Startseite LänderDeutschland Die „transport logistic“ ist längst mehr als alle zwei Jahre München

Die „transport logistic“ ist längst mehr als alle zwei Jahre München

von Redaktion Loginfo24
Messen haben es zu Zeiten von Corona schwer und somit auch die Leitmessen der Logistikbranche. Die Mutter aller Logistikmessen in Europa, die „transport logistic“, ist dieses Jahr ausgefallen und hat als Online-Konferenz stattgefunden. Aus der kleinen Transportmesse in der Münchner City ist die international führende Logistikmesse geworden, die sich auf dem ehemaligen Flughafengelände in München-Riem optimal ausdehnen konnte. Mittlerweile gibt es Ableger der „transport logistic“ und der „air cargo“ auf vier Kontinenten. Loginfo24 sprach mit Dr. Robert Schönberger, Head of transport logistic exhibitions bei der Messe München GmbH.

Von Andreas Müller

(München) Seit März 2020 sind es harte Zeiten für Messen insgesamt und auch die Logistikbranche ist davon nicht verschont geblieben. Die Leitmesse „transport logistic“, inkl. der Parallelveranstaltung „air cargo Europe“ in München musste in diesem Jahr abgesagt und durch einen Online-Kongress ersetzt werden. Auch die führende Intralogistik-Messe, die Intralogistik-Messe „LogiMAT“ ist 2020 und 2021 ausgefallen und für 2022 schon wieder um rund drei Monate nach hinten verschoben worden.

Die „transport logistic“ ist der wichtigste Treff der Logistikbranche in Europa und zieht alle zwei Jahre eine grosse Anzahl Aussteller und Besucher nach München. Bei der letzten Austragung im Jahr 2019 waren es 2’374 Aussteller und rund 64’000 Besucher, bei einer Ausstellungsfläche von 125’000 m2. „Für uns war es keine Frage der Verschiebung nach hinten oder gar in das Jahr 2022, sondern es war klar, dass wir die Messe ausfallen lassen. Die Aussteller haben uns auch deutlich signalisiert, dass sie diese Entscheidung und die frühe Absage begrüsst haben“, erklärt Dr. Robert Schönberger, Head of transport logistic exhibitions bei der Messe München GmbH. Betrachtet man diese Zahlen, wird klar, was der Ausfall dieser Messe bedeutet. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es der Logistik- und Transportbranche, mit Ausnahme von wenigen Teilgebieten, auf breiter Front und über alle Sektoren und Verkehrsträger hinweg sehr gut geht.

64’000 Besucher strömten 2019 in die Hallen der „transport logistic“ und der „air cargo“

 

Rund 8’500 Teilnehmer am Online-Kongress

Anstelle der Live-Messe fand unter dem Namen „transport logistic Online 2021“ ein Online-Kongress statt. „Eine Online-Messe haben wir verworfen. Da haben wir keine Formate gefunden, die unseren Ansprüchen genügen. Deshalb haben wir uns auf einen Online-Kongress konzentriert. Die Teilnahme lag teilweise sogar über den Erwartungen.“ führt Schönberger aus.

An der Konferenz gab es 87 Konferenzsessions (inkl. Company-Sessions), denen rund 8’500 Teilnehmer beiwohnten. Diese loggten sich weltweit in die einzelnen Vorträge ein.

Rückblick auf die „transport logistic Online 2021“

https://www.transportlogistic.de/de/presse/informieren/presseinformationen/detail/wertvolle-informationsdrehscheibe-in-bewegter-zeit.php

Blick nach vorn auf die Ausgabe 2023

Bei der gesamten Messe München GmbH richtet man den Blick nach vorne, nachdem wenigstens diesen Herbst einige Messe stattfinden konnten, u.a. die neu nach München geholte „IAA Mobility“ (Internationale Automobil-Ausstellung) und die „Expo Real“. Dazu Schönberger: „In München hatten wir nach dem Beginn der Corona-Krise 18 Monate lang keinen einzigen Event. Zur Überbrückung behalfen wir uns mit Krediten und nahmen auch einen Personalabbau vor. Diese Zeit war sehr schmerzhaft. Für 2022 sieht es gut aus und die Buchungen für die diversen Veranstaltungen laufen gut an“.

Auch bei der „transport logistic“ und der „air cargo Europe“ richtet sich der Fokus auf das Jahr 2023, wenn sich die Logistik- und Transportbranche vom 09. bis 12. Mai (hoffentlich) wieder treffen kann.

„Ueber die eingehenden Buchungen und ob alle Aussteller wieder kommen und gleich grosse Flächen belegen, wie zuletzt, darüber kann man zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nichts sagen. Aber die Signale sind äusserst positiv und die Aussteller brennen nach der diesjährigen Absage wieder auf persönliche Treffen. Man spürt, dass man langsam genug hat von den Online-Gesprächen und die Sehnsucht nach dem persönlichen Kontakt, der durch nichts zu ersetzen ist, klar wächst“, ist Schönberger optimistisch auf die nächste Ausgabe der „transport logistic“ und der „air cargo Europe“.

Zur letzten Ausgabe 2019 wird sich aufgrund der Situation nicht viel ändern. Belegt waren insgesamt 10 Hallen, aufgeteilt in verschiedene Themenbereiche und natürlich auch das riesige Freigelände, welches vor allem der Bahn- und Umschlagtechnik Raum für grosszügige Entfaltung bietet. Man will Start-ups entsprechenden Raum geben und zusammen mit den fachlichen Trägern wieder alle aktuelle Fragestellungen im begleitenden Konferenzprogramm eine Plattform geben.. Ansonsten gilt das Augenmerk der Stabilisation. „Für 2025 haben wir neue Themen im Blickfeld, auf die wir rechtzeitig aufmerksam machen werden,“ schaut Schönberger schon auf die übernächste Ausgabe voraus.

Auch das grosszügige Freigelände hat zur Entwicklung der „transport logistic“ beigetragen.

 

Von der regionalen Transportveranstaltung zur internationalen Leitmesse

War die „transport logistic“ vom Gründungsjahr 1979 bis in die neunziger noch eine reine Transportmesse mit einer überschaubaren Fläche und über die Grenzen Münchens resp. Bayerns nicht gross bekannt, so entwickelte sich die Messe danach rasant.

Schlüsselereignisse dazu gab es mehrere. Zum einen schloss im Mai 1992 der Flughafen München-Riem und wurde der Flughafen „Franz-Josef-Strauss“ vor den Toren Münchens eröffnet. Auf dem alten Gelände in Riem entstand so unter anderen die „Messestadt Riem“, die 1998 eröffnet wurde und welche die zu eng gewordenen Hallen auf der Münchner Theresienhöhe ersetzte.

Parallel dazu entwickelten sich die Spediteure und Transportfirmen zu Logistikdienstleistern. So entstand aus der Messe „transport“ die „transport logistic“, die jetzt ein grösseres Leistungsspektrum auf einer grösseren Fläche inkl. einem grosszügigen Freigelände anbieten könnte. Der Grundstein zum steilen Wachstum der Messe zum Leit-Event war gelegt. Dazu kam auch die Parallelveranstaltung „air cargo Europe“, wo man der Luftfracht eine separate Bühne bieten wollte und konnte.

Informationen über den ehemaligen Flughafen München-Riem und über die „Messestadt Riem“:

https://de.wikipedia.org/wiki/Messestadt_Riem

https://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_M%C3%BCnchen-Riem

Internationale Ableger auf mittlerweile vier Kontinenten

Inzwischen haben die „transport logistic“ und die „air cargo Europe“ nicht nur einen Ableger in München. Die Messe gibt es mittlerweile auf vier Kontinenten. Jeweils als Doppelveranstaltung „transport logistic“ /“air cargo“ in Shanghai/China, Istanbul/Türkei (als „logitrans“)und Miami/USA sowie als reine „air cargo“ in Johannesburg/Südafrika.

„Es begann 2014 in Shanghai. Durch die Beteiligung der Messe München GmbH am „Shanghai New International Expo Center (SNIEC)“ stellte sich die Frage, was für Messeformate sich dort anbieten. Unter anderen entstand so die „transport logistic China“ und daraus entwickelten sich dann die Messen an den anderen Standorten,“ erklärt Schönberger die Expansion der führenden Logistikmesse in andere Länder und auf andere Kontinente. Schönberger weiter: „Mit der Entwicklung dieser Messen sind wir durchaus zufrieden und im September 2023 kommt mit der „transport logistic Southeast Asia“ und der „air cargo Southeast Asia“ in Singapore noch ein weiterer Messestandort in Südostasien dazu.“

Überblick über die internationalen Logistikmessen der Messe München GmbH:

https://transportlogisticexhibitions.com/

https://transportlogisticsea.com/

Die „transport logistic China“ war 2014 der erste Schritt ins Ausland

 

Optimismus herrscht vor

„Dank dem internationalen Wachstum konnte innerhalb unserer Logistikmessen dieses Jahr doch noch eine Veranstaltung stattfinden, nämlich die „logitrans“ im November in Istanbul. Zwar war etwas kleiner als sonst, aber die Qualität der Besucher war hoch und die Aussteller zufrieden“, freut sich Schönberger über das Highlight dieses Jahres innerhalb seines Bereiches.

So blickt man denn auch optimistisch nach vorne und ist überzeugt, dass Aussteller und Besucher wieder zurück an die Messen kommen. Auch an die verschiedenen Logistikveranstaltungen der Messe München weltweit.

Dr. Robert Schönberger ist Head of transport logistic exhibitions bei der Messe München GmbH.

Er hat an der Technischen Universität Darmstadt – mit Aufenthalten in Buenos Aires und Atlanta – studiert und bei Prof. Hans-Christian Pfohl promoviert.

Nach Stationen in Bremen, Frankfurt und Augsburg ist der „Logistik-Netzwerker“ seit 7 Jahren bei der Messe München für die beiden Themencluster der transport logistic und ceramitec Messen zuständig.

 

https://www.transportlogistic.de

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