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Das Logistikum schafft hochwertige Arbeitsplätze in Uri

von Redaktion Loginfo24

Mit dem Forschungs- und Innovationszentrum Logistikum entsteht in Altdorf (Kanton Uri/Schweiz) eine neue Institution. Nun nehmen die Forschungs- und Innovationsprojekte Fahrt auf. Erfreulicherweise bringt das auch neue und qualifizierte Arbeitsplätze in den Kanton Uri. Auf der Gotthardbahn und der Gotthardautobahn rauscht sonst die Industrie an dieser Gegend nur so vorbei.

(Altdorf) Selbst im hintersten Winkel der Welt ist es heute kein Problem mehr, etwas online einzukaufen. Für eine neue Wohnungseinrichtung beispielsweise benötigt es lediglich noch einen Klick mit dem Smartphone und schon innert weniger Tage wird die bestellte Ware direkt vor die Haustüre geliefert. Damit dies möglich ist, bedarf es eine enorme Organisation mit funktionierenden Abläufen im Hintergrund. Die Anforderungen an die Logistik werden mit der zunehmenden Digitalisierung und Globalisierung immer grösser.

Um optimale und nachhaltige Logistiklösungen für die Zukunft zu entwickeln, entsteht gegenwärtig in Altdorf ein Kompetenz- und Innovationszentrum: Die Logistikum Schweiz GmbH wurde im Herbst 2019 vom VNL Schweiz (Verein Netzwerk Logistik), von der Fachhochschule Oberösterreich und von Detranz (Kompetenzzentrum für transporteffizentes Wirtschaften) gegründet. Zudem besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Kanton Uri und der Hochschule Luzern. Der Aufbau des Logistikum Schweiz wird zudem aus Mitteln der Neuen Regionalpolitik des Kantons Uri und des Bundes (NRP) finanziert. Die vielfach interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsprojekte werden durch Beiträge der Wirtschaft, öffentliche Hand und Stiftungen finanziert. U.a. hat auch die Dätwyler-Stiftung die Unterstützung für ein aktuelles Forschungsprojekt zugesichert.

Logistikum sucht engagiertes wissenschaftliches Personal

Gegenwärtig arbeitet ein dreiköpfiges Team in den Räumlichkeiten des Working Points an der Dätwylerstrasse in Altdorf am Aufbau von Logistikum Schweiz. Das Kompetenzzentrum will Wertschöpfungssysteme erforschen und innovative Lösungen entwickeln – unter den besonderen Herausforderungen der Nachhaltigkeit, der Globalisierung und der Technologieentwicklung in einer zunehmend vernetzten Welt hoher Komplexität. Gleichzeitig will Logistikum Schweiz die Innovationsfähigkeit in den Bereichen Einkauf, Logistik und Supply Chain Management fördern und damit zur Gestaltung wettbewerbsfähiger, regionaler und internationaler Logistik- und Wertschöpfungsnetzwerke beitragen.

Inzwischen sind am Standort Altdorf die ersten Industrie-, Forschungs- und Innovationsprojekte angelaufen. «Nun nehmen wir Fahrt auf», sagt Prof. Dr. Ing. Herbert Ruile, Geschäftsführer von Logistikum Schweiz. Um die Forschungstätigkeit voranzutreiben, schafft das Innovationszentrum jetzt weitere qualifizierte Arbeitsplätze im Kanton Uri. Derzeit ist eine Stelle für eine oder einen wissenschaftlichen Mitarbeiter*in mit einem abgeschlossenen Betriebs- oder Volkswirtschaftsstudium ausgeschrieben, um ein Forschungsprojekt zu betreuen.

Uri ist der Logistik-Knoten Europas

Der Kanton Uri als Forschungsstandort und als Forschungsobjekt ist nicht zufällig gewählt: «Uri ist ein wichtiger Logistik-Knoten Europas», sagt Prof. Dr. Ing. Herbert Ruile, Geschäftsführer von Logistikum Schweiz. «Seine Lage und seine Geschichte als Verbindungskanton von Nord und Süd sind dazu prädestiniert, Wertschöpfungsketten zu analysieren und zukunftsfähig zu gestalten.» Der Wirtschafts- und Kulturraum Gotthard sei exemplarisch für die ökologischen, ökonomischen und geographischen Herausforderungen – als logistisches Schloss des Nord-Süd Warentransits, mit einem wachsenden regionalen Binnenmarkt mit internationalem Anschluss und als Herausforderung für die Raumplanung durch seinen sehr begrenzten Platz für Verkehrs- und Transportinfrastrukturen.

Logistikum stellt sich den Herausforderungen

Das Logistikum stellt sich den Herausforderungen von Regionalisierung, Decarbonisierung und der digitalen Transformation der Logistik. Die Möglichkeiten neuer Technologien, wie z.B. 3D Druck, künstliche Intelligenz oder Internet der Dinge sollen nutzbar gemacht werden, um mit innovativen Lösungen zukunftsfähige, ressourcenschonende und effiziente Wertschöpfungsnetzwerke zu entwickeln. Ihre Anwendung finden sich in der Landwirtschaft, im Gewerbe, in Industrie, Handel oder Dienstleitung. Daher haben sich bereits zahlreiche namhafte Schweizer Firmen an den FE-Programmen angeschlossen.

Eines der nun aktuellen Forschungsprojekte trägt den Arbeitstitel «Chancen und Herausforderungen nachhaltiger alpiner Wertschöpfungssysteme: gestern – heute – morgen». Dieses Projekt untersucht am Beispiel des Kantons Uri, wie sich Wertschöpfungssysteme, ihre Logistik sowie ihr Energiebedarf über die Jahrhunderte verändert haben. Dabei interessiert es, unter welchen politischen, gesellschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen und Wertvorstellung solche Wertschöpfungssysteme erfolgreich waren. Aus diesem Verständnis heraus sollen nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen für regionale Wertschöpfungssysteme gesucht werden.

Ideen werden an den «Logistik Vision Days» diskutiert

«Dieses eine Projekt stellt im Umfang und Dauer nur die Initiierung eines weitaus grösseren thematischen Forschungs- und Diskurskontextes dar», sagt Logistikum-Geschäftsführer Herbert Ruile. «Der Kanton Uri soll mit den jährlichen «Logsitics Vision Days» zum Think Tank der Logistik werden. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten sollen zum Nachdenken anregen und Mut für zukunftsfähige Lösungen machen».

Uri erhält einen Masterstudiengang

Logistikum Schweiz wird aber nicht nur forschen: In Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern soll ab 2022 ein Masterstudiengang im Bereich Logistik möglich sein. Der Studiengang soll sowohl in Altdorf als auch in Luzern durchgeführt werden. Denn obwohl die Logistik allgegenwärtig ist, gibt es derzeit in der Schweiz keinen Master-Studiengang hierfür. Das künftige Aus- und Weiterbildungsprogramm wird das Logistikum, die Hochschule Luzern und den Kanton Uri als Forschungs- und Bildungsstandort weiter stärken.

Fotos: © Logistikum

www.logistikum.ch

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