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Initiative Shift2030 fordert Sofortprogramm für die Schiene

von Andreas Müller
Die Initiative Shift2030 fordert: „Nur die Schiene kann sofort CO2-Emissionen beim Gütertransport einsparen“. Der Verkehrssektor verfehlt auch 2021 die Klimaziele. Bundesverkehrsminister Volker Wissing soll Sofortprogramm vorlegen. Schiene steht mit innovativen Lösungen bereit und kann sofort CO2-Emissionen um 80% reduzieren.

(Berlin) Der Verkehrssektor verfehlt weiterhin die gesetzlich vorgegebenen Klimaschutzziele. Wie nun der Expertenrat für Klimafragen bestätigte, hat der Verkehrssektor – allen voran der Gütertransport per Lkw – im vergangenen Jahr drei Millionen Tonnen CO2 zu viel emittiert. Gemäß Klimaschutzgesetz muss Verkehrsminister Wissing nun kurzfristig ein Sofortprogramm vorlegen, um die Zielwerte zu erreichen. Dabei reiht sich die erneute Abweichung in eine lange Kette, denn bereits seit 30 Jahren hinkt der Verkehrssektor bei der CO2-Reduzierung deutlich hinterher. Eine schnelle Trendwende ist auch weiterhin nicht abzusehen: „Es wird noch sehr lange dauern, bis grüne Elektro- und Wasserstofftechnologien für den schweren Güterverkehr auf der Straße flächen- und kostendeckend verfügbar sind.“, so Sebastian Ruckes, Vorstand der Schieneninitiative shift2030. „Nur die Schiene kann sofort die CO2-Emissionen im Güterverkehr wesentlich reduzieren – im Vergleich zum Diesel-Lkw um bis zu 80%. Wir appellieren daher an Minister Wissing den klimafreundlichen Schienengüterverkehr bei dem Sofortprogramm deutlich in den Fokus zu rücken“.

Gezielte Förderungen verlangt

Dabei seien neben gezielten Förderungen, um beispielsweise Belastungen aufgrund der massiv gestiegenen Bahnstromkosten aufzufangen, insbesondere Maßnahmen wichtig, welche Verlader und Spediteure bei der Umstellung von der Straße auf die Schiene unterstützen: „Wettbewerbsfähige Angebote sind am Markt vorhanden und viele Innovationen wurden bereits eingeführt, insbesondere von Privatbahnen. Damit ist die Attraktivität als auch die Logistikfähigkeit der Schiene weiter gestiegen. Oftmals fehlt Entscheidern jedoch ein Überblick der Möglichkeiten für einen Wechsel auf die Schiene“, so Ruckes. Daher seien durch das Verkehrsministerium geförderte Aktionen hilfreich, die Unternehmen beraten und beim onboarding helfen, beispielsweise in Zusammenarbeit mit den IHKs vor Ort. Als Beispiele für innovative Angebote zum Einstieg nennt Ruckes die Plattform ‚Match2Rail‘, mit der Verlader ihre Transportströme komfortabel mit den Angeboten im kombinierten Verkehr abgleichen können oder den ‚Intermodal Capacity Broker‘, der es Spediteuren erlaubt durchgängige intermodale Transporte zu buchen, auch wenn sie nicht über entsprechendes Equipment oder ein Partnernetzwerk für die sogenannte erste und letzte Meile auf der Straße verfügen.

Schiene ist energiesparend

Bei der Verlagerung von Transporten auf die Schiene stelle sich neben der CO2-Reduktion noch ein zusätzlicher positiver Effekt ein, der in der aktuellen Lage nicht relevanter sein könne: „Die Schiene ist äußerst energiesparend – denn für den Transport von Gütern wird fünfmal weniger Energie benötigt als auf der Straße. Darüber hinaus fahren Güterbahnen zu 95% mit elektrischem Strom und verbrauchen nahezu keine fossilen Energien.“, erläutert Ruckes.

Foto: © Loginfo24

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