Der Container Terminal Altenwerder (CTA) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat drei neue, hochautomatisierte Containerbrücken erhalten. Die innovativen, ferngesteuerten Kräne sind die ersten ihrer Art im Hamburger Hafen. Ziel der HHLA ist es, die Effizienz in der Abfertigung von Containerschiffen künftig noch weiter zu steigern.
(Hamburg) Die Containerbrücken trafen am Samstag, den 14. Dezember 2024, an Bord des Spezialschiffs „ZHONG REN 121“ am CTA ein. Sie wurden von der Firma Liebherr teilmontiert aus Irland geliefert. Mit einer Gesamthöhe von bis zu 120 Metern im aufgerichteten Zustand und einer Auslegerlänge von rund 70 Metern können sie Schiffe von bis zu 16.000 Standardcontainer (TEU) abfertigen. Bis Ende Dezember werden die Brücken an der Kaikante des Liegeplatzes 1 am CTA installiert und anschließend schrittweise in Betrieb genommen. In den kommenden Jahren sollen die insgesamt 14 Containerbrücken am CTA vollständig durch hochautomatisierte Modelle ersetzt werden. Die Fertigung der nächsten drei Containerbrücken hat bereits begonnen. Sie werden den CTA voraussichtlich im Jahr 2026 erreichen.
Investition stärkt Wettbewerbsfähigkeit
Angela Titzrath, CEO der HHLA: „Die Ankunft der ersten ferngesteuerten Containerbrücken markiert einen entscheidenden Fortschritt in der Modernisierung unserer Terminals im Hamburger Hafen. Mit dieser Investition stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Anlagen und schaffen die Grundlage, um unseren Kunden auch in Zukunft Spitzenleistungen anbieten zu können. Der CTA hat seit seiner Gründung die Standards der Branche geprägt und setzt auch heute wieder ein Zeichen für Innovation und Effizienz.“
Die neuen Brücken setzen Maßstäbe in technischer Innovation und Effizienz. Schiffe können am CTA dadurch künftig noch schneller und reibungsloser abgefertigt werden. Die Kräne werden teilautomatisiert und ferngesteuert betrieben, sodass die Containerbrückenfahrer sie künftig aus einem modernen Fernsteuerstand im Bürogebäude überwachen und steuern werden. Beim Be- und Entladen der Schiffe können die Beschäftigten zudem auf umfassende Automatikunterstützung zurückgreifen. Die Kräne verfügen darüber hinaus über ein Optical Character Recognition (OCR)-System, das die Container digital und automatisch erfasst. Dadurch erfolgt ein automatischer Abgleich mit den bereits digital vorgemeldeten Containerinformationen.
Zukunftsweisender Wandel der Terminaltechnik
Rebecca Vick, Direktorin Container Entwicklung Hamburg: „Die Einführung dieser innovativen Containerbrücken-Technologie am CTA steht für den zukunftsweisenden Wandel in der Terminaltechnik. Mit dieser Weiterentwicklung des Terminals verfolgen wir das Ziel, unsere Prozesse noch effizienter zu gestalten und den Automatisierungsgrad weiter zu steigern, um so den Terminal nachhaltig und zukunftssicher auszurichten.“
Patrick Krawutschke, CTA-Geschäftsführer: „Darüber hinaus investieren wie kontinuierlich in die Weiterentwicklung und Qualifizierung unserer Beschäftigten. Deshalb begleiten wir die Einführung der neuen, innovativen Kran-Technologie mit umfassenden Qualifizierungsmaßnahmen und freuen uns darauf, die neuen Kräne gemeinsam mit unserem Team erfolgreich in den operativen Betrieb zu integrieren.“
Ausbildung in realitätsnaher Simulation
Ein zentrales Element der Qualifizierung ist die Ausbildung in einer realitätsnahen Simulationsumgebung. Der dafür entwickelte Simulator entsteht im Rahmen des Projekts DigiRemote2030. Die Inbetriebnahme der Kräne erfolgt schrittweise im Laufe des Jahres 2025. Zunächst werden die Antriebe der Brücken in Betrieb genommen, anschließend die Automatikfunktionen sowie die Fernsteuerung. Parallel dazu werden die Containerbrücken umfassend getestet. Zudem sind Anpassungen am IT-System sowie die Integration in das Terminalsteuerungssystem am CTA notwendig.
Foto: © Raetzke/HHLA