich sogar auf Rang drei. Die Handelsflotte ist damit Rückgrat der Wirtschaft und zugleich Garant für die Versorgung der Bevölkerung.

„Unsere Reedereien sichern aber nicht nur den täglichen Warenverkehr, sondern übernehmen im Krisenfall auch eine strategische Rolle: Sie transportieren militärische Ausrüstung, Rohstoffe und lebenswichtige Güter. Auf diese Fähigkeiten ist Deutschland dringend angewiesen“, so Kröger. Das Ziel der Bundesregierung, eine starke Flotte in Deutschland zu halten und weiter auszubauen, ist daher richtig und verdient unsere volle Unterstützung.

Die Studie des ifo-Instituts unterstreicht die hohe Abhängigkeit von einzelnen Seerouten; bei wichtigen Rohstoffen liegt sie teils bei über 90 Prozent. Blockaden oder Angriffe können daher unmittelbare Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft haben. Angriffe im Roten Meer, Spannungen in der Taiwanstraße oder konkrete Drohungen mit einer Schließung der Straße von Hormus zeigen, wie volatil die Lage ist.

Kröger: „Wir beobachten die Sicherheitsentwicklungen sehr genau und stehen im engen Austausch mit der Deutschen Marine sowie internationalen Partnern. Unsere Reedereien reagieren flexibel und routen ihre Schiffe um, wenn es erforderlich und möglich ist. Doch je mehr Engpässe gleichzeitig unter Druck geraten, desto schwieriger werden Ausweichrouten.“

Marine leistet einen wichtigen Beitrag

Deutschland beteiligt sich deshalb zu Recht an internationalen Schutzmissionen, um Seewege freizuhalten und Handelsschiffe zu schützen. Die Marine leistet dabei einen wichtigen Beitrag, sie braucht dafür jedoch auch die notwendige Ausstattung. Abschließend betont Kröger: „Hinter jedem Schiff stehen Menschen. Unsere Seeleute halten die Versorgung am Laufen. Sie verdienen Schutz, Respekt und die Gewissheit, nicht zur Zielscheibe geopolitischer Konflikte zu werden.“

Foto: © Loginfo24

Ähnliche Artikel

Kommentar hinterlassen