Der österreichische Logistikdienstleister Gebrüder Weiss testet in seiner Schweizer Niederlassung in Pratteln/Basel einen Wasserstoff LKW. Das Fahrzeug wurde Anfang dieser Woche in Altenrhein/Schweiz in Empfang genommen. Der Einsatz dieses LKW soll eine Einsparung von bis zu 80 Tonnen CO2 jährlich bringen. Mit diesem Fahrzeug will man Erfahrungen für allfällig weitere Einsätze dieses Fahrzeugtyps vorzubereiten.
(Altenrhein/Pratteln/CH; Lauterach/AT) Seit Anfang dieser Woche ergänzt ein Wasserstoff-Lkw die Fahrzeugflotte von Gebrüder Weiss. Das an die Niederlassung Altenrhein in der Schweiz gelieferte Modell Hyundai XCIENT Fuel Cell wird mit sogenanntem „Grünen Wasserstoff“ statt mit Diesel betankt. So können mit diesem Nutzfahrzeug pro Jahr rund 80 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart werden. „Die Corona-Pandemie hat die Herausforderung Klimawandel ein wenig aus den Top-Schlagze
ilen verdrängt. In der Logistikbranche wird gemeinsam mit den Herstellern weiter intensiv an alternativen Antriebsformen gearbeitet. Mit dem Einsatz unseres ersten Wasserstoff-Lkw beweist Gebrüder Weiss einmal mehr, auch bei nachhaltigen Lösungen vorne mit dabei zu sein. Wir wollen mit dieser Technologie Erfahrungen sammeln, um einen möglichen breiten Praxiseinsatz vorzubereiten“, sagt Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Gebrüder Weiss.
25 Tonnen Nutzlast und eine Reichweite von rund 600 km
Der Hyundai XCIENT Fuel Cell ist ein 36-Tonner, der für den Transport von rund 25 Tonnen Ware ausgelegt ist. Die Reichweite des Lkw beträgt etwa 600 Kilometer. Angetrieben wird der Lkw von einem 350 Kilowatt-Elektromotor, der über eine chemische Reaktion von Wasser- und Sauerstoff mit Strom versorgt wird. Aus dem Auspuffrohr kommen keine Schadstoffe, sondern Wasserdampf. Das Schweizer Wasserstoff-Tankstellennetz befindet sich im Aufbau, ermöglicht aber heute schon einen Einsatz in der gesamten Ostschweiz. Bei Gebrüder Weiss wird der Wasserstoff-Lkw vor allem für einen Kunden aus dem Bereich erneuerbare Energien unterwegs sein.
Nach Angaben des Herstellers sollen bis Ende 2021 2.000 solcher Wasserstoff-Lkw produziert und ausgeliefert werden. „Wir sind stolz, dass wir weltweit zu den ersten Empfängern dieser Fahrzeuge gehören. Wir sehen den H2-Lkw als interessante Alternative zu bestehenden Antriebstechnologien und planen bei entsprechender Infrastruktur in Zukunft auch in Österreich und im süddeutschen Raum einen Einsatz“, sagt Wolfram Senger-Weiss.
Weiterer Schritt zur Erprobung umweltfreundlicher Antriebstechnologien
Für Gebrüder Weiss ist der Einsatz des Wasserstoff-Lkw ein weiterer Schritt in Richtung Erprobung umweltfreundlicher Antriebstechnologien im logistischen Alltag. Der Logistiker hat bereits mehrere Gas-Lkw in Österreich, Deutschland und Serbien sowie vollelektrisch angetriebene Motorwagen im Großraum Wien und Graz im Einsatz. Gebrüder Weiss ist zudem Mitglied des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz. Diese Kooperative konzipierte und realisierte das erste Ökosystem für die Praxisnutzung des Wasserstoff-Antriebs weltweit.
Fotos: © Gebrüder Weiss; Stefan Peter / Bildlegende Titelbild: Bei der Übergabe des Wasserstoff-Lkw in Rothenburg, Schweiz (v.l.): Marc Freymüller, CEO Hyundai Hydrogen Mobility AG, Peter Waldenberger, Leiter Corporate Administrative Support, und Oskar Kramer, Landesleiter Schweiz (beide Gebrüder Weiss) / Bildlegende links: Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Gebrüder Weiss