Im Strassentransportgewerbe steht 2025 erneut ein beträchtlicher Kostenschub bevor. Hauptgrund ist die Erhöhung der LSVA-Tarife um 5 Prozent, die der Bundesrat per 1. Januar 2025 beschlossen hat. Dazu kommen höhere Personalaufwände, Mehrkosten aufgrund eines vom Gesetzgeber verlangten LSVA-Gerätewechsels und Investitionen in «Green Logistics».
(Bern) Die Kostenbelastung im Schweizer Strassentransportgewerbe wird 2025 erneut stark zunehmen. Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG erachtet vor allem die weiterhin sehr akute Stauproblematik als überaus heikel. Die Politik hat es leider in den letzten Jahrzehnten versäumt, die dringend nötigen Anpassungsmassnahmen rechtzeitig in die Wege zu leiten. Erfreulicherweise wird im November, mit einem JA in der Volksabstimmung über die Sicherung der Nationalstrassen (STEP), die Gelegenheit bestehen, hier eine Korrektur vorzunehmen. Kurzfristig wird daraus jedoch noch keine Entlastung resultieren. Im Gegenteil – es ist mit weiteren Negativrekorden bei den Staustunden zu rechnen. Daraus entstehen massive Produktivitätseinbussen im Strassentransport, alle Effizienzgewinne, die bisher und in Zukunft erzielt werden, gehen sofort und unverschuldet wieder verloren.
Kostenschub von 2 bis 3 Prozent
Trotzdem hat der Bundesrat entschieden, die die Tarife bei der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe LSVA per 1. Januar 2025 um 5 Prozent zu erhöhen. Der Branche entstehen damit Mehraufwände in der Gesamthöhe von rund 80 Mio. Franken pro Jahr – als Haupttreiber für die Kostensteigerungen im nächsten Jahr. Zudem müssen die LSVA-Geräte zur Erfassung der gefahrenen Kilometer auf Veranlassung des Bundes ab nächstem Jahr gewechselt werden. Die Folge sind Standzeiten der Fahrzeuge und gewisse Aufwände für Einbauten, Service und Schulungen. Ganz generell nehmen auch die Personalkosten zu, dies aufgrund von Nachwuchsförderung, Rekrutierungsproblemen und Personalerhalt. Zugleich verlangen Kunden zunehmend umwelt- und klimaverträglichen Lösungen, was nur mittels hoher Investitionen möglich ist.
Vor diesem Hintergrund rechnet die ASTAG für 2025 im Strassentransport mit einer Kostenzunahme von total 2 bis 3 Prozent. Zusammenfassend tragen folgende Faktoren dazu bei:
- Erhöhung der LSVA-Tarife um 5 Prozent
- Zunahme der Personalkosten (Nachwuchsförderung, Personalgewinnung / -erhalt)
- Zusätzlich anfallende Kosten aufgrund Stau und Verkehrsüberlastung
- Aufwände für LSVA-Gerätewechsel (Standzeiten, Schulung usw.)
- steigende Kosten für politisch erwünschte Lösungen für «Green Logistics».
Veränderung der Transportpreise in der gleichen Grössenordnung
Wie die Erfahrungswerte der letzten Jahre zeigen, dürften sich die Transportpreise in der gleichen Grössenordnung verändern. Für den schweizweiten Stückgut- und Überlandverkehr schätzt die ASTAG somit einen Anstieg von 2 bis 3 Prozent. Die konkreten Erhöhungen, abhängig von Transportsparte, Betrieb und Selbstkosten, müssen in jedem Fall kundenindividuell ausgehandelt werden.
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